In den Kneipen waren Musiker und ihre Fans auf Tuchfühlung

St Ingbert · Wer bis Sonntag früh die Herausforderung annahm, möglichst viele der Musikgruppen zu hören, die bei Roundabout in 13 Lokalen in St. Ingbert zeitgleich auftraten, brauchte seine Mühe nicht zu bereuen. Es war ein echtes Erlebnis.

 Auf der Roundabout-Tour durch 13 Kneipen St. Ingberts konnte man auch in der „Loreley“ Station machen, wo „Latz&Latz“ handgemachte Musik zum Zuhören und Mitsingen präsentierte. Foto: Cornelia Jung

Auf der Roundabout-Tour durch 13 Kneipen St. Ingberts konnte man auch in der „Loreley“ Station machen, wo „Latz&Latz“ handgemachte Musik zum Zuhören und Mitsingen präsentierte. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Es war schon eine große Herausforderung, der man sich stellte, wenn man bei der St. Ingberter Roundabout-Tour vor hatte, die Bands in allen 13 Lokalitäten zu hören. Plante man nur unrealistisch anmutende zehn Minuten Aufenthalt in jeder Gaststätte oder Kneipe rings um Kaiser- und Ludwigstraße, Bermuda-Dreieck oder Schmelzer-Parkplatz ein, wäre man etwas mehr als zwei Stunden beschäftigt gewesen. Und das ohne den zurückzulegenden Fußweg einzuplanen. Den Versuch war es trotzdem wert.

Kurz nach Beginn der Kneipentour um 21 Uhr gab man sich am Maxplatz noch der Hoffnung hin, unter den ersten Besuchern zu sein. Pustekuchen. Viele hatten sich auf die 15. Auflage der musikalischen Runde durch die Stadt gefreut. Über mangelnden Besuch konnte man nicht klagen. "Come together" beim Auftritt sehen? Fast ein Ding der Unmöglichkeit in der kuscheligen Atmosphäre der beengten Räumlichkeit. Gut, dass diese Tour vom Hören und nicht vom Sehen lebt. Wer den Gang auf die Toilette wagte, hatte einen kleinen Platzkampf vor sich, aber auch das Glück, einen Blick auf die jungen Musiker zu erhaschen. Keiner von deren Fans meuterte, wenn man sich einen Weg bahnte.

Zeitweise gab es kein Durchkommen und damit auch kein Reinkommen in den Maxplatz mehr. Gut, dass man die Musik auch vor der Tür hören und dabei noch ein gegrilltes Würstchen essen konnte. So gestärkt ging es zur nächsten Hör-Etappe in die Loreley. Hier war man ebenfalls auf Tuchfühlung, die Besucher aber ebenso gut gelaunt und mitsingfreudig. "Latz & Latz" spielten und sangen sich quer durch die Jahrzehnte. Mit dem "Brand New Cadillac" ging es über die "Country Road" nach "Sweet Home Alabama", um dort Robbie Williams "Angel" zu treffen mit dem man auch noch "Sierra Madre del Su" singen konnte. Die zwei Musiker , an diesem Abend verstärkt durch Roland Jene am Schlagzeug, konnten alles singen und spielen, die Hände der Gäste gingen nach oben, sie teilten die Musikbegeisterung der Musiker .

Eigentlich hätte für manche, denen das Repertoire sichtbar gefiel, schon hier die Musikreise durch St. Ingbert beendet sein können, doch da warteten noch andere Bands, die gehört werden wollten. Also auf in den Felsenkeller. Auch da stand man eng beieinander und genoss die Musik. Sollte man hier die Jacke ausziehen und bleiben? Die Neugier auf die anderen Bands siegte. Angekommen in einem ehemaligen Café in der Kaiserstraße 122 konnte man zumindest neben der ehemaligen Kuchentheke bequem was trinken, wenn auch im Raum nebenan die "Latenight Swaggers" dicht umringt waren. Die Musikauswahl hätte auch hier zum Bleiben verleitet.

Da war es nicht weiter schlimm, dass das "Perplex" trotz Ankündigung im Flyer geschlossen hatte. Bei der Roundabout-Tour gab es auch so genug für die Ohren. Noch kurz in "Eislers Bierstube" und dem "Soho" vorbeigeschaut. Die Musik top, die Kondition nach diesem kurzen Musik-Marathon weniger. Ein kurzer Abstecher ins "Times" und mitgetanzt in der "Tanzschule Fess" bei "Da Vinci" - trotz nur kurzer Stippvisiten waren bereits vier Stunden vergangen.

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