Kinderhaus erlebt regen Andrang

St. Ingbert. Hier wird gespielt, gelacht und auch mal geweint und getröstet: Seit knapp einem anderthalben Jahr ist das St. Ingberter Kinderhaus in der Rickertstraße nun wieder für Sechs- bis 15-Jährige geöffnet (wir berichteten). Die beiden Diplompädagoginnen Nina Weinmann und Angela Hubig betreuen die Kinder, die von montags bis freitags zwischen 14 und 18 Uhr ins Kinderhaus kommen

St. Ingbert. Hier wird gespielt, gelacht und auch mal geweint und getröstet: Seit knapp einem anderthalben Jahr ist das St. Ingberter Kinderhaus in der Rickertstraße nun wieder für Sechs- bis 15-Jährige geöffnet (wir berichteten). Die beiden Diplompädagoginnen Nina Weinmann und Angela Hubig betreuen die Kinder, die von montags bis freitags zwischen 14 und 18 Uhr ins Kinderhaus kommen.Und das macht ihnen großen Spaß. "Zunächst hatten wir Bedenken, ob auch Jungs zu zwei weiblichen Betreuern kommen. Doch dann kamen Anfang 2011 sogar mehr Jungs als Mädchen", berichten die beiden Frauen lachend. Mittlerweile, so die beiden weiter, seien die Mädchen ein wenig in der Überzahl. Auch berichten die Pädagoginnen, dass ihr Wochenprogramm sehr gut ankomme. "Besonders unsere Koch-AG gefällt ihnen", so Angela Hubig. Vor allem betonen beide, dass, wenn es auch ein solches Wochenprogramm gebe, die Kinder auf jeden Fall ihre Ideen und Wünsche miteinbringen könnten. Beide haben bei ihrer Arbeit festgestellt, dass die Kinder, die ins Kinderhaus kommen, ein Problem mit Verbindlichkeit haben. "Wir wissen nicht genau, woran es liegt", sagt Nina Weinmann und fährt fort: "Vielleicht daran, dass 90 Prozent der Kinder, die zu uns kommen, einen Migrationshintergrund haben und nicht gewöhnt sind, einen festen Ablauf zu haben." Das sei aber auch gleichzeitig das Spannende an der sogenannten offenen Jugendarbeit. Die beiden Frauen wissen meistens nicht, welche Kinder wann kommen. Das Kinderhaus steht allen zu den Öffnungszeiten ohne Anmeldung offen. Im Gegensatz zum Ferienprogramm. Hierfür müssen die Kinder sich anmelden und im Gegensatz zum normalen Kinderhausalltag kostet dieses Programm auch etwas. "In den Ferien haben wir dann auch meistens mit ganz anderen Kindern zu tun", berichtet Angela Hubig. Das sei auch genau das Spannende. Beides macht den jungen Frauen Spaß. Bedauerlich finden sie, dass ihrer Meinung nach viele Familien mit dem Kinderhaus was ganz falsches verbinden. "Ich habe schonmal gehört, dass Eltern zu ihren Kindern sagen, dass sie ins Kinderhaus kommen, wenn sie was angestellt haben", so Angela Hubig. Das Kinderhaus sei also oftmals leider negativ besetzt. "Dabei geht es hier ohne Verpflichtung darum, Spaß zu haben", da sind sich beide einig. Viele der derzeit zirka 20 bis 25 Kinder pro Tag kommen aus der angrenzenden Wiesentalschule. "An der Zahl sieht man, dass die Kolleginnen mit ihrem Angebot einen Treffer gelandet haben", sagt Kreisjugendpfleger Ralf Dittgen. Der Saarpfalz-Kreis beteiligt sich mit 50 Prozent an den Personalkosten des Kinderhauses. Die andere Hälfte übernimmt die Stadt, die auch das Gebäude kostenlos zur Verfügung stellt. Träger ist das Caritas-Zentrum Saarpfalz.

Birgit Schöndorf von der Stadt St. Ingbert betont, es sei positiv, dass das Haus direkt in der Innenstadt liege und Multifunktionsanlage und Skateanlage sich in nächster Nähe befänden.

Die beiden Sozialpädagoginnen freuen sich jedenfalls, dass die meisten Kinder - Verbindlichkeit hin oder her - sehr regelmäßig ins Kinderhaus kämen.

kinderhaus-st-ingbert.de

"Bei uns geht es ohne Verpflichtung darum, Spaß zu haben."

Nina Weinmann und Angela Hubig, Diplom-Pädago-

ginnen im Kinderhaus

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