In knapp fünf Minuten war Hans Wagner zum OB ernannt

St. Ingbert · Minimalistischer als gestern hätten Eid und Ernennung des neuen St. Ingberter Oberbürgermeisters nicht ausfallen können. Nur der Hauptamtsleiter und drei Presseleute waren im Rathaus Zeugen der offiziellen Amtsübergabe.

 Der neue und der alte Oberbürgermeister: In Windeseile hatte Georg Jung gestern Hans Wagner im Besprechungszimmer des Rathauses die Diensturkunde überreicht. Foto: Schetting

Der neue und der alte Oberbürgermeister: In Windeseile hatte Georg Jung gestern Hans Wagner im Besprechungszimmer des Rathauses die Diensturkunde überreicht. Foto: Schetting

St. Ingbert. Georg Jung hatte im Vorfeld keinen Hehl daraus gemacht, dass die Amtsübergabe an seinen Nachfolger Hans Wagner im kleinsten Kreis und ohne jedes Aufheben vonstatten gehen solle. Nichtsdestotrotz waren gestern Nachmittag etliche Stadtratsmitglieder aus den Reihen der Familien-Partei, der Freien Wähler, der UCD, der Linken und der SPD sowie einige Freunde und Bekannte von Hans Wagner ins Rathaus gekommen, um den historischen Moment des Amtswechsels miterleben zu können. Die Botschaft der auf dem Flur der vorm OB-Zimmer Wartenden war klar, Jungs Reaktion aber auch. Als dieser kurz nach 16.30 Uhr sein bisheriges Besprechungszimmer aufschloss, durften neben seinem Nachfolger nur der neue Hauptamtsleiter Reinhard Bläs und die Presse mit zur "Ernennungszeremonie".Hinter verschlossener Tür unternahm Hans Wagner, der im Vorfeld Jung vorgeschlagen hatte, doch den Beigeordneten Rainer Hoffmann die Vereidigung vornehmen zu lassen, noch einen letzten Vorstoß: "Sollten wir nicht doch die Ratsmitglieder, die extra gekommen sind, hereinbitten?" Doch Jung blieb hart und kam in aus seiner Sicht angemessener Form gleich zur Sache.

Hans Wagner leistete den im Saarländischen Beamtengesetz vorgesehenen Diensteid. Dann übergab der Noch-OB seinem Nachfolger die Diensturkunde, die ihn per Unterschrift ab dem 5. Juli zum Oberbürgermeister macht. In ausnehmend frostiger Atmosphäre wünschte Jung ein knappes "viel Glück und ein gutes Händchen". Wagner gab es ein ebenso kurzes "Mit Hilfe der Mitarbeiter im Rathaus wird mir das gelingen" zurück. Noch ein Foto für die Presse. Und in rund fünf Minuten war die offizielle Amtsübergabe abgehakt.

Gelöster war die Stimmung, als Hans Wagner wieder auf den Rathausflur trat. Hier gab's für den neuen OB ein großes Hallo - mit Glückwünschen, Applaus und Blumen. Wagner lud dann alle "Zurückgewiesenen", wie Rainer Hoffmann scherzte, zur Feier seiner Amtsübernahme in den benachbarten Ratskeller ein. schet

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