Musiksommer Ein Jazz-Spektakel der Extraklasse

Homburg · Masha Bijlsma verzückte mit ihrer Band bereits zum zweiten Mal beim Jazzfrühschoppen in Homburg.

 An der Seite von Bart van Lier an der Posaune und Tony Lakatos am Saxofon lieferte Sängerin Masha Bijlsma auf der großen Bühne des historischen Marktplatzes in Homburg ein wunderschönes Jazz-Konzert.

An der Seite von Bart van Lier an der Posaune und Tony Lakatos am Saxofon lieferte Sängerin Masha Bijlsma auf der großen Bühne des historischen Marktplatzes in Homburg ein wunderschönes Jazz-Konzert.

Foto: Thorsten Wolf

Mit Masha Bijlsma gastierte zum zweiten Mal nach 2015 am Samstag eine echte Jazz-Ausnahmesängerin beim Homburger Musiksommer. Inmitten eines echten Hochsommertages und ebenso inmitten der Homburger Freiluft-Kunstschau „Artmosphäre“ lieferte die Niederländerin zusammen mit ihrer Band und an der Seite von Tony Lakatos am Saxofon und Bart van Lier an der Posaune wie schon vor vier Jahren eine Jazz-Performance der Extraklasse und ergänzte so buchstäblich stimmig das Ambiente in der Homburger Altstadt an diesem Vormittag.

Bijlsma selbst stellte in der Pause vor ihrem letzten Set sowohl dem historischen Homburger Marktplatz als auch dem zahlreichen Publikum ein wirklich gutes Zeugnis aus. „Es ist wirklich sehr, sehr gut, es gefällt mir sehr. Die Atmosphäre ist wunderschön, der Sound ist sehr gut, das verdient einen Applaus für Karsten Neuschwander an der Technik. Und natürlich spielen wir auch sehr lecker“, lachte Masha Bijlsma mit einem Augenzwinkern. „Das Publikum hier ist wirklich super, hier kann man auch ein paar modernere Sachen spielen, nicht nur die Standards. Man kann auch seine eigenen Songs und seine eigenen Arrangements spielen. Das ist wirklich schön. Das hat man nicht immer und nicht überall.“

Für sie als Sängerin stünden natürlich eigentlich die Texte im Vordergrund, in der Besetzung vom Samstag mit Lakatos und van Lier aber eben auch zwei Ausnahme-Instrumentalisten. „Ich bin mit meiner Stimme bei einem solchen Konzert quasi das dritte Instrument. Und das gefällt mir sehr.“ Und wie kriegt man drei so herausragende Klangfarben so zusammen, dass sie am Ende auch eine Einheit ergeben? „Die beiden sind so gut und wir spielen schon so lange zusammen, da kennen wir einander gut. Und ich bin sicher, dass das immer gut klappt, wir hören einander zu, wenn wir spielen. So versuchen wir, eine Einheit zu bilden.“ Dabei lasse man sich natürlich gegenseitig Spielräume, versicherte Masha Bijlsma. „Wenn jemand mehr oder weniger Raum braucht, dann bekommt er ihn auch. Man spürt das. Man redet nicht darüber, man fühlt das.“

Mit Blick auf die aktuelle Jazz-Szene befand Bijlsma, dass sich der Jazz durchaus auch im Bereich der Musiksparte bewege. Und: Manchmal höre sie auch Musik, die als Jazz bezeichnet werde, „und dann stelle ich fest: Das ist ja gar kein Jazz. Das ist Pop-Musik. Ich denke, wir spielen richtigen Jazz. Und ich finde, dass man sich nicht modernisieren muss. Kann man machen, muss man nicht. Wenn die Qualität gut ist, dann braucht man nicht zu mischen“.

Ohne Zweifel: Masha Bijlsma und ihre Mitmusiker beherrschen den echten Jazz im Schlaf. Im Dreiklang aus Stimme, Saxofon und Posaune entwickelte sich ein Jazz-Frühschoppen, der es in sich hatte: Es groovte, es schwangen sich wunderbare Tonfolgen über den Marktplatz hinein in die Altstadt und hinweg über die Gäste von Musiksommer und „Artmosphäre“. Im Intro spielten sich Tony Lakatos und Bart van Lier „die Bälle zu“, bevor dann Masha Bijlsma das Führungstrio mit ihrer ausdrucksvollen Stimmung komplettierte. Und auch hier ging es auf höchstem Niveau hin und her zwischen den drei Klangfarben.

Charmante Randnotiz und ein guter Beweis dafür, dass sich Jazz-Frühschoppen und Homburger „Artmosphäre“ echt gut ergänzen: In der Pause präsentierte eine der malenden Künstlerinnen, die auf dem Marktplatz ihren Stand hatten, Sängerin Masha Bijlsma eine „Live-Zeichnung“ vom Konzert. Und am begeisterten Gesicht der Jazzerin konnte man ohne Mühe erkennen, dass sie das so noch nicht erlebt hatte.

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