Feuerwehr St. Ingbert Mehr Einsätze der Feuerwehr bei Unfällen

St. Ingbert · Die Online-Jahresbilanz des Löschbezirks St. Ingbert weist 14 derartige Alarmierungen aus. Vier besonders schwere Fälle gab es auf der Autobahn.

 Verkehrsunfälle wie hier auf der Landstraße 108 (Staffel) im Oktober nehmen in der Einsatz-Statistik des Feuerwehr-Löschbezirkes St. Ingbert-Mitte immmer größeren Raum ein. 14 Mal rückten die Retter wegen solchen Anlässen im vergangenen Jahr aus.

Verkehrsunfälle wie hier auf der Landstraße 108 (Staffel) im Oktober nehmen in der Einsatz-Statistik des Feuerwehr-Löschbezirkes St. Ingbert-Mitte immmer größeren Raum ein. 14 Mal rückten die Retter wegen solchen Anlässen im vergangenen Jahr aus.

Foto: Markus Zintel

Traditionell findet die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr St. Ingbert-Mitte zu Beginn des Jahres statt. Ein Treffen im Gerätehaus der Feuerwehr war allerdings wegen der Corona-Auflagen unmöglich. Dennoch ließ die Löschbezirksführung, unter Leitung von Wolfram Zintel, den Jahresrückblick nicht ausfallen. Alternativ zur Präsenz- wurde eine Online-Jahreshauptversammlung durchgeführt.

Eine originelle Einladung erhielten alle Teilnehmer und Gäste in Form einer Tüte mit einer Flasche Becker’s Bier, einer Dose Cola, einem kleinen Ringel Lyoner und einem Doppelweck als Grundausstattung. Wolfram Zintel sendete aus dem Lehrsaal des Gerätehauses. Er begrüßte im virtuellen Konferenzraum über 75 Teilnehmer. Den Youtube-Livestream verfolgten weitere 20 Personen. Zintel bilanzierte das vergangene Jahr: Der Löschbezirk St. Ingbert-Mitte zählt aktuell 143 Mitglieder. Davon sind 31 Jungen und ein Mädchen in der Jugendfeuerwehr. In der aktiven Einsatzmannschaft engagieren sich 70 Männer und neun Frauen. Die Alters- und Ehrenabteilung zählt 32 Mitglieder. Die Auswertung der Einsatzstatistik ergibt insgesamt 299 Einsätze. Davon waren 53 Prozent Technische Hilfeleistungen (Verkehrsunfälle, Notfalltüröffnungen, umgestürzte Bäume und ähnliches). 23 Prozent entfielen auf Brände. Weitere 24 Prozent setzen sich aus Fehl- oder Täuschungsalarmen von Brandmeldeanlagen, Tierrettungen, Öl- und Gefahrguteinsätzen zusammen.

Bei der Auswertung stellte man fest, dass im ersten Lockdown im März 2020 die Einsatzzahlen massiv abfielen. Die Zahlen stiegen im Verlauf des Jahres jedoch schnell wieder an. Besonders auffallend ist die hohe Zahl an Verkehrsunfällen. Insgesamt 14 Mal rückten die Einsatzkräfte aus, um Personen aus Fahrzeugen zu schneiden oder zu befreien. Alleine vier schwere Verkehrsunfälle entfielen auf den zu betreuenden Autobahnabschnitt. Bei diesen Unfällen trugen die betroffenen Personen schwerste Verletzungen davon, die teilweise tödlich endeten. Die Anzahl der Brände ging zurück. In der Gesamtstatistik übernimmt der Löschbezirk St. Ingbert-Mitte 56 Prozent der Einsätze im Stadtgebiet.

Stadtweit rückten die Einsatzkräfte zu 538 Einsätzen aus. Über 6900 Stunden ehrenamtlicher Arbeit erbrachten die Einsatzkräfte bei Einsätzen, Einsatzbereitschaft und Übungsdiensten. Anhand der ehrenamtlich geleisteten Stunden spare der Steuerzahler rund 150 000 Euro pro Jahr, so Zintel.

Die Veranstaltungen und Aktivitäten waren 2020 von der Pandemie geprägt. Bis zum März fanden geplante Veranstaltungen statt. Die Teilnahme an der Verteidigung des Rathauses an Fastnacht oder die Herrichtung und Rodungsarbeiten am Marienrelief waren die beiden Höhepunkte im ersten Quartal 2020.

Als eine der ersten Feuerwehren im Saarland wurde aufgrund der aufziehenden Pandemie ein Corona-Koordinierungsgruppe ins Leben gerufen und in der Folge am 15. März 2020 der Übungs- und Ausbildungsbetrieb eingestellt. Trotz der Einstellung des Ausbildungsbetriebes, war zu keiner Zeit die Einsatzbereitschaft oder Sicherheit in St. Ingbert gefährdet. Das ausgearbeitete strenge Verhaltens- und Hygienekonzept wirkte und die Freiwilligen hielten sich an die Regeln.

Trotz Infizierter in den eigenen Reihen wurden keine Folgeinfektionen in der Feuerwehr festgestellt. Von Juni bis Mitte Dezember konnte der Ausbildungsbetrieb als Sonderdienst durchgeführt werden. Immer unter den geltenden, strengen Regeln. Die Pandemie sorgte für neue Wege in der Ausbildung. Die Jugendfeuerwehr und die Grundausbildungs-Gruppe lernten online und verfolgten Übungseinheiten von zu Hause aus. Eine besondere Herausforderung war das letzte Jahr für die Alters- und Ehrenabteilung. Denn fast alle Mitglieder gehören der Risikogruppe an.

 Der Löschbezirksführer von St. Ingbert-Mitte, Wolfram Zintel.

Der Löschbezirksführer von St. Ingbert-Mitte, Wolfram Zintel.

Foto: Mathis Uder

Löschbezirksführer Wolfram Zintel dankte allen Akteuren und Unterstützern für die Zusammenarbeit. Durch die St. Ingberter Stadtverwaltung seien viele Projekte und Anschaffungen realisiert wordem. Eine neue hochmoderne Schlauchwaschanlage wurde im Gerätehaus eingebaut und ein Zaun zum Schutz der Gebäudefront wurde installiert. Die Stadtverwaltung beschaffte einen neuen Einsatzleitwagen für den Löschbezirk.

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