Im Wildgehege ist jeden Tag zu tun

Hassel · Im Wildgehege in Hassel leben Damhirsche, Damtiere und deren Kälber. Vor Ort gibt es eine Futterschütte, in die die Besucher Brot legen können. Wichtig ist, dass das Brot nicht verschimmelt ist.

 Die Tiere im Wildgehege sind nicht scheu und kommen zum Zaun, wenn Besucher da sind. Foto: ywi

Die Tiere im Wildgehege sind nicht scheu und kommen zum Zaun, wenn Besucher da sind. Foto: ywi

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Wer sich ihnen beziehungsweise ihrem Gehege nähert, wird direkt belohnt: Sie kommen näher, sind nicht scheu und hoffen natürlich auf Futter. Im Hasseler Wildgehege leben derzeit 14 Tiere auf 0,75 Hektar. Darunter sind Damhirsche, Damtiere und deren Kälber. Es handelt sich um ein reines Schaugehege, es wird also nichts verarbeitet. Darüber informiert bei einem Besuch vor Ort Ingo Münzebrock. Der 40-jährige Maschinenbautechniker kümmert sich um die Tiere. Das heißt: Er ist jeden Tag vor Ort. Fährt er in Urlaub, muss er sich eine Vertretung suchen.

Münzebrock berichtet, dass das Gehege lange Zeit brach gelegen habe, doch die Stadt das Gehege habe erhalten wollen. "Also hat die Verwaltung nach einer sachkundigen Person gesucht, die das Gehege betreut", so Münzebrock weiter. So wurde der 40-Jährige, der aus St. Ingbert stammt, mittlerweile in Niederwürzbach lebt und in Hassel arbeitet, im Rahmen einer Nebenbeschäftigung städtischer Angestellter. Qualifiziert für diese Arbeit ist er, da er in der Vergangenheit entsprechende Lehrgänge besuchte und jahrelang in einem Gehege in Niederwürzbach ausgeholfen hat. Im Verband der Landwirte im Nebenberuf ist Münzebrock zudem Spatenleiter der Gehegewildhalter.

Münzebrock versorgt die Tiere im Wildgehege jeden Tag mit Futter. "80 Prozent meiner Arbeit besteht dabei aus Kontrolle." So achtet er vor allem darauf, dass die Besucher den Tieren kein schimmeliges Brot geben oder in die für Brotspenden vorgesehene Schütte legen. "Die Tiere können daran sterben", erklärt Münzebrock. Ebenso warnt der Fachmann eindringlich davor, Salat in Tüten ins Gehege zu werfen. Der Verzehr der Tüten könne die Tiere krank machen. Den Salat selbst fressen sie laut Münzebrock gern. Ebenso dürfen die Tiere auch Äpfel und Kartoffelschalen bekommen. Jedoch ist es Münzebrock am liebsten, wenn die Besucher nichts ins Gehege werfen, sondern die Tiere lediglich aus der Hand füttern. "Es ist nicht gut, wenn das Brot im Gehege gerade um diese Jahreszeit im Matsch liegt. Dafür haben wir ja die Schütte." Da im Gehege immer Treiben sei, informiert Münzebrock, dass besagte Schütte an guten Tagen fast überlaufe.

Im Hinblick auf Eltern, die sich um ihre Kinder sorgen, wenn diese aus der Hand füttern, sagt Münzebrock: "Das ist kein Problem. Da passiert nichts, die Tiere haben ganz zarte Schneidezähne und nehmen sich das Futter mit der Lippe von der Hand."

Wenn Kinder mit ihren Eltern gerade am Gehege sind, wenn Münzebrock zur Kontrolle kommt, lässt er Kinder unter seiner Aufsicht auch mal ins Gehege rein. "Das ist für die Kinder natürlich besonders interessant." Im Juni und Juli, wenn die Kälbchen zur Welt kommen, ist für die Kinder die beste Zeit. "Das ist schön zu sehen. Für die Kinder, aber auch für mich", so Münzebrock weiter. Es sei wunderbar, zu beobachten, wie die Tiere spielen und langsam groß werden.

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