Intensive Momente bei der Nacht der Kirchen in der Christuskirche

St Ingbert · Die Evangelische Kantorei widmete sich Robert Schumann und Johannes Brahms, während der „HeartChor“ Ohrwürmer zum Besten gab: Die Nacht der Kirchen in der St. Ingberter Christuskirche lockte an Pfingstsonntag die Gäste.

 Die Christuskirche nahm auch in diesem Jahr an der Nacht der Kirchen teil. Am Klavier saß Martin Preiser. Foto: Cornelia Jung

Die Christuskirche nahm auch in diesem Jahr an der Nacht der Kirchen teil. Am Klavier saß Martin Preiser. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Mehr als 60 Kirchen im gesamten Saarland luden am Pfingstsonntag zur "Nacht der Kirchen" ein. Auch die Christuskirche war wieder Gastgeber für diese Veranstaltungsreihe, bei der, theoretisch bis Mitternacht, Kirchenräume auf eine ganz spezielle Art erfahrbar gemacht werden. Ministerpräidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte bei der Eröffnung der Zentralveranstaltung gesagt: "Es lohnt sich, über die Pfingstfeiertage nicht wegzufahren und an der Nacht der Kirchen teilzunehmen." Das war aber nur die halbe Wahrheit, denn gerade die vielen Zuhörer in St. Ingbert konnten ebenso froh sein, dass Musiker, die sonst auf den Bühnen weltweit zu Hause sind, den Weg in die Wolfshohlstraße fanden. Das war dem Engagement von Pfarrer Fred Schneider-Mohr zu verdanken, der es mit seinem musikalischen Netzwerk schafft, den Gästen, und Musikern, einen unvergesslichen Abend zu bieten. Gänsehautfeeling und ungläubiges Kopfschütteln ob der Virtuosität manches Künstlers inklusive. Gerade bei Charlotte Währisch und Antonia Uerschels mit ihren Klarinetten harmonierte das Zusammenspiel so gut, dass man einerseits glaubte, eine Einheit aber andererseits mehr als diese zwei Instrumente zu hören. Thomas Layes am Klavier war mehrfach im Einsatz. Ob als Solist, als Begleitung der virtuos, grandiosen Stephanie Lichtmeß an der Violine oder dem begnadeten Geiger Lorenz Blaumer, war es ein Genuss ihm zuzuhören. Selbst als die letzte Note von Robert Schumanns Fantasie C-Dur verklungen war, herrschte Stille im Kirchenraum. Den Nachhall brauchte es zum Genießen. Dann brandeten Pfiffe und "Bravo"-Rufe für diese Vorstellung auf. Jazz ist nicht jedermanns Sache, doch wenn dessen Standards so intensiv zelebriert werden wie von Saxophonist Oleg Berlin, dem Lehrer Schneider-Mohrs in Sachen Musik, kann man sich der Intensität und der Leidenschaft dieses Spiels kaum verschließen. Mit der Unterstützung von Martin Preiser am Klavier verstärkte sich dieser Eindruck noch. Lorenz Blaumer war schon öfter zu Gast in der Christuskirche und schafft es mit seiner Violine immer wieder, die Zuhörer in den Bann zu ziehen. Die "Nacht der Kirchen" gehörte aber nicht nur den Instrumentalisten, auch die Vokalisten sorgten für intensive Momente. Die Evangelische Kantorei widmete sich Robert Schumann und Johannes Brahms , während der "HeartChor" Ohrwürmer unter anderem von Les Humphries, den Beach Boys , Ray Charles und Stevie Wonder zum Besten gab. Das "Sahnehäubchen", wie es Schneider-Mohr nannte, kam mit der gebürtigen St. Ingberter Sängerin Lisa Marie Neumann und ihrer musikalischen Begleitung Johann Seifert zum Schluss. Erst um ein Uhr war die Kirchennacht zu Ende und mancher, dem noch zu Beginn die vier geplanten Stunden lang erschien, ging nach nunmehr fünf Stunden beschwingt und glücklich nach Hause.

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