Jochen Schneider ist neuer Wehrführer

St Ingbert · St. Ingberts neuer Wehrführer steht derzeit vor zwei zentralen Aufgaben. Zum einem wird für die Stadt ein neuer Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brandschutz aufgestellt. Zum anderen braucht der Löschbezirk Rohrbach dringend ein bedarfsgerechtes Gerätehaus.

. Jochen Schneider ist neuer Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr St. Ingbert . Schneider, der bisher Löschbezirksführer in Hassel und stellvertretender Wehrführer war, wurde kürzlich in einer Hauptversammlung der St. Ingberter Wehr gewählt. Die Abstimmung, wer Nachfolger des seit 2014 amtierenden Michael Menges wird, fiel denkbar knapp aus. Auf den Hasseler entfielen 85 Stimmen, sein Gegenkandidat Wolfram Zintel, Löschbezirksführer von St. Ingbert-Mitte, erhielt 81 Stimmen. Mit diesem Ergebnis könne er aber gut leben, meint Schneider. "Zum einen hatten meine Kameraden eine wirkliche Wahl, zum anderen zeugt das Votum von der bei der Feuerwehr gelebten Demokratie." Zum neuen stellvertretenden Wehrführer wurde Marco Schmeltzer gewählt, der auch Löschbezirksführer in Oberwürzbach ist. Jochen Schneider, der seit 2005 Löschbezirksführer in Hassel war, ist 37 Jahre alt. Im Hauptberuf ist er Polizeibeamter und arbeitet als Oberkommissar in der Brandermittlungsgruppe des Landeskriminalamtes. Bei einem Gespräch im St. Ingberter Rathaus zu dem Amtswechsel bei der Wehr, an dem auch Oberbürgermeister Hans Wagner teilnahm, nannte Christoph Scheurer, der Leiter der auch für Feuerwehr zuständigen Abteilung Bürgerservice und Ordnung, einen wesentlichen Grund für die vergleichsweise kurzfristig erfolgte Wehrführer-Wahl: die Bedarfs- und Entwicklungsplanung für den Brandschutz und die Technische Hilfe in St. Ingbert . Diese Planung, die alle fünf Jahr erstellt wird, muss 2016 neu erfolgen. "An der Vorbereitung des für den Brandschutz in unserer Stadt so wichtigen Planes sollte der Wehrführer beteiligt sein", betonte Scheurer. In seinem Ehrenamt als oberster Feuerwehrmann aller fünf Löschbezirke in der Stadt soll Schneider nicht nur die Interessen seiner Kameraden, sondern als feuerwehrtechnischer Berater des OB auch die gesetzlichen Vorgaben zum Brandschutzbedarf im Auge haben. Der Brandschutzbedarfsplan, der vor kurzem auch ein Thema im St. Ingberter Stadtrat war, fußt auf einem Gutachten. Und das kommt nach Einschätzung des Wehrführers zu einer grundsätzlich erfreulichen Bewertung der Lage in St. Ingbert . Schneider: "Bei der Ausstattung für die verschiedenen Einsatzlagen ist St. Ingbert sind wir gut aufgestellt, Personalstärke und Fahrzeuge sind angemessen." Selbstverständlich gebe es einen steten Optimierungsbedarf beim Brandschutz , hierfür nannte Schneider den Einsatzleitwagen als Beispiel. Eine Debatte habe der Gutachter der Wehr im Übrigen genommen, wie der OB anmerkte. "Eine Zusammenlegung der Löschbezirke Rohrbach und Hassel nach dem Bau eines gemeinsamen Gerätehauses, der in der Kommunalpolitik mal diskutiert wurde, ist vom Tisch", so Wagner. Das alleine schon deshalb, weil mit einem Gerätehaus auf der Grenze zwischen den beiden Stadtteilen die sogenannte Hilfsfrist von acht Minuten, in der die Feuerwehr einen Einsatzort erreicht haben muss, nicht zu gewährleisten sei.

Problemkind der St. Ingberter Feuerwehr bleibt nach Einschätzung des neuen Wehrführers der desolate Zustand des Gerätehauses in Rohrbach, für den ein Ersatzneubau gefordert wird. Weil Jochen Schneider als Wehrführer seine Funktion bei der Hasseler Feuerwehr aufgeben musste, gab es auch dort personelle Wechsel. Löschbezirksführer in Hassel ist Schneiders bisheriger Stellvertreter Rudi Hess. Dessen Amt als stellvertretender Löschbezirksführer hat Tim Blank übernommen.

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