„Jeder nennt 175 Cent-Münzen sein Eigen“

St Ingbert · Die Erdkunde-Kurse der elften Klasse des Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert haben dieser Tage eine schöne Abwechslung im Unterricht erlebt: Ein Quiz des Vereins „Bürger Europas“ stand auf dem Programm, bei dem die Schüler mit viel Spaß einiges gelernt haben.

 Christoph Krakowiak aus Berlin machte mit der „Euro-Infotour 2016“ auch Station im Albertus-Magnus-Gymnasium, wo eine von bundesweit 100 Veranstaltungen dieser Art stattfand. Dort beantwortete er den Elftklässlern in ein Quiz „verpackte“ Fragen zur Europäischen Gemeinschaft. Foto: Cornelia Jung

Christoph Krakowiak aus Berlin machte mit der „Euro-Infotour 2016“ auch Station im Albertus-Magnus-Gymnasium, wo eine von bundesweit 100 Veranstaltungen dieser Art stattfand. Dort beantwortete er den Elftklässlern in ein Quiz „verpackte“ Fragen zur Europäischen Gemeinschaft. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Am Montag machte die "Euro-Infotour 2016" des Vereins "Bürger Europas" Station am Albertus-Magnus-Gymnasium, um den Schülern der Erdkunde-Kurse der elften Klassen die europäische Gemeinschaft fachkundig und unterhaltsam näher zu bringen. Im Auftrag des Bundesfinanzministeriums gehen Referenten deutschlandweit in 100 Schulen, Bürgerhäuser oder Seniorentreffs, in denen sie mit Hilfe eines interaktiven Quiz' Wissenswertes rund um Wirtschaft, Währung, aktuelle Entwicklungen oder EU-Haushalt vermitteln.

Am AMG war Christoph Krakowiak zu Gast, der bereits mit dem Aufhängen der Europaflagge zeigte, um was es in den folgenden zwei Unterrichtsstunden ging. Mit Hilfe eines TED-Abstimmungsgerätes, das jeder Schüler bekam, konnten diese nicht nur ihre Kenntnisse bei einem Multiple-Choice-Quiz überprüfen, sondern auch etwas gewinnen. Die jeweiligen Fragen dienten dabei als Aufhänger, um die entsprechenden Themen anzusprechen und bei Interesse näher zu behandeln. "Das ist in erster Linie eine Info- und erst in zweiter Linie eine Unterhaltungsveranstaltung", schickte Krakowiak voraus. Bei den Fragen ging es unter anderem um aktuelle Zitate zur Flüchtlingssituation, die Anzahl der finanziellen Hilfsprogramme für Griechenland, die Länder des Euro-Rettungsschirms, die Bedeutung von Abkürzungen wie TTIP, die Wahlbeteiligung in Großbritannien, als es um den Brexit ging, die Finanzierungsquellen des Terrorismus und noch vieles mehr.

Natürlich hatten die Schüler zu jedem Thema schon mal etwas gehört, doch wie sich zeigte, waren nicht alle gleichermaßen gut informiert. Genau da setzt der Verein "Bürger Europas" an, der seit zehn Jahren mit solchen Fragerunden, Besichtigungen relevanter Gebäude oder Podiumsdiskussionen europapolitische Bildung macht. Wie der Referent am AMG sagte, hätte sich gezeigt, dass das Thema Europa mit all seinen Facetten in der Bevölkerung mehr reflektiert werden müsse. Das Wissensspiel laufe bundesweit von April bis Dezember und sei eine einmalige Aktion. Bei den Schülern komme es gut an. "Die sind noch unbefleckt", meint Krakowiak. Gerade als das "Fachgebiet" Euro zum Zuge kam, zeigte sich, dass die Elftklässler sehr interessiert waren, ging es doch auch um das Geld, mit dem sie täglich bezahlen.

Selbst Lehrer konnten da noch was lernen. Oder wer hätte gewusst, dass sich auf jedem Geldschein die Unterschrift des jeweils amtierenden Präsidenten der Europäischen Zentralbank befindet? Oder dass jeder Bundesbürger durchschnittlich 175 Cent-Münzen sein Eigen nennt? Oder dass derzeit eine Billion Eurobanknoten im Umlauf sind? Da wurde schon mal in den Geldbeutel geschaut, um herauszufinden, woran Blinde den Wert eines Geldstücks erkennen könnten: am Münzrand. Nach zwei Stunden hatten die Schüler auf "spielerische" Weise eine ganze Menge über Europa gelernt und viele bedienten sich anschließend an den ausgelegten Broschüren oder nahmen die Postkarten mit, auf denen all die Länder mit ihren Münzen abgebildet waren, in denen der Euro Zahlungsmittel ist.

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