Kinowerkstatt macht bei Kirchen-Nacht mit

St Ingbert · Die Kinowerkstatt verlässt an Pfingsten für einen Abend die eigenen vier Wände und baut ihre Leinwand in der Martin-Luther-Kirche auf. Hier zeigt sie den Film „Das Konzert“ um einen russischen Stardirigenten, der diffuse Entscheidungen der politischen Spitze nicht akzeptiert.

 Aleksei Guskov spielt in „Das Konzert“ den Dirigenten Andrei Filipov. Foto: SZ/Verleih

Aleksei Guskov spielt in „Das Konzert“ den Dirigenten Andrei Filipov. Foto: SZ/Verleih

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Wo es aussieht, als sei alles zu Ende, kommt es zu einem neuen Aufbruch. Von diesem pfingstlichen Motiv lebt der Film, der in der Pfingstnacht der Kirchen am kommenden Sonntag um 21.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche von der Kinowerkstatt St. Ingbert präsentiert wird: "Das Konzert" (Frankreich / Belgien / Italien / Rumänien 2009). Regisseur Radu Mihaileanu lässt einen abgesetzten Moskauer Dirigenten seine alten Musiker zusammensuchen: Aus ehemaligen Musikern, die zu Möbelpackern und Handy-Verkäufern geworden sind, wird für einen Abend das Bolschoi-Orchester.

Filipov, einst Moskauer Stardirigent, weigerte sich während der Herrschaft des kommunistischen Regimes, die jüdischen Musiker seines Orchesters zu entlassen und wurde zur Strafe zur Putzhilfe degradiert. Nun also ist er schwermütig geworden, alkoholkrank und zudem das Opfer des Hohns des Direktors. Als Filipov im Zuschauerraum entdeckt wird, schicken sie ihn umgehend zum Putzen ins Büro des Chefs. Dort findet Filipov ein Fax. Es ist der Hilferuf eines Pariser Konzerthauses. Dringend sucht man dort ein Orchester. Filipov versteckt die Nachricht und fasst an diesem Tag einen Plan: Er wird seine alten Musiker zusammensuchen, sie werden sich als das Bolschoi-Orchester ausgeben, nach Paris reisen und dort ein letztes Konzert spielen. Dabei arbeiten die Musiker längst als Möbelpacker oder Handy-Verkäufer. Ihnen fehlen Instrumente und Übung und Geld für Flugtickets.

Radu Mihaileanu ist ein fulminanter, rasanter Film über Menschlichkeit, Liebe, Verantwortung und die alles verbindende Macht der Musik gelungen. Neben dem russischen Stardarsteller Aleksei Guskov spielen Dmitri Nazarov sowie Mélanie Laurent als junge Violonistin und Miou-Miou als ihre Agentin die Hauptrollen. Die im Film auf die Hälfte der originalen Länge gekürzte Aufführung des Violinkonzerts gehört zu den virtuosesten Darstellungen eines Konzertes in der Filmgeschichte. Sie war ein Grund für die Auszeichnung des Films mit einem César für die beste Filmmusik.

Der Eintritt ist frei.

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