Im Dezember soll der Pflanzplan vorgelegt werden

Rohrbach · Beim Thema Bepflanzung Diedesbühl fühlt sich der Ortsrat übergangen. Es wurde ihm mitgeteilt, dass aufgrund des Böschungswinkels und des sandigen Untergrundes in den Planungen kein Mischwaldbestand vorgesehen ist.

 Der Ortsrat Rohrbach informierte sich bei Mitarbeitern der Stadt, des LfS und einem Landschaftsarchitekten vor Ort über die geplante Aufforstung am Diedesbühl. Foto: Cornelia Jung

Der Ortsrat Rohrbach informierte sich bei Mitarbeitern der Stadt, des LfS und einem Landschaftsarchitekten vor Ort über die geplante Aufforstung am Diedesbühl. Foto: Cornelia Jung

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Das Thema Bepflanzung Diedesbühl ist in Rohrbach ein sensibles Thema. Die Rodungen vor dem Bau des Festo-Werkes zwischen Hassel und Rohrbach sorgten dafür, dass die Autobahngeräusche deutlicher wahrnehmbar wurden. Um zumindest dem Sichtschutz Rechnung zu tragen, wurde ein "Runder Tisch" ins Leben gerufen, an dem Verwaltung, Ortsrat und Anwohner teilnahmen. Nach mehreren Aussprachen wurde in den städtischen Gremien ein Beschluss gefasst, der die Aufforstung mit Mischwald im Herbst 2016 vorsah. Nun fühlte sich der Ortsrat übergangen, nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass aufgrund des Böschungswinkels und des sandigen Untergrundes in den Planungen kein Mischwaldbestand vorgesehen ist. SPD- und CDU-Fraktion des Ortsrates hatten zur Klärung dieser "eigenmächtigen Abweichung der Stadtverwaltung von der Beschlusslage" diese aufgefordert, einen zuständigen Mitarbeiter zu einem Orts-Termin vor Beginn der jüngsten Ortsratssitzung zu schicken. Bei diesem verteidigte Christian Lambert das Vorgehen. Man habe aufgrund der Geländebedingungen nach einer Alternative suchen müssen, um sowohl eine optische Abgrenzung zur Autobahn als auch eine Absicherung gegen Erdrutsch zu erreichen. Beides könne durch einheimische Gehölze mit einer Höhe bis zu sechs Metern gewährleistet werden. "Einen Hoch- oder Mischwald kriegen Sie hier nicht groß. Ab einer gewissen Höhe fallen die Bäume aus der Böschung raus", erklärte er. Rolf Martin, der mit der Pflanzung beauftragt wird, sprach von einem "gestuften Waldrandaufbau", wie man ihn jenseits des Kreisels im unteren Bereich des Kahlenbergs sehe. "Das ist keine reine Strauchpflanzung. Auch Hasel und Hainbuche wird es geben. Mit einheimischen Arten, die Blüten und Früchte ausbilden, haben wir mit Sicherheit eine größere Strukturvielfalt", so der Landschaftsarchitekt. Die Bäume werden sich etablieren und das Pflanzbild werde sich mit Vertrauen in die Natur in 20 Jahren verändern. Für Markus Michaeli vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) steht die Stabilität der Böschung an erster Stelle. "Sonst kriegt die Festo mit uns ein Problem", sagte er und befürwortete gleichzeitig die von Lambert und Martin eingebrachten Pflanz-Ideen. Die Ortsratsmitglieder fühlten sich nach diesem Außentermin gut informiert. "Ich habe das Ganze emotional unterschätzt. Ich wollte wohl einfach, dass schnell was passiert und habe die Priorität auf den Zeitplan gelegt und weniger auf die Aufforstung", lenkte Ortsvorsteher Roland Weber ein. Nun müsse öffentlich ausgeschrieben werden, wofür mindestens drei Monate gebraucht würden, wie Martin sagte. Außerdem müsse ein Standardleistungskatalog erstellt werden, den jeder verstehe. "Der Zeitplan Frühjahr 2017 soll gehalten werden. Der Plan steht, der Auftrag ist erteilt, jetzt müssen wir Gas geben",so Christian Lambert, ""das musste aber alles gut geplant sein, denn das Geld ist nur einmal da und muss richtig eingesetzt werden." Zur nächsten Ortsratssitzung am 7. Dezember werde der Pflanzplan vorgestellt, es folge ein Termin mit der Festo. Die Vor-Ort-Erläuterung sei laut Ortsrat sehr hilfreich und plausibel gewesen. "Wäre es gleich so gelaufen, hätten wir uns viel Ärger und Zeit ersparen können", meinte Herdis Behmann (SPD ).

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