IGBCE St. Ingbert IGBCE St. Ingbert dankte ihren Jubilaren für langjährige Treue

Rohrbach · Einmal im Jahr lädt die Ortsgruppe St. Ingbert der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ihre Mitglieder zum gemütlichen Beisammensein ein. Bei dieser Gelegenheit werden auch langjährige Mitglieder geehrt.

 Gottfried Berresheim, der für 70 Jahre Mitgliedschaft in der IG BCE geehrt wurde, stieß mit Wolfgang Kessler, Jubilar Christoph Hauck (stehend von rechts) und den anderen Gästen auf die „Gewerkschaftsfamilie“ an.

Gottfried Berresheim, der für 70 Jahre Mitgliedschaft in der IG BCE geehrt wurde, stieß mit Wolfgang Kessler, Jubilar Christoph Hauck (stehend von rechts) und den anderen Gästen auf die „Gewerkschaftsfamilie“ an.

Foto: Cornelia Jung

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ist mit mehr als 632 000 Mitgliedern die drittgrößte Einzelgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Ihre Mitglieder werden in 44 Bezirken betreut, Basis ihrer Organisation bilden die Ortsgruppen. Zu diesen gehört auch die St. Ingberter IG BCE-„Familie“ mit ihren 182 Mitgliedern. Und so ist das jährlich kurz vor Weihnachten stattfindende gesellige Beisammensein mit Jubilarehrung eher ein Familientreffen als ein offizielles Gewerkschaftstreffen. Das Rohrbacher Lokal „Luitpolds Lust“ wird an jenem Abend allein von den Gewerkschaftern gut gefüllt. Rund 60 Mitglieder hätten sich auf die Einladung von Ortsgruppen-Chef Wolfgang Kessler zurück gemeldet. Ein Großteil von ihnen ist ihr gefolgt. Kessler schaute zufrieden in die von der Altersstruktur her bunt gemixte Truppe, die sich an mehreren Tischen schnell zu Gesprächen zusammenfand: „Ich denke, dass es allen Spaß macht. Deshalb organisiere ich so eine schöne Zusammenkunft sehr gerne.“ Josef Schwab, Kesslers Stellvertreter, kann dem nur zustimmen und ergänzt: „Gerade der Bergbau war geprägt von Kameradschaft, und die wurde in dem Berufszweig groß geschrieben. Schon früher hat man sich bei solchen Gelegenheiten auch mal außerhalb der Arbeit getroffen und ausgetauscht. Viele Mitglieder kommen jetzt auch aus Solidarität hierher, oder um frühere Kollegen wiederzusehen.“ Solche regelmäßigen Treffen wie das in Rohrbach diene auch dazu, sich trotz erreichten Pensionsalters oder eines anderen Arbeitsumfeldes nicht aus den Augen zu verlieren. „Außerdem wollen wir den Mitgliedern, die jahrelang Beitrag eingezahlt und sich in der Gewerkschaft engagiert haben, etwas zurückgeben. Damit wollen wir uns bei ihnen auch mit einem schönen Essen für die Treue bedanken und zeigen, dass sie uns wichtig sind“, sagen Kessler und Schwab übereinstimmend.

Viele der altgedienten Gewerkschafter erinnern sich an früher und erzählen von den Arbeitsstellen, an denen sie „geschafft“ haben. Viele von ihnen wie die Gema, Heckel, Kleber oder die Glashütte gibt es nicht mehr. Das Gesicht der IG BCE hätten damals vor allem viele Bergarbeiter geprägt. „Da kommt aber bei uns im Saarland nichts mehr nach“, sagte ein Besucher. Jüngere Gesichter unter den Gewerkschaftern kommen meist aus der Chemiebranche. Schnell fand man auch abseits des Berufslebens gemeinsame Gesprächsthemen, die mit dem Job, aber vor allem dem Privatleben zusammenhingen. Viele Sätze begannen deshalb mit „Du kennst doch...“ oder „Weesche noch?“. Erinnern kann sich wohl keiner mehr an die Zeit, in der einer der Gewerkschafter der St. Ingberter Ortsgruppe seine Mitgliedsnummer bekam. 75 Jahre ist das jetzt her. Leider war dieser Jubilar wie zwölf andere, die für 40 bis 60 Jahre Gewerkschaftstreue geehrt werden sollten, nicht anwesend. Aber Gottfried Berresheim und Christoph Hauck holten sich die Glückwünsche für 70 beziehungsweise 40 Jahre Mitgliedschaft persönlich in Rohrbach ab.

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