Kappensitzung in Rentrisch Begeisterte Narren im Kulturhaus

Rentrisch · Einen gelungenen Mix aus allen Genres bot die Prunksitzung des Rentrischer Carnevalvereins. Teilweise hielt es das Publikum vor Begeisterung nicht mehr auf den Sitzen.

 Musikmariechen Yvonne Adam und Vater Horst Adam traten bei der Kappensitzung des RCV Die Holzhauer in Rentrisch auf.

Musikmariechen Yvonne Adam und Vater Horst Adam traten bei der Kappensitzung des RCV Die Holzhauer in Rentrisch auf.

Foto: Jörg Martin

Man muss, um so richtig schön und ausgelassen Fastnacht feiern zu können, sich nicht zwangsläufig in die großen Säle und Hallen begeben. Eine oder gar zwei Nummern kleiner kann unter Umständen wesentlich schöner und weitaus stimmungsvoller sein. Diesen Beweis trat am Samstagabend der Rentrischer Carnevalsverein (RCV) „Die Holzhauer“ im Kulturhaus Rentrisch mit seiner Kappensitzung an. Ein gut vierstündiges Programm, das alle Bereiche einer guten Kappensitzung abdeckt: Garde- und Showtanz, Büttenreden und Musik- sowie Gesangsbeiträge.

Dabei holten die „Holzhauer“ auch indirekt ihr Jubiläum aus 2021 nach, welches wegen der Pandemie nicht gefeiert werden konnte. Seit mehr als 44 Jahren gibt es den Verein schon. Durchs Programm führte Horst Adam. Das Elferratsmitglied verstand es gut, die Stimmung nicht nur anzukurbeln, sondern auch Stimmungsraketen dort zu zünden und steigen zu lassen, wo sie hingehören. So etwa beim Auftritt der Jugendgarde (Trainer: Sandra Pasdzierny und Joshua Huppert), die für Begeisterung sorgte. Da hatte „De Tabbi“ (Sebastian Tabellion, KV Die Sackschisser Ommersheim) ganz andere Sorgen. Er kommt mit dem Alter und dem ganzen neumodischen Zeugs heutzutage nicht klar. Das durfte er auf der Reeperbahn feststellen, wo er sich mit dem Kegelverein zu einem Ausflug hinbegeben hatte. „Hey Opi, willst Du es nochmal probieren?“, sei er von einer Frau in der Hamburger Herbertstraße gefragt worden. Er war verhalten, aber er trat den Versuch an. Sie gab ihm hinterher aber ein Lob. Ja, das mit dem Sex klappe noch. Aber das mit dem Zahlen angesichts seiner knappen Rente sei schwierig. Auch bei seinem Bericht über die Leckmuschel aus der Kindheit konnten sich etliche Sitzungsbesucher wiederentdecken.

Quasi eine Doppelfunktion hatte Musikmariechen Yvonne Adam (Trainerin: Jasmin Adam) inne: Sie präsentierte zuerst einen Tanz als Funkenmariechen. Und dann startete sie als Musikmariechen einen Beitrag, in dem es genau um dieses Thema ging. Damit nicht genug. Nach dem Gesang kam der Comedy-Gesang, bei dem sie von Vater Horst Adam unterstützt wurde. Die beiden hatten die Lacher auf ihrer Seite.

Den richtigen Nerv beim närrischen Publikum traf auch die neugegründete Musik- und Gesangsgruppe Musikus des Dudweiler-Carneval-Club (DCC), zu dem der RCV eine gute Freundschaft unterhält. Sie holten bei ihrem Auftritt auf der Bühne des Kulturhauses mit Stimmungsklassikern wie „Griechischer Verein“, „Schenk mir dein Herz“ oder „Joana“ Erinnerungen an frühere Zeiten wieder in die Gegenwart zurück. Eines war schnell klar: Die Narren in Rentrisch sind textsicher und kennen die meisten Refrains.

So war es nicht verwunderlich, dass man die Begeisterung den Akteuren dankte, in dem man aufstand, mitklatschte und mitsang. Auch ein Paar ließ sich von der Stimmung mitreißen und tanzte im Saal.

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