Neuer Aufsichtsrat der Stadtwerke St. Ingbert Bald startet im„blau“ die Baustellenampel
St. Ingbert · Die Bäderbesitzgesellschaft begleitet die noch in diesem Jahr beginnenden Baumaßnahmen am und im Schwimmbad „blau“.
Das Schwimmbad „das blau“ ist ein beliebter Freizeit-Hot Spot in St. Ingbert. Im Sommer ganz besonders, wenn sich Tausende Freibadbesucher im kühlen Nass tummeln. In den Wintermonaten liegt die Halle am Rande des Mühwalds nur scheinbar im Dornröschenschlaf. Im Inneren herrscht reger Bade- und Saunabetrieb und auch organisatorisch ist es alles andere als ruhig, denn hinter den Kulissen werden fleißig Vorbereitungen für vielfältige Arbeiten und Umbauten getroffen.
Außerdem hat die Bäderbesitzgesellschaft der Stadtwerke nach der Kommunalwahl im vergangenen Jahr mit Jeremy Wendel (CDU) einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Als sein Stellvertreter wurde Roland Körner von der Familien-Partei gewählt. In der konstituierenden Sitzung im Dezember 2019, die Wendel bereits leitete, wurden als erstes die anstehenden Baumaßnahmen und Besucherzahlen im „blau“ thematisiert. Bei einem Pressegespräch im Hallenbad, bei dem auch Stadtwerke-Geschäftsführer Hubert Wagner und Bäderbetriebsleiter Dirk Burger anwesend waren, sprach Jeremy Wendel von der großen Verantwortung seines Amtes: „Der Aufsichtsrat der Bäderbesitzgesellschaft beaufsichtigt und überwacht den Badebetrieb, über den uns die Geschäftsführung der Stadtwerke regelmäßig berichtet. Wir wollen diese nicht allein lassen. Im Team wollen wir gemeinsam dafür sorgen, dass alles im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben gut läuft.“
Zwischen Bäderbesitzgesellschaft und der Geschäftsführung der Stadtwerke herrsche ein vertrauensvolles Verhältnis. Kommunikation sei beiden enorm wichtig. Umso mehr in diesem Jahr, in dem vielfältige Baumaßnahmen in und ums Bad anstehen. „Der Standort ist nach allen Seiten räumlich begrenzt, weswegen wir mit der vorhandenen Grundfläche haushalten müssen. Wir sind in der Planung für die letzte größere Maßnahme, die hier stattfinden kann“, so Hubert Wagner.
Deshalb galt im Vorfeld der Umgestaltungen eine besonders sorgfältige Herangehensweise. Bereits 2015 war klar, dass es einen „Ersatz“ für das Lehrschwimmbecken an der Rischbachschule geben müsse. Zur Diskussion standen unter anderem eine Sanierung oder ein Neubau. Ersteres hätte einen unsicheren Kostenfaktor bedeutet. Um künftige Entwicklungen abschätzen zu können, erfasste die Bäderbesitzgesellschaft im Rahmen einer Bäderbedarfsanalyse alle derzeit für den Schwimmsport verfügbaren Wasserflächen in St. Ingbert. Erkenntnis daraus: Ein Lehrschwimmbecken wird dringend gebraucht. Es mache Sinn, dieses im „blau“ anzusiedeln, wo Synergien gebündelt werden könnten. Aufsicht, Technik, Lüftung, Umkleiden und Toiletten – all dies ist bereits vorhanden.
Noch liegt der Betrieb des Beckens an der Rischbachschule in Händen der Stadtverwaltung. Für das neue Becken, das an die bestehende Halle des „blau“, an der Stelle des Sprungbeckens vom alten Freibad, angeflanscht werden soll, muss die Verantwortung an die Bäderbesitzgesellschaft übergehen. Dafür gab der Stadtrat grünes Licht. Einem Neubau, der im Herbst 2020 in Angriff genommen werden soll, steht also nichts mehr im Wege. Neben allem Positivem erwartet Hubert Wagner eine hochkritische, anspruchsvolle Baustelle: „Während der Bauphase wird der Hallenbetrieb, beispielsweise durch die Geräuschkulisse bei der Gründung mittels Bohrpfählen, immer beeinflusst sein.“ Man wolle jedoch dem Gast mittels einer Art Baustellenampel signalisieren, mit welchen „Einschränkungen“ er am Tag seines Besuches zu rechnen hat. Transparenz ist dabei das Zauberwort.
Im Zuge der Machbarkeitsstudie des Baus wurde auch das Gesamtkonzept des Bades hinterfragt. Im Ergebnis werden weitere Maßnahmen getroffen: Das Umkleidegebäude aus den 50er Jahren, das im Grundwasser steht, wird erneuert, außerdem der Eingangsbereich des Freibades verlegt.
Die andere Bachseite soll mit einer weiteren kleinen Brücke über den Bach als Liegefläche erschlossen werden. Außerdem gibt es eine zweite Rutsche mit zwei Bahnen in Wettkampfqualität, die an der Nahtstelle zwischen Lehrschwimmbecken und Halle gebaut wird. „Der Zugang für diese Attraktion ist von der Halle und dem Freibad aus möglich. Die Sportrutsche wird ein separates Landebecken haben. Sowas gibt es im weiten Umkreis nicht. Damit können wir uns richtig weit aus dem Fenster lehnen“, freut sich Bäderbetriebsleiter Dirk Burger schon heute auf die Fertigstellung. Die gesamten Baumaßnahmen werden 6,5 Millionen Euro kosten, ein Förderantrag wurde gestellt. Und wenn sich dann noch ein Pächter für die Wellness-Massage-Räume fände, wäre Hubert Wagner restlos zufrieden.