Im Fahrradkorso durch St. Ingbert: ADFC bildet „kritische Masse“

St Ingbert · . „Was in San Francisco und New York funktioniert, das geht auch in St.

Ingbert!" Ursula Hubertus vom ADFC-Ortsverband St. Ingbert war sichtlich zufrieden: Am vergangenen Freitagabend trafen sich etwa zwanzig Radler zur ersten "Critical Mass" (CM) in der Mittelstadt. Solche Aktionen finden in zahlreichen Städten rund um den Globus schon seit Jahren einmal monatlich statt. Ziel dieser weltweiten Bewegung ist es, für ein faires Miteinander im Straßenraum zu plädieren. Das Motto lautet: "Wir behindern nicht den Verkehr, wir sind der Verkehr."

Zu einer CM verabreden sich Fahrradfahrer, um in gemeinsamer Fahrt durch die Innenstädte mit ihrer bloßen Menge und ihrem konzentrierten Auftreten auf ihre Belange und Rechte gegenüber dem motorisierten Verkehr aufmerksam zu machen. Die Teilnehmer verabreden sich über Internet oder Mund-zu-Mund-Propaganda. Laut Paragraf 27 der Straßenverkehrsordnung (StVO) dürfen mehr als 15 Radfahrer, die eine erkennbar zusammengehörige Gruppe bilden, einen geschlossenen Verband bilden und damit eine komplette Fahrspur belegen. Dieser Verband gilt dann wie ein einzelnes Fahrzeug, kann beispielsweise zusammenhängend über eine Kreuzung mit Ampel fahren, auch wenn die Ampel zwischenzeitlich auf Rot umschaltet. In Anlehnung an diesen Paragrafen bewegte sich die "kritische Masse" etwa eineinhalb Stunden lang durch die Straßen St. Ingberts. Die meisten Autofahrer reagierten mit geduldigem Staunen, vereinzelt wurde wohl mal gehupt.

Zu einer "Critical Mass" wollen sich Fahrrader in St. Ingbert künftig - zumindest in den "hellen" Monaten - an jedem vorletzten Freitag um 18.30 Uhr am Alten Hallenbad treffen.

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