Jung macht sich "unvermittelbar"

Leserbriefe und sonstige Meinungskundgebungen an unsere Redaktion in den letzten Tagen lassen vor allem einen Schluss zu: Die große Mehrheit der St. Ingberter möchte, dass nach Oberbürgermeister-Wahlkampf, Wahlabenden und monatelangen Nach-Wahl-Gefechten mit dem offiziellen Amtsantritt Hans Wagners wieder mehr Ruhe und Sachlichkeit in die Stadtpolitik einziehen

Leserbriefe und sonstige Meinungskundgebungen an unsere Redaktion in den letzten Tagen lassen vor allem einen Schluss zu: Die große Mehrheit der St. Ingberter möchte, dass nach Oberbürgermeister-Wahlkampf, Wahlabenden und monatelangen Nach-Wahl-Gefechten mit dem offiziellen Amtsantritt Hans Wagners wieder mehr Ruhe und Sachlichkeit in die Stadtpolitik einziehen. Selbst die entschlossensten Unterstützer des abgewählten OB Georg Jung suchen inzwischen das Arrangement mit den neuen Machtverhältnissen in Rathaus und Stadtrat. Doch Georg Jung kämpft weiter. Er hatte selbst keinen würdigen Abgang, er gönnte seinem Nachfolger keinen angemessenen Amtsantritt. Und er hat der Kommunalpolitik und den Bürgern der Mittelstadt in den letzten Tagen seiner Amtszeit noch schnell ein paar "Eier ins Nest gelegt", die nicht nur seinem Nachfolger noch lange zu schaffen machen werden. Vom Alleingang mit dem in der Bevölkerung umstrittenen "Ingobertus" im Kreisel an der Ensheimer Straße ganz abgesehen: zwei staatsanwaltliche Ermittlungen laufen noch, die dritte juristische Auseinandersetzung scheint unvermeidlich. Hans Wagner wird es sich nicht bieten lassen können, dass sich Georg Jung als Privatmann für mindestens zehn Jahre Zugriff auf das Geld der Bläse-Stiftung sichert. Geld, das der Stifter zum sozialen Wohl seiner Heimatstadt eingesetzt sehen wollte. Was juristisch vielleicht möglich scheint, muss moralisch noch lange nicht in Ordnung sein.Georg Jung hat sich mit diesen Aktionen einen denkbar schlechten Abgang verschafft - unter Umständen zum eigenen Schaden. Seine weitere berufliche Zukunft scheint auch gewöhnlich gut Unterrichteten völlig unklar. Manche sagen, er gelte selbst bei Parteifreunden inzwischen als "unvermittelbar".

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