Kardinal-Wendel-Haus wird nicht geschlossen

Homburg. Es war ein großer Schock für alle Betroffenen, als die katholische Kirche im Bistum Speyer vor zwei Jahren verkündete, sich aus Kostengründen vom Homburger Kardinal-Wendel-Haus zu trennen (wir berichteten). Das Jugendhaus sollte zum 31. Dezember 2012 aufgegeben werden

 Die Geschichte des Homburger Kardinal-Wendel-Hauses soll mit der Lebenshilfe Saarpfalz als Träger auch über das Jahr 2012 hinaus fortgeschrieben werden. Foto: Thorsten Wolf

Die Geschichte des Homburger Kardinal-Wendel-Hauses soll mit der Lebenshilfe Saarpfalz als Träger auch über das Jahr 2012 hinaus fortgeschrieben werden. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Es war ein großer Schock für alle Betroffenen, als die katholische Kirche im Bistum Speyer vor zwei Jahren verkündete, sich aus Kostengründen vom Homburger Kardinal-Wendel-Haus zu trennen (wir berichteten). Das Jugendhaus sollte zum 31. Dezember 2012 aufgegeben werden.Nun scheint sich, recht verlässlich, eine Lösung abzuzeichnen, die den Fortbestand der Traditionseinrichtung gewährleisten soll: Die Lebenshilfe Saarpfalz, ein Verein zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung, will das Kardinal-Wendel-Haus nach einer Betriebsübernahme weiterführen - dann mit einer gemischten Nutzung. Gestern präsentierten Pfarrer Andreas Sturm, Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Speyer, als Vertreter der Kirche sowie Markus Gestier, Vorsitzender der Lebenshilfe Saarpfalz, und Michael Immig, Geschäftsführer der Lebenshilfe, in einer Pressekonferenz das neue Konzept in Grundzügen.

Dies sieht gleichsam eine Teilung der Nutzung des bisherigen Jugendhauses vor.

Der BDKJ selbst wird in geringerem Umfang als bisher seine Jugendarbeit leisten können, die Lebenshilfe Saarpfalz wird als neuer Träger des Hauses in Teilen der Einrichtung entweder ein behindertengerechtes Wohnangebot oder so genannte "offene Hilfen" anbieten. Welche der beiden angedachten Nutzungen der Verein Lebenshilfe schließlich umsetzen wird, hängt gegenwärtig noch von einer grundsätzlichen Entscheidung des zuständigen saarländischen Sozialministeriums pro oder contra der Einrichtung von Wohnraum ab.

Michael Immig machte gestern aber klar, dass es vor allem die Wohn-Nutzung sei, die die Lebenshilfe aufgrund eines großen Bedarfs bevorzuge. "Aber wir wollten nicht ohne Plan B dastehen, sollte die ministerielle Entscheidung gegen das Wohnprojekt fallen", so der Lebenshilfe-Geschäftsführer, der damit auch das alternative Konzept einer Nutzung des Kardinal-Wendel-Hauses als Ort von niedrigschwelligen Angeboten für Behinderte und ihre Angehörigen begründete. So sei gewährleistet, dass die Lebenshilfe auf jeden Fall nach dem 31. Dezember 2012 als neuer Träger des Hauses mit einer schlüssigen Nutzung auftreten könne.

Pfarrer Andreas Sturm, der sich lange und auf ganz unterschiedlichen Wegen für den Erhalt des Kardinal-Wendel-Hauses eingesetzt hatte, zeigte sich sichtlich erleichtert über die nun gefundenen Lösung.

So sei zum einen gewährleistet, dass die Mitarbeiter des Hauses, die sich in unbefristeten Arbeitsverhältnissen befänden, auch nach dem Ende der Trägerschaft der katholischen Kirche nicht vor einer berufliche Zäsur stünden.

Sturm: "Die Hängepartie für die Mitarbeiter ist damit vorbei." Und der BDKJ hätte erreicht, dass das Haus zwar in einem geringeren Umfang als bisher, auch weiterhin als Ort für die Jugendarbeit genutzt werden könne.

Zu Zahlen und genauen Zeitabläufen wollten sich die Beteiligten gestern noch nicht äußern. Und auch die Frage, wann eine Entscheidung des Ministeriums für die endgültige Nutzung des Kardinal-Wendel-Hauses durch die Lebenshilfe die Richtung vorgebe, blieb unbeantwortet.

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