Kita Christuskirche unterstützt den Förster Kinder sammelten fleißig Müll im Betzental

St. Ingbert · Angehende Schulkinder aus der St. Ingberter Kita Christuskirche unterstützten den Förster bei einer Reinigungsaktion.

 Kita-Leiterin Irina Braun (links) und Revierleiter Michael Weber (daneben) räumten mit ihren Mitarbeitern und den Kindern der Kita Christuskirche das Waldstück rund ums Betzentalstadion auf.

Kita-Leiterin Irina Braun (links) und Revierleiter Michael Weber (daneben) räumten mit ihren Mitarbeitern und den Kindern der Kita Christuskirche das Waldstück rund ums Betzentalstadion auf.

Foto: Stefan Bohlander

Warum die Menschen das machen? „Darauf haben wir auch keine Antwort“, sagt Irina Braun zu der Frage, die sie von den Kindern so oft gestellt bekommt. Sie ist die Leiterin der Kita Christuskirche in St. Ingbert und nahm vor einigen Tagenan einer der letzten Picobello-Reinigungsaktionen vor den Absagen teil. Wie so oft in diesen Tagen stand auch diese Veranstaltung im Schatten des Coronavirus. Denn statt der ursprünglich angedachten 70 Kinder nahmen am für die kommenden Wochen wohl letzten normalen Kita-Tag nur etwa zwei Handvoll teil, die angehenden Schulkinder.

Die ließen sich von den Vorgängen der großen Weltbühne jedoch nicht groß beeindrucken und waren mit Feuereifer bei der Sache. Mit den vom Entsorgungsverband Saar geliehenen Handschuhen und Greifzangen liefen sie über den Parkplatz und durch das Waldstück um das Betzentalstadion und griffen alles auf, was herumlag. Was achtlose Bürger fallen ließen oder Mitmenschen bewusst illegal dort entsorgt hatten. „Bierflasche! Bierflasche!“, rief ein Junge. „Ich habe keine Hände frei“, sagte ein Mädchen, dass gerade diversen Müll in die blauen Säcke packen wollte.

Die ganz großen Funde blieben zwar aus. Doch wie Michael Weber, Förster und Revierleiter St. Ingbert-Süd beim Saarforst, erzählte, finde man immer wieder auch Dinge, die gefährlich sein könnten. Neben Glassplittern seien da etwa Behälter mit Flüssigkeiten zu nennen. Da könne man ja nicht ausschließen, dass etwas Ätzendes darin ist. Alte und neue, scheinbar noch unbenutzte Radkappen habe man entdeckt und Bauschutt, den man wohl im Hänger abgeladen hatte.

„Manche Leute machen sich mehr Arbeit, ihren Müll illegal zu entsorgen, als wenn sie ihn zu den gut erreichbaren Entsorgungsstationen bringen würden“, sagte er kopfschüttelnd. Denn das meiste könnte man kostenlos entsorgen. Was übrigens echt geradezu ekelhaft wäre, seien Essensreste und benutzte Windeln, die in den Wald geworfen werden. Ein unnötig großer Teil der Arbeitszeit und damit auch Kosten gingen dafür drauf, den Wald von illegal entsorgtem Müll zu säubern. „Es ist unser Waldstück – wir fühlen uns verantwortlich“, so Michael Weber.

Was Menschen dazu bewegt, ein Straftat zu begehen – illegale Müllentsorgung zählt nicht als Ordnungswidrigkeit, wie der Revierleiter ausführte – konnte Irina Braun also nicht beantworten. Dafür setzt sie auf Prävention in der Kita. An Picobello habe man schon öfter teilgenommen. Zudem versuche man auch immer, den Kindern beizubringen, dass man Restmüll wiederverwerten könnte, als Bastelmöglichkeit zum Beispiel. So wurde eine Flasche zum Müllmonster umfunktioniert, indem man die Kronkorken und Verschlüsse daran anbrachte. „Das sah aus wie ein Kaktus mit langen Armen“, sagte sie lachend. Für ihre Kinder hatte sie für ihren Einsatz beim Müllsammeln nur Lob übrig: „Sie sind sehr eifrig und nehmen es sehr ernst.“

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