Jetzt ist Platz für Zukunftsideen

St Ingbert · Nach dem Abriss von „Thume Eck“ will Oberbürgermeister Hans Wagner an der Ecke Kohlen-/Josefstaler Straße Nägel mit Köpfen machen. Zunächst soll eine großzügige Rechtsabbiegespur den Verkehr in diesem Kreuzungsbereich geschmeidiger machen.

 Die Gebäude an „Thume Eck“ werden abgerissen, um im Anschluss die Kohlenstraße in der St. Ingberter Innenstadt verkehrstechnisch aufwerten zu können. Foto: Michael Haßdenteufel

Die Gebäude an „Thume Eck“ werden abgerissen, um im Anschluss die Kohlenstraße in der St. Ingberter Innenstadt verkehrstechnisch aufwerten zu können. Foto: Michael Haßdenteufel

Foto: Michael Haßdenteufel

Bereits 1997 wurde das Haus in der Kohlenstraße 2/Ecke Josefstaler Straße von der Stadt wegen seiner strategisch bedeutenden Verkehrslage mit dem Ziel eines Abrisses angekauft. Seitdem wurde in den Gremien mehrfach über mögliche verkehrliche Veränderungen des Innenstadtrings in St. Ingbert beraten, die von dieser Stelle ausgehen könnten, sei es der Bau eines Kreisverkehrs oder eine Verbreiterung sowie Gegenläufigkeit der Kohlenstraße (wir berichteten). Eine Mehrheit des Stadtrates sprach sich schließlich im Jahr 2006 für einen Abriss des leerstehenden Gebäudes aus, das mehr und mehr zum Schandfleck wurde. Diskutiert über mögliche weitergehende und planerische Maßnahmen wurde dessen ungeachtet weiter, und das Haus blieb stehen. Jetzt wurde Platz für zukunftsweisende Entwicklungen der Innenstadt geschaffen. Die derzeitige Sperrung der Josefstaler Straße - dort werden neue Kanäle verlegt - war für Oberbürgermeister Hans Wagner der ideale Zeitpunkt, endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Wie die benachbarten Häuser auch sollte das sogenannte "Thume Eck" weichen, um die Kohlenstraße verkehrstechnisch aufwerten zu können. Im Idealfall wird sie wieder in zwei Richtungen befahren werden können. Hans Wagner : "Der vom Autoverkehr dominierte Innenstadtring soll lebenswerter, sicherer sowie im Verkehrsfluss verbessert werden. Optimal ist hier die Einführung des sogenannten Shared Space, also einer Verkehrsplanung, bei der alle Verkehrsteilnehmer (Auto-, Radfahrer und Fußgänger) vollständig gleichberechtigt werden." Im Gegensatz zur konventionellen Verkehrsberuhigung beispielsweise in Tempo-30-Zonen könne der Share Space-Gedanke auch in Hauptverkehrsstraßen wie die der Kohlenstraße umgesetzt werden. In einem ersten Schritt wird der Oberbürgermeister dem Landesbetrieb für Straßenbau vorschlagen, von der Josefstaler Straße in die Innenstadt kommend eine großzügige Rechtsabbiegespur mit Einfädelung in die Kohlenstraße auf den Grundstücken des jetzigen Thume Eck zu bauen, die von der dortigen Ampelregelung ausgenommen sein wird. Diese Vorstufe zu weiteren baulichen Verbesserungen werde die Wartezeiten im Kreuzungsbereich für alle Richtungen erheblich verkürzen und den Verkehrsfluss "geschmeidiger" machen. Der Weg ins wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum der Stadt soll einfacher werden. Ein Umstand, der besonders der Wirtschaftsförderung im Rathaus am Herzen liege. Die im Fokus der weiteren Planung stehende Gegenläufigkeit der Kohlenstraße indes bedürfe nach derzeitigem Sachstand noch weiterer Gespräche: die Anwesen 6 und 6a (Gasthaus Edelweiß) befinden sich in Privatbesitz. Die Gegenläufigkeit in diesem Bereich erfordere eine geschickte Anpassung an die Gegebenheiten. Hans Wagner : "Trotz dieses zunächst verbleibenden Nadelöhrs werden wir die Verkehrsentwicklung des Innenstadtrings positiv in enger Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb voranbringen. Noch weitere Jahre wird das sicher nicht mehr dauern".

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