Eröffnung nach Umbau Kaufland investiert zehn Millionen Euro

St. Ingbert · Elf Monate dauerten die Umbaumaßnahmen. Der Supermarkt im Grubenweg präsentiert sich innen wie außen in einem neuen Gewand.

 Oberbürgermeister Hans Wagner und Emilia, die die Kita Luitpoldschule besucht, beim Wettkassieren.

Oberbürgermeister Hans Wagner und Emilia, die die Kita Luitpoldschule besucht, beim Wettkassieren.

Foto: Teresa Bauer

Was lange währt, wird endlich . . . Elf Monate mussten Kunden des Kauflands einiges über sich ergehen lassen, denn die Filiale am Grubenweg wurde während des laufenden Betriebs für rund zehn Millionen Euro aufwendig modernisiert. Einkaufen auf einer Baustelle, damit ist nun Schluss. Gestern präsentierte Kaufland mit einer kleinen Feier sein neues Filialkonzept.

Filialleiter Daniel Wilke erläuterte gemeinsam mit Nicole Kraus und Peter Zimmer, Geschätfsführerin und Verkaufsleiter für die Region Südwest, Oberbürgermeister Hans Wagner und Thomas Debrand, Wirtschaftsförderer der Stadt, das neue „Wohlfühleinkaufen“. Moderne, warme Farben, Bedienungstheken, die mit frischen und vor allem regionalen Produkten locken, Regale in Griffhöhe, neues Beleuchtungskonzept – das neue Erscheinungsbild überzeuge, so Wilke: „Wir sind sehr stolz auf unsere ‚neue’ schicke Filiale, mit der wir den heutigen Wünschen und Anforderungen unserer Kunden entsprechen.“

Größter Kritikpunkt der Kunden, so Wilke, seien zu hohe Regale gewesen. Die neuen, maximal 1,80 Meter hohen Auslagen ließen den Verkaufsraum nun offener und übersichtlicher erscheinen und seien ein weiterer wichtiger Punkt im Hinblick auf Barrierefreiheit.

„Schneller Einkauf“ lautet die Devise bereits im Eingangsbereich. Die diversen Bedienungstheken und die erweiterte Backstation bieten kleine Snacks für zwischendurch. Kurze Wege zum Kassenbereich tragen ebenso dazu bei. Neu ist auch die Getränkeabteilung im Innern des Supermarktes, anstelle des vorherigen Getränkemarktes im Nebengebäude. Dort fänden sich lediglich fünf neue Leergutautomaten, die eine „komfortablere Rückgabe des Leerguts ermöglichen“, so Wilke.

Auch technisch hat sich einiges getan. Zusätzlich zum bestehenden Kassensystem bietet Kaufland seinen Kunden Selbstscanner an. Dadurch können sie ihre Waren selbst erfassen und bar oder per Karte am Automaten bezahlen. Die Preisauszeichnung der Gemüse- und Obstwaren erfolgt ebenfalls voll elektro-
nisch, wodurch die Mitarbeiter entlastet würden. Durch die neue LED-Beleuchtung, die energieeffizienten Kühlmöbel und die Lüftungsanlage könne zukünftig der CO2-Austoß reduziert werden, erklärte Nicole Kraus. OB Wagner hob diesen Fortschritt besonders hervor: „In der Biosphärenstadt St. Ingbert haben wir ein besonderes Augenmerk auf den Umweltschutz. Die Reduzierung des CO2-Austoßes ist uns sehr wichtig.“ Der Fairtrade-Gedanke werde ebenfalls groß geschrieben. So sei Kaufland der größte Abnehmer von Fairtrade-Bio-Baumwolle in Deutschland. Die Arbeitskleidung der rund 128 000 Mitarbeiter werde unter Verwendung dieser hergestellt, so Peter Zimmer.

Dass die Modernisierung elf Monate andauerte, stieß verständlicherweise nicht wirklich auf Begeisterung, gibt Wilke zu. Die Kunden mussten sich zeitweise auf der 5400 Quadratmeter großen Verkaufsfläche immer wieder neu orientieren, da die Waren oft umgeräumt wurden. Kraus gab auch zu, dass den Mitarbeitern viel abverlangt wurde, vor allem im Sommer. „Mit Ventilatoren und Klimageräten haben wir versucht, dies einigermaßen angenehm zu machen.“ Ein Schock sei auch das Feuer in der Filiale Mitte Mai gewesen, verursacht durch einen Defekt im Stromverteilerkasten. 90 Paletten voll mit frischen Waren mussten entsorgt werden, „das tut besonders weh. Vor allem, da wir sehr nachhaltig denken, so wenig wie möglich entsorgen und vieles auch spenden“, so Kraus.

Auf Nachfrage, ob denn nicht auch eine vorübergehende Schließung der Filiale in der Zeit der Modernisierung in Betracht gezogen wurde, erklärte Kraus: „Sicherlich haben wir auch daran gedacht, uns letztlich aber entschieden, die Maßnahmen während des laufenden Betriebs in Angriff zu nehmen. Eine temporäre Schließung hätte die Bauzeit auf drei Monate verkürzt. Es gab aber einen Lerneffekt und ich denke, dass zukünftig bei ähnlichen Projekten in diesem Ausmaß die Filialen vorübergehend geschlossen werden.“ In den elf Monaten musste Kaufland auch Einnahmeeinbußen hinnehmen, Kraus betont aber, dass „viele Kunden nicht zur Konkurrenz, sondern einfach in ein anderes Kaufland zum Einkaufen gefahren sind“.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von Kindern der Kita Luitpoldschule. Kaufland bedankte sich bei ihnen mit einer Spende in Höhe von 500 Euro.

Bei „Blamieren oder Kassieren“ kassierten OB Wagner und Debrand um die Wette. Es galt innerhalb von 15 Minuten möglichst viele Waren über den Scanner zu ziehen. Unterstützung erhielten sie dabei von Emilia und Lena aus der Kita. Letztlich musste Wagner sich geschlagen geben, denn er unterlag Debrand um 60 Euro.

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