Keinen Schritt voran auf der Treppe

St Ingbert · Die Treppe am Haupteingang zum St. Ingberter Rathaus zeigt schon seit Jahren Schäden auf. Die kaputten Steinplatten wurden seither stets repariert und so verkehrssicher gehalten. Ob und wann Stufen richtig saniert werden, steht noch in den Sternen.

 Die schadhaften Platten an den Zugängen zum Rathaus, hier ein Archivfoto, sind ein Ärgernis. Schadenersatz durch die Liefer-Firma ist fraglich. Das Unternehmen ist insolvent. Foto: Oliver Bergmann

Die schadhaften Platten an den Zugängen zum Rathaus, hier ein Archivfoto, sind ein Ärgernis. Schadenersatz durch die Liefer-Firma ist fraglich. Das Unternehmen ist insolvent. Foto: Oliver Bergmann

Foto: Oliver Bergmann

. Die regelmäßigen Besucher des St. Ingberter Rathauses haben sich längst an den Anblick gewöhnt: Die Steinplatten an der Treppe zum Haupteingang der Verwaltungszentrale zeigen halt schon seit langem den einen oder anderen Mörtelfleck. Und dass nicht jede Platte denselben Grundton hat, scheint dazuzugehören. Und auf die Frage, warum die Treppenstufen so schäbig aussehen, musste zugegebenermaßen ein Leser die SZ nochmals hinweisen.

Dabei war der Zustand der Rathaustreppe vor über zwei Jahren schon einmal ein öffentliches Thema. Damals hatte nicht zuletzt Reinhard Bär darauf hingewiesen, was an der Rathaustreppe alles schief gelaufen war. Mit seinem Kennerblick hatte der Steinmetzmeister mehrere offenkundige Mängel festgestellt. Allem voran wurde für die Stufen zum Rathaus "Anröchter Grünsandstein" verwendet, der sonst für den Innenbereich vorgesehen sei. "Spätestens, wenn die Platten im Winter mit Tausalz in Berührung kommen, sind Schäden programmiert", hatte er vorhergesagt. Da obendrein auch der Unterbau der Treppe Schwächen zeige, schien schon 2013 ein kompletter Austausch der Steinplatten ohne Alternative. Zumal Bärs Mängelliste auch ein Gutachten bestätigte, welches der Steinmetz der Stadt zur Verfügung gestellt hatte.

Geschehen ist allerdings seit der vernichtenden Kritik am Zustand der Treppe (fast) nichts. "In den vergangenen Jahren wurden die kaputten Platten ausgetauscht oder repariert", sagt Stadtpressesprecher Peter Gaschott. Und damit sei zumindest das Minimalziel erreicht: "Die Rathaustreppe sieht nicht schön aus, ist aber in jedem Fall verkehrssicher." Ansonsten sieht die Stadtverwaltung derzeit eher ihre Hände gebunden, um mehr zu tun, als die Schäden an den Stufen zu flicken. Denn die Firma, die die Sandstein-Platten bei der Treppensanierung 2010 geliefert hatte, sei in Insolvenz. Und das unverändert laufende Insolvenzverfahren habe auch Versuche erschwert, wie schon lange beabsichtigt, einen Schadenersatz zu fordern, so Gaschott. "Ob überhaupt etwas und gegebenenfalls wie viel noch zu bekommen ist" stehe in den Sternen.

Auch wenn die Stadtverwaltung mit dem Zustand des Rathaus-Eingangs nicht zufrieden sei, bleibe derzeit nur das Abwarten. Erst mit Abschluss des Insolvenzverfahrens könne man abschätzen, wie eine echte Lösung aussehen und was diese kosten könnte. Klar ist aber: Wenn für die Rathaus-Treppe Geld in die Hand genommen werden muss, ist der Stadtrat gefragt.

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