PV-Anlagen im Saarpfalz-KreisKeine Ablehnungen von selbstproduziertem Strom in Bexbach, Homburg und Kirkel
Homburg/Bexbach/Kirkel · Die Problematik, dass Betreiber privater Photovoltaik-Anlagen ihren Strom nicht ins Netz einspeisen durften, scheint in Homburg, Bexbach und Kirkel bisher unbekannt. Sofern die Anlagen angemeldet waren, sei dies kein Thema gewesen, so Jens Leinenbach, Geschäftsführer der Stadtwerke Bexbach.
05.09.2023
, 14:00 Uhr
2021 habe man 51 solcher Anlagen genehmigt, 2022 dann 120 und in diesem Jahr bisher 121. Ablehnungen: keine. Generell sei man „aufgrund unserer städtisch geprägten Versorgungsinfrastruktur aktuell gut für auch noch weiter steigende Anzahlen von Erzeugungsanlagen aufgestellt“. Perspektivisch investiere man in den vergangenen Jahren und auch in Zukunft permanent in die Netzinfrastruktur, sodass auch in Zukunft weitere Einspeiseanfragen positiv beantwortet werden könnten.
Die Stadtwerke Homburg haben nach eigenen Angaben ebenfalls noch nie Privatleuten verweigert, ihren selbstproduzierten Strom ins Netz einzuspeisen. Auf Anfrage heißt es: „Wir bauen beziehungsweise erneuern kontinuierlich unsere Elektronetze aus. Derzeit profitieren noch von unseren guten Netzen mit überwiegend höherem Querschnitt von früher schon 185 Quadrat.“
2020 seien insgesamt 63 Anlagen ans Netz gegangen, 2021 dann 84, 2022 waren es 125 und im aktuellen Jahr bis jetzt 185. Darunter befinden sich auch sogenannte Steckeranlagen (etwa für den Balkon), deren Wechselrichterleistung 0,6 Kilowatt (kW) nicht übersteigen darf. Die Zahlen hier: 2020 (3), 2021 (4), 2022 (16), 2023 (50). Rund 50 Steckeranlagen seien dieses Jahr zwar beantragt, aber noch nicht in Betrieb. Ansonsten seien noch etwa 200 positive Netzverträglichkeitsprüfungen seit Mai 2022 erfolgt, bei denen die Anlagen noch nicht in Betrieb gegangen seien. Eine Netzverträglichkeitsprüfung sei ein Jahr gültig, könnte auf Antrag aber verlängert werden, heißt es weiter.
Auch bei den Gemeindewerken Kirkel hat es so weit noch keine Ablehnungen gegeben, teilt Geschäftsführer Marcel Dubois mit. Alle 63 beantragten Anlagen sind am Netz oder dürfen ans Netz gehen. Allerdings führe man erst seit diesem Jahr eine genaue Statistik darüber. Die Zahl der Genehmigungen habe stark zugenommen. Das Netz der Gemeindewerke sei in gutem Zustand, die Kapazitäten reichten aus. Eine Einspeiseversagung käme bei „nicht vorhandenen oder leistungstechnisch unzureichenden Einspeisepunkte“ infrage. Generell, so Dubois, werde der Netzausbau „stetiges Thema“ bleiben.
Die Stromnetze müssten weiter ausgebaut und verstärkt werden, um den künftigen Bedarf decken zu können. Der Geschäftsführer: „Hierfür werden allerdings hohe Investitionen nötig sein. Hierbei bilden natürlich lange Lieferzeiten, hohe Kosten und notwendige Montagekapazitäten (eigene und durch dritte Dienstleister) für alle Netzbetreiber eine große Herausforderung. Wir gleichen dies derzeit durch gute Planung und frühe Bestellungen der Anlagenteile aus“. Wie sorgt man in Kirkel vor, dass weiter alle Anlagen ans Netz gehen dürfen? Man schätze einmal den künftigen Bedarf ab und stelle Netzberechnungen an, um künftig schwache Netzteile sicher zu identifizieren. Danach würden diese Netzteile durch solide Planung frühzeitig verstärkt, um eine Überlastung erst gar nicht eintreten zu lassen. Damit die Netzbetreiber das finanziell stemmen könnten, sei es wichtig, ihnen die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Diese würden über die Netznutzungsentgelte eingenommen, die Bundesnetzagentur stelle dafür den Rahmen.
Dubois: „Hier wird es Aufgabe der Politik sein, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass ein Anreiz besteht, diese Investitionen zügig zu tätigen, also auch Investitionssicherheit herzustellen.“
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