Ladenschließung Grüne: Aufgabe von Cado ist ein Warnsignal

St. Ingbert · Aus Sicht von Jürgen Berthold, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat ist traurig, dass die Inhaberin von „Cado“ gezwungen ist, ihr langjährig betriebenes, attraktives Geschäft mangels Nachfrage, fallenden Umsätzen bei gleichzeitig steigenden Kosten, vor allem aber der hohen Miete, aufgeben muss (wir berichteten).

Die Gründe, die sie nenne, seien nicht neu. In der St. Ingberter City fehle Laufkundschaft, die dortigen Läden erführen immer weniger Wertschätzung für Service, Beratung und Atmosphäre im Geschäft. Stattdessen gebe es immer mehr Onlinebestellungen von Verbrauchern im IT-Versandhandel oder Einkäufe in Einkaufcentern der Nachbarstädte.

Dass in St. Ingbert die Laufkundschaft fehle, liegt sicherlich daran, dass es den Kaufleuten und der Stadt nicht gelungen sei, St. Ingbert als Einkaufsstadt besser zu vermarkten. Genauso daran, dass alle Versuche wieder Kundenmagnete zu schaffen, gescheitert seien. Es gelänge beispielsweise nicht, das frühere Sinn Leffer-Gebäude zu beleben. C&A sei wieder abgezogen und die Neue Baumwollspinnerei komme nicht voran.

Wie Berthold betont, sollte die Geschäftsaufgabe von Sabine König ein Warnsignal für alle inhabergeführten Geschäfte in St. Ingbert sein. Alle sollten endlich begreifen, dass sie sich angesichts des scharfen Wettbewerbes mit IT-Versandhandel und Einkaufcentern in der Nachbarschaft , gemeinsam hinter das Citycommitment-Konzept vom Verein Handel und Gewerbe stellen und die St. Ingberter City gemeinschaftlich vermarkten. Immer noch glaubten zahlreiche Inhaber, alleine agieren und überleben zu können. Nur wenn sich möglichst viele Geschäfte verpflichteten, das City Commitment zusammen mit Stadt und Stadrat tatsächlch umzusetzen, gäbe es Chancen, wieder mehr Laufkundschaft und Umsatz für St. Ingbert zu gewinnen, so Berthold.

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