Idee des gerechten Handels nimmt auch in Grundschule Gestalt an

St Ingbert · Seit Beginn des Schuljahres ist die St. Ingberter Rischbachschule ein Fairtrade-Standort. Das Konzept der Schule zum Thema „gerechter Handel“ wurde nun vorgestellt. Weitere Einrichtungen sollen dem Beispiel folgen.

 Am Freitag freuten sich Mitarbeiter der Stadt und Erzieher der Rischbachschule, dass ihre FGTS Standort für fairen Handel ist. Die Kinder zeigen einen Korb mit gerecht gehandelten Produkten. Foto: Jung

Am Freitag freuten sich Mitarbeiter der Stadt und Erzieher der Rischbachschule, dass ihre FGTS Standort für fairen Handel ist. Die Kinder zeigen einen Korb mit gerecht gehandelten Produkten. Foto: Jung

Foto: Jung

. Während die Stadt St. Ingbert um den Titel "Fair Trade Town" kämpft, sind auch einige Kindergärten und Schulen auf dem Weg, sich das Fairtrade-Siegel zu sichern. Mit Beginn des laufenden Schuljahres ist die Freiwillige Ganztagesschule (FGTS) Rischbachschule als erste von acht Einrichtungen zum "Fairtrade"-Standort ausgebaut worden. "Wir wollen nicht nur die inhaltliche Konzeption des fairen Handels stärker verfolgen, sondern wir wollen es auch leben", so Marika Flierl, bei der Stadt auch für die FGTS zuständig. Das tun die Kinder der FGTS Rischbachschule um ihre Erzieherin Ilse Paul bereits, denn in der Schulverpflegung werden fair gehandelte Produkte wie Tee, Zucker, Kakao, Banane, Honig sowie Kaffee angeboten. Aber es geht nicht nur um den Konsum dieser Produkte, sondern vor allem darum, die Kinder durch Information "mit ins Boot zu holen". Sie wurden auf das Fairtrade-Zeichen aufmerksam gemacht und dessen Sinn erklärt. Ilse Paul ging mit den Kindern in verschiedene St. Ingberter Geschäfte und Supermärkte, immer auf der Suche nach dem Fairtrade-Siegel.

Marika Flierl sah die Vorstellung der "Fairen FGTS Rischbachschule" erst als Auftaktveranstaltung und Initialzündung. Sie hofft, dass sich, auch durch die gezielte Fort- und Weiterbildung der Erzieherinnen, noch weitere Schulen dieses Themas annehmen. In der Rischbachschule ist man schon weiter, plant einen Besuch im Weltladen, vielleicht die Aufführung eines Theaterstücks zum Thema. An Ideen mangelt es nicht.

Dabei ist Frank Ehrmantraut, bei der Volkshochschule für Bildung und Freizeit zuständig, Realist genug, um darauf zu verweisen, dass man sich "nah am Lebensalltag der Kinder orientiert". Mit Speck fängt man Mäuse, mit Schokolade unter Umständen Kinder. Dann zumindest, wenn man ihnen erklärt, wo der Kakao für dieses süße Produkt herkommt und unter welchen Bedingungen er gewonnen wird. Oder wenn man die Frage beantwortet, wo die Materialien für die Handys herkommen oder welchen langen Weg eine Jeans zurücklegen muss, bevor sie ein Kind tragen kann. Wichtig sei, Signale zu setzen, das faire Denken nicht nur in der Verwaltung umzusetzen, sondern in noch mehr städtischen Bereichen in "Richtung nachhaltiger Entwicklung umzurüsten", so Flierl. In den städtischen Einrichtungen der FGTS werden derzeit 580 Kinder betreut, die, angefangen bei ihren Eltern, Multiplikatoren sein können.

"Alle Einrichtungen in St. Ingbert sind offen für das Thema Fairtrade", so Marika Flierl, "darüber sind wir froh." Und da man untereinander vernetzt sei und hausübergreifend arbeite, gebe es für sie eine konkrete Zielvereinbarung für die Zukunft: Alle sollen mitmachen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort