Kinowerkstatt zeigt Woody Allen

St. Ingbert. Als Ergänzung zur Dokumentation über Woody Allen, die derzeit in den Kinos läuft, zeigt die Kinowerkstatt St. Ingbert Filme des Amerikaners und beginnt an diesem Wochenende mit einem seiner schönsten Werke: "Manhattan" (USA 1978), Musik: George Gershwin, mit Woody Allen, Meryl Streep, Diane Keaton, Mariel Hemingway und Michael Murphy

 Neben Woody Allen ist auch Meryl Streep in dem Schwarz-Weiß-Film "Manhattan" zu sehen, der am Wochenende in der Kinowerkstatt läuft. Foto: Verleih/Röhnert

Neben Woody Allen ist auch Meryl Streep in dem Schwarz-Weiß-Film "Manhattan" zu sehen, der am Wochenende in der Kinowerkstatt läuft. Foto: Verleih/Röhnert

St. Ingbert. Als Ergänzung zur Dokumentation über Woody Allen, die derzeit in den Kinos läuft, zeigt die Kinowerkstatt St. Ingbert Filme des Amerikaners und beginnt an diesem Wochenende mit einem seiner schönsten Werke: "Manhattan" (USA 1978), Musik: George Gershwin, mit Woody Allen, Meryl Streep, Diane Keaton, Mariel Hemingway und Michael Murphy. Der Film ist am heutigen Freitag, 13. Juli, um 19 Uhr, am Samstag, 14. Juli, um 21 Uhr, sowie am Montag, 16. Juli, um 20 Uhr zu sehen.Allen, der "Manhattan" in betörend schönen grafischen Schwarz-Weiß-Bildern gedreht und mit der Musik von George Gershwin unterlegt hat, sieht die New Yorker Wolkenkratzer-Insel als "Metapher für alles, was falsch ist an unserer Kultur". Sein Film, so möchte er ihn verstanden wissen, handelt von dem Versuch, "ein würdevolles Leben inmitten all des Abfalls unserer gegenwärtigen Kultur mit ihren Versuchungen und Verführungen zu leben". Am Ende von "Manhattan" erstellt Isaac eine Liste von all den Dingen, die das Leben lebenswert machen: Groucho Marx, der zweite Satz der "Jupiter"-Symphonie, Louis Armstrongs Aufnahme des "Potato-Head-Blues", Flauberts "Education Sentimentale", Cézannes Stillleben. Nicht erst nach "Manhattan" könnte diese Liste um einen Posten länger geworden sein: um die Filme von Woody Allen.

Einer der besten und originellsten Filme von Woody Allen ist "Zelig" (USA 1983) mit Mia Farrow, Patrick Horgan (79 Minuten), zu sehen in der Kinowerkstatt am Freitag, 13. Juli, 21.45 Uhr, sowie am Sonntag, 15. Juli, 20 Uhr. Leonard Zelig aus dem New York der 30er Jahre ist ein menschliches Chamäleon, das heißt er kann sich innerlich wie optisch binnen weniger Sekunden jeder Umgebung vollständig anpassen. Geht Zelig in eine Jazzkneipe, wird er zum Musiker, sitzt er zum Essen beim Chinesen, mutiert er zum Asiaten. Als ihm nach kurzfristigen Ruhm in der Heimat Verfolgung droht, emigriert er nach Nazi-Germany, wo er gar zum SA-Mann wird. Seine Geliebte, die Psychologin Dr. Fletcher, läst darauf nichts unversucht, ihr Chamäleon aus Adolfs Klauen zu befreien.

"Woody Allens urkomische Abhandlung über den Wunsch des Menschen nach Konformität sowie die Mechanismen einer sensationsgeilen Medienwelt galt bereits 13 Jahre vor Robert Zemeckis' Effektwunder "Forrest Gump" als das herausragende Beispiel für perfekte Bildmontage. Die in wochenschauartigen Nachrichtenclips erzählte Story vermittelt glaubwürdig das Bild eines authentischen Zeitdokuments und ist bevölkert von prominenten Geistesmenschen (wie beispielsweise Susan Sontag oder Bruno Bettelheim), die mit offenkundiger Wonne an der Groteske teilnehmen." red

kinowerkstatt.de

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