Kindererziehung mit Leidenschaft

St Ingbert · Brigitte Meyer ist seit 40 Jahren als Erzieherin in der Kindertagesstätte St. Franziskus tätig. Für ihre Kolleginnen, von denen einige selbst Kindergartenkinder bei der 62-Jährigen waren, Grund genug, das Jubiläum zu feiern. Für die St. Ingberterin ist der Beruf mehr als nur Arbeit.

 Ursula Hornig (hinten rechts) gratuliert Brigitte Meyer zum Dienstjubiläum. Im Vordergrund sitzen Kolleginnen, die selbst mal Kindergartenkinder in der Kita St. Franziskus waren. Foto: Jung

Ursula Hornig (hinten rechts) gratuliert Brigitte Meyer zum Dienstjubiläum. Im Vordergrund sitzen Kolleginnen, die selbst mal Kindergartenkinder in der Kita St. Franziskus waren. Foto: Jung

Foto: Jung

. Viele junge Arbeitnehmer haben, je nach Berufsbild, eine beachtliche Anzahl an unterschiedlichen Tätigkeitsorten oder gar Auslandsaufenthalte vorzuweisen. Es wird immer seltener, dass jemand einige Jahrzehnte den gleichen Arbeitgeber hat. In der Kindertagesstätte St. Franziskus ist das eher die Normalität. Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Kollegin für 40 Jahre in der Kita geehrt und auch vorgestern gab es wieder vier Jahrzehnte Tätigkeit in St. Franziskus zu feiern.

Obwohl ihre Kolleginnen Brigitte Meyer sehr mögen, waren sie froh, dass sie in der vergangenen Woche Urlaub hatte. Nur so konnten sie im Verborgenen eine kleine Feier zum Dienstjubiläum organisieren, zu der auch Gemeindereferent Holger Weberbauer und Manfred Bieg als Vertreter des Verwaltungsrates kamen. Brigitte Meyer war gerührt und erzählte über ihre Zeit in der Kita. "Ich freue mich auf jeden Tag. Morgens ist das immer so erfrischend", so die 62-Jährige, "wenn die Kinder kommen und ,Guten Morgen Frau Meyer' rufen". Für sie sei der Beruf immer Leidenschaft und nie Arbeit gewesen. Das einzige große Werk, dass sie jeden Tag vollbringe, sei das Aufstehen, wie sie lachend sagt. Kita-Leiterin Ursula Hornig gratulierte mit einem Blumenstrauß: "30 Jahre darf ich jetzt deine Kollegin sein und ich kenne dich noch länger als die 40 Jahre, die du jetzt hier bist. " Denn Brigitte Meyer, die gleich um die Ecke wohnt, engagierte sich früher auch in der Jugendarbeit, fing mit den Pfadfindern an, um sich später in der Katholischen jungen Gemeinde und im Pfarrgemeinderat einzubringen. "Ich bin immer gern ein Teil der Pfarrei gewesen", sagt die St. Ingberterin, die auch in St. Franziskus geheiratet hat.

Sie liebt diese für sie besondere Kita, deren Umfeld. Es ist aber auch die Pfarreienverbundenheit, die sie so bodenständig macht. Für Brigitte Meyer sind es vor allem die "vielen Menschen, die man hier kennt", die sie ihren Beruf mit Freude und Frohsinn ausüben lässt. Mittlerweile kommen selbst die Kinder der ehemaligen Kindergartenkinder in die Kita und auch das Kita-Team besteht zum nicht unerheblichen Teil aus "Ehemaligen". Da erzählt man sich gegenseitig auch Familiäres. Ihr Erziehungskonzept ist einfach: "Kinder müssen sich angenommen fühlen und merken, dass man sie lieb hat. Man muss bei ihnen Neugier wecken, den Forscherdrang fördern und Projekte entwickeln." Sie schwärmt auch von den "lieben Mädels" vom Kita-Team, zu dem derzeit aber auch ein junger Praktikant gehört. "Junge sind einfach was Bereicherndes", findet die Erzieherin, die noch gar nicht daran denken mag, dass sie im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, "ich mache jetzt alles hier zum letzten Mal, ist das nicht schrecklich?"

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