Die Rathausspitze sollte sich dringend bewusst machen, was Inklusion bedeutet. Sie ist keine schulische Reform unter vielen, sondern geltendes internationales Recht, das von der UN-Vollversammlung beschlossen und vom Bundestag ratifiziert wurde. Behinderte Mitmenschen besitzen demnach ein originäres Recht an voller Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Der notwendige Bau eines Aufzugs an der Stadthalle kann sowieso nur ein öffentlichkeitswirksamer Auftakt sein, unsere Stadt rollator- und rollstuhlgerecht umzugestalten. Wir haben fast 20 Jahre als Sonderschullehrer behinderte Schüler in der Regelschule unterrichtet und wissen, dass beeinträchtigte Mitmenschen zur vollen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fähig sind. Ortsvorsteher Ulli Meyer hat daher unsere Unterstützung, wenn er weiterhin einen behindertengerechten Zugang zur Stadthalle fordert.

Welche "spannenden" Ideen erwartet der Oberbürgermeister von einem Seniorenbeirat - außer auf unbestimmte Zeit einen gesetzlichen Auftrag vor sich herzuschieben? Vielleicht muss nach dem Seniorenbeirat erst noch ein Behindertenbeirat berufen und gehört werden und dann noch ein zusätzlicher "Rat der Weisen" gebildet werden, um weiterhin verschiedene Gruppen von Menschen auszugrenzen. Wird weiterhin auf Zeit gespielt, wird bald vielen St. Ingbertern bewusst werden, dass behinderte Kinder, Jugendliche und Menschen, die Hilfe brauchen, in unserer Stadt unerwünscht sind?

Eva und Werner Trautmann, St. Ingbert

Bürgerforum

Keimzelle einer Partei Jung/Berrang?

Zu: "Neues Forum will des Bürgers Meinung wissen" vom 1. Juli:

Zunächst klingt das Projekt ja spannend und wünschenswert, obgleich es ja solche Foren schon gibt, bei Wer-kennt-wen unter der Regie des WSSI-Teams, dem Herr Ramelli nun nicht mehr angehören will, oder die von Christiane Faust gegründete Gruppe bei Facebook, die von Annette Voit gegründete Gruppe St. Ingberter oder die Facebookseite der Lokalredaktion der SZ. Was mich aufhorchen lässt, sind die Namen der Gründungsmitglieder. Ist das vielleicht die Keimzelle einer neuen Partei Jung/Berrang?

Ebenso verwundert mich die Tatsache, dass ein Moderatorenteam entscheiden will, welche Themen für die Öffentlichkeit relevant sind. Bereits im WSSI-Forum bei Wer-kennt-wen war die eine oder andere Moderatorenentscheidung umstritten. Ich wünsche dem Verein eine glückliche Hand, möge er meine persönlichen Bedenken ad absurdum führen ... ich würde mich freuen.

Michael Trittelvitz, St. Ingbert