In Rohrbach reifen Pläne für Supermarkt

Rohrbach · Noch bleibt offen, ob ein Nahversorgungsmarkt „Im Stegbruch“ gebaut wird. Ortsrat und Bürger in Rohrbach pochen auf ihr Mitspracherecht.

 Clemens Dahlem erläuterte in der Rohrbacher Ortsratssitzung die Pläne für eine Marktansiedlung im Stegbruch. Foto: Cornelia Jung

Clemens Dahlem erläuterte in der Rohrbacher Ortsratssitzung die Pläne für eine Marktansiedlung im Stegbruch. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Längere Zeit schien es nur ein Gerücht zu sein, dass sich "Im Stegbruch" in Rohrbach ein Einzelhandelsbetrieb entstehen soll. Dortige Grundstückseigentümer waren aber im vergangenen Jahr auf ihre Bereitschaft angesprochen worden, ihren Grund und Boden zu veräußern. Spätestens seit dem "Ja" des Stadtrat-Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt Mitte Januar zur Ansiedlung eines Nahversorgers im genannten Bereich war dem Ortsrat Rohrbach klar, dass es schon Absichtserklärungen von Filialisten gegeben haben musste.

Aufgrund verschiedener Anfragen von Supermarktketten hatte die Stadtverwaltung schon vor längerer Zeit ein Nahversorgungskonzept für St. Ingbert in Auftrag gegeben, um geeignete Standorte zu ermitteln. Von drei Bereichen, die für zusätzliche Nahversorgungsmärkte infrage kommen, befindet sich einer im Stegbruch. Laut Gutachter wäre dieser Standort eine sinnvolle Ergänzung des zentralen Versorgungsbereichs entlang der Oberen Kaiserstraße. Ende 2015 wurde das Konzept vom Stadtrat beschlossen, woraufhin Projektentwickler Clemens Dahlem die Grundstückseigentümer im Stegbruch kontaktierte und Optionsverträge schloss. Diese wiederum sind Voraussetzung, um potenzielle Geschäfts-Ansiedler zu interessieren.

Parallel dazu ließ die Stadt eine detaillierte Betrachtung dieses Standortes erstellen, in der es um das richtige Maß bei Größe und Angebot ging, um die Rohrbacher Ortsmitte ohne negative Auswirkungen zu stärken. Dahlem entwickelte auf dieser Grundlage einen städtebaulichen Entwurf und Ideen, welche Art Markt dort geeignet wäre. Im Gespräch sei er mit Lidl, das seinen Markt innerhalb Rohrbachs verlagern würde, Edeka/Netto sowie Penny. Alle drei hätten unterschiedliche Stückmengen im Angebot und unterschiedlichen Platzbedarf. Es könnte ein Bäcker oder eine Dienstleistung einziehen, je nach Bedarf und Wunsch. Hier sei man flexibel, so Dahlem. "Wir sind an einer Stelle, wo die Investitionen gesichert sind und die Grundstücke zur Verfügung stehen. Irgendwann muss man Farbe bekennen", sagte Dahlem in der jüngsten Ortsratssitzung, wo die "Ansiedlung eines Einzelhandelsbetriebes im Stegbruch" auf Antrag von Herdis Behmann (SPD) behandelt wurde. "Wenn die Diskussion jetzt positiv verläuft, dauert es immer noch bis zu eineinhalb Jahre, bis der erste Bagger rollt", stellte Dahlem gegenüber den Rohrbacher klar. Zugleich betonte der Projektentwickler, dass er seine Vorhaben nur im Einvernehmen mit der Gemeinde realisiere. Er hoffen auf Anregungen und versuche, Wünsche zu berücksichtigen.

In der Sitzung wurde aber auch deutlich: In Rohrbach stellt man sich nicht gegen ein solches Projekt, doch Ortsrat, Gewerbetreibende und Bürger wollen bei einer Supermarkt-Ansiedlung informiert und gefragt werden. Der Besucheransturm im Bürgerhaus zeigte zugleich, wie sehr der neue Markt schon jetzt interessiert, aber auch polarisiert.

Bevor der Projektentwickler die Pläne vorstellte, wünschte sich der Ortsvorsteher Roland Weber von den Anwesenden, bei der Diskussion objektiv zu bleiben und nicht zu kurz zu denken. Einige Geschäfte hätten keinen Nachfolger, andere gebe es schon nicht mehr und er bekäme immer mehr Anfragen für eine fußläufig zu erreichende Einkaufsmöglichkeit in der Ortsmitte. Man wünsche sich außerdem einen Runden Tisch, ehe Entscheidungen für die nächsten 20 Jahre getroffen würden. Deshalb beschloss der Ortsrat, dass das Thema erst im Stadtrat beraten werden solle, wenn die Gespräche in Rohrbach erfolgt seien. Konkret bat das Gremium, die Ansiedlung im Stegbruch von der Tagesordnung der Stadtratssitzung am 16. Februar zu streichen. Zumal laut Stadtplanerin Rebecca Trautmann noch eine von der Stadt in Auftrag gegebene Verträglichkeitsprüfung fehle.

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