Kaffee mit Milch und Malerei

St. Ingbert. Eine Dame und ein Herr beim Eisessen, eine illustre Gruppe, die zusammensitzt und Kaffee trinkt - diese beiden Szenen zieren in Zukunft eine Wand des Café Europa in der St. Ingberter Fußgängerzone. Kleinere Renovierungsarbeiten in dem Eiscafé wurden dazu genutzt, um auch der Kunst etwas Raum zu geben

 Peter Schmieden bemalt im Café Europa eine der Wände nach Vorlagen von Albert Weisgerber. Foto: SZ

Peter Schmieden bemalt im Café Europa eine der Wände nach Vorlagen von Albert Weisgerber. Foto: SZ

St. Ingbert. Eine Dame und ein Herr beim Eisessen, eine illustre Gruppe, die zusammensitzt und Kaffee trinkt - diese beiden Szenen zieren in Zukunft eine Wand des Café Europa in der St. Ingberter Fußgängerzone. Kleinere Renovierungsarbeiten in dem Eiscafé wurden dazu genutzt, um auch der Kunst etwas Raum zu geben. Der Rohrbacher Maler Peter Schmieden wurde damit beauftragt, eine Wand künstlerisch zu gestalten.

19. Jahrhundert als Thema

Die Eigentümer wollten etwas aus dem 19. Jahrhundert", erzählt Schmieden. "Und da dachte ich, was liegt näher als ein Bild von Albert Weisgerber zu malen?!". Zumal das Geburtshaus des St. Ingberter Malers Weisgerber direkt neben dem Café liegt. Die Motive fand Schmieden in einem Buch aus dem Eulenspiegel-Verlag.

Das Gemälde mit der Kaffeegesellschaft trägt den Titel "Der sportliche Typ". Die Szene mit dem Pärchen, das vor einem Eisbecher sitzt, ist schlicht mit "Im Café" betitelt. Letzteres malte Albert Weisgerber 1904 in einem Münchner Café, wie Schmieden weiß.

Der Rohrbacher Maler zeichnete die Motive zunächst mit Bleistift vor, danach kam die Acrylfarbe zum Einsatz. Ungefähr einen Tag Arbeit steckte Schmieden in die Gemälde. Sie zieren eine Wand im hinteren Bereich des Café Europa. Bei seiner Arbeit hat sich Schmieden genau an die Vorlage von Weisgerber gehalten. Damit der Betrachter sehen könne, wie es damals war. Die Mode zum Beispiel ist auffällig.

Peter Schmieden hat schon zuvor einmal eine Wand bemalt: Damals war es eine Außenwand an der Luschd, die er mit bayrischen Motiven und Motiven des Malers Weisgerber verzierte. Albert Weisgerber selbst nutzte die Atmosphäre der Luschd einst zum Malen. In Sachen Bezahlung für die bemalte Wand hielt es Schmieden wie einst die Impressionisten. Der Wirt der "Grünen Laterne" zahlte nur die Materialen. Statt eines Lohns für die Gemälde kam Schmieden ein Jahr lang jeden Tag zum Mittagessen in die Luschd.

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