Keine Jubelfeier ohne Meyer

St Ingbert · Ulli Meyer (CDU) will in seiner zweiten Amtsperiode als Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte einiges anpacken. Nach kommunalpolitisch turbulenten Jahren sieht er dazu wieder bessere Chancen. Die besonnenen Kräfte seien mit der Kommunalwahl wieder gestärkt worden.

 Als Ortsvorsteher ist Ulli Meyer auch oft als Gratulant der Stadt unterwegs wie hier bei Maria Geraldy (Archivfoto). Foto: privat

Als Ortsvorsteher ist Ulli Meyer auch oft als Gratulant der Stadt unterwegs wie hier bei Maria Geraldy (Archivfoto). Foto: privat

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Eine Amtsperiode hat Ulli Meyer als St. Ingberter Ortsvorsteher hinter sich, die zweite liegt vor ihm. Der Ortsrat hat den 41-Jährigen im Amt bestätigt. Zu Gast in der SZ-Lokalredaktion zeigt sich der Christdemokrat beim "Etappen-Gespräch" nachdenklich. Denn fünf Jahre ist es nun auch her, da sein Amtsvorgänger Klaus Tussing plötzlich nach einem Herzinfarkt starb. Sein Andenken wachzuhalten sieht Meyer als Aufgabe: "Klaus Tussing zeichnete eine sehr große Menschlichkeit aus. Er fehlt uns." Am 5. Dezember wäre Tussing 65 Jahre geworden. An diesem Tag soll ein Kranz für ihn niedergelegt werden.

Den Christdemokraten Meyer darf man wohl als wertekonservativen Menschen bezeichnen. In der Mittelstadt ist er verwurzelt, seine Arbeit als Ortsvorsteher sieht er selbst in der Tradition seiner Vorgänger. Neben Tussing denkt er dabei auch an die Vorvorgänger im Amt, Rainer Henrich (CDU ) und Holger Hansen (SPD ). Von diesen Männern habe er viel lernen können, sagt der Jurist, der in der Staatskanzlei die Abteilung Organisation, Personal und Haushalt leitet.

Als Ortsvorsteher sieht sich Meyer in der Rolle des "Kümmerers": Ob öffentliche Toiletten, Friedhöfe oder Bahnhof - er spricht von einer Rolle als Sachwalter der "kleinen Anliegen" der St. Ingberter Bürger, die die Verwaltung gar nicht immer aus eigenem Antrieb in ihren Fokus nehmen könne. Dabei sieht er einiges auf einem guten Weg. Das St. Ingberter Feuerwehrgerätehaus habe endlich neue Tore, am Wombacher Weiher ist ein Spielbereich entstanden, was mit dem geplanten Beweidungsprojekt im Rohrbachtal eine runde Sache werden könne. Auf der Haben-Seite sieht er auch die Biosphären-Kiste für Jubilare, den Seniorennachmittag im Mai, den neuen Treff der Generationen. Und selbst der Aufzug in der Stadthalle soll jetzt im kommenden Jahr gebaut werden. "Das gleicht einem Weltwunder", sagt Meyer über das Projekt, das lange Zeit nicht voran kam. Beharrlich möchte er auch weiter um eine bessere Versorgung mit öffentlichen Toiletten in der Innenstadt kämpfen. Insgesamt sieht er die städtebauliche Entwicklung der City als Aufgabe. Fußgängerzone, Pfarrgasse, aber auch die Bereiche Kohlenstraße/Poststraße und Rickertstraße/Ludwigstraße möchte er planerisch anpacken. Dringlich ist für den Ortsvorsteher ebenfalls die Gustav-Clauss-Anlage. Die dürfe nicht zur Ruinen-Anlage verkommen. Heißt: Altes Stadtbad und Turnhalle müssten jetzt endlich weg.

Wie nah ein Ortsvorsteher tatsächlich an der Basis ist, zeigen seine Termine: Auf Nachfrage spricht Meyer von im Schnitt 60 bis 80 Jubiläen und Hochzeitsjubiläen, die pro Monat zu bewerkstelligen sind: "Mit Irene Kaiser habe ich eine wirklich gute Stellvertreterin. Einer alleine bekommt das gar nicht mehr hin. Zugleich betont er die positive Seite der Gratulationen im Namen der Stadt: "Das ist eine unglaublich vitale Generation, die jetzt 80 und älter wird." Er könne von diesen Terminen viel mitnehmen.

Die politische Arbeit macht nach Meyers Wahrnehmung wieder mehr Spaß in der Mittelstadt: "Mit der Kommunalwahl sind die besonnenen Kräfte gestärkt worden." Es werde zwar noch Jahre dauern, bis sich die zuletzt verhärteten Fronten - nach seiner Einschätzung durch einzelne Köpfe geschaffen - wieder gänzlich entspannt haben, aber die Richtung stimme.

Und wenn 2019 der Oberbürgermeister-Posten neu zu vergeben ist? Meyer lacht. Wie es weitergeht, müsse man sehen. Die CDU habe eine gute Mannschaft. "Die ist der Star. Da füge ich mich ein."

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