Idee des Fassadenerhalts findet UnterstützerSchülervertreter riefen über Sprechanlage zu Umfrage-Teilnahme auf
St. Ingbert. Das Schicksal der alten Turnhalle des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums ist Top-Gesprächsthema in der Stadt. Die SPD, genauer die Stadtverbands-Stadtratsfraktion, meldet sich genauso wie der Rohrbacher Christoph Walter, seines Zeichens Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler im Saarland und selbst ehemaliger Schüler des Leibniz-Gymnasiums, zu Wort
St. Ingbert. Das Schicksal der alten Turnhalle des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums ist Top-Gesprächsthema in der Stadt. Die SPD, genauer die Stadtverbands-Stadtratsfraktion, meldet sich genauso wie der Rohrbacher Christoph Walter, seines Zeichens Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler im Saarland und selbst ehemaliger Schüler des Leibniz-Gymnasiums, zu Wort.
Walter wirft in einem Brief an die Redaktion die Frage auf, wie viel Denkmalschutz sich das Land leisten könne. Er schreibt: "Die finanzielle Situation des Saarlandes, seiner Kommunen und seiner Landkreise stehen unter dem Diktat des Sparens. Das Saarland ist Haushaltsnotlageland." Der Schuldenstand des Landes erreiche in Kürze die 13-Milliarden-Euro-Marke. Vermutlich ab 2014, fährt er fort, müsse der allgemeine Staatshaushalt Deutschlands die Defizitgrenze des europäischen Fiskalpaktes in Höhe von 0,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes einhalten. Was also tun mit knappen finanziellen Ressourcen? Walter macht sich in der Frage um den Denkmalschutz für den Abbruch der alten Turnhalle und einen "zeitgemäßen Neubau einer freiwilligen Ganztagsschule am gleichen Standort" stark.
Kritik am Kreis
Der Erhalt der Halle und mithin umgewidmete Räumlichkeiten bedeuteten eine Einschränkung für eine funktionsgerechte Nutzung als Ganztagsschule. Der Vorsitzende des Steuerzahlerbundes hat auch Kritik für den Saarpfalz-Kreis parat: "Die Verantwortlichen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass der marode Zustand der Turnhalle schon viel früher hätte erkannt werden müssen." Auch die Verzögerung koste Geld.
In der Frage um Erhalt oder Abriss setzt Landrat Clemens Lindemann (SPD) auf einen neuen Ansatz: Fassade und Arkaden neben dem Altbau erhalten und dahinter neu bauen. Dieser Position kann auch die SPD-Stadtverbandsfraktion im Stadtrat einiges abgewinnen. Ihr Fraktionschef Sven Meier reklamiert den Vorschlag für seine Fraktion. Bereits im Bauausschuss Mitte November habe die Stadtverbands-SPD die Variante des Erhaltes der Fassaden vorgeschlagen. Die Mitgliederversammlung der SPD St. Ingbert hat nach seinen Worten dem Vorschlag zugestimmt: "Zur Wahrung der städtebaulichen Situation plädiert die SPD St. Ingbert für den Erhalt der Fassadengestaltung und der Bauform zur Koelle-Karmann-Straße und zur Albert-Weisgerber-Allee hin. Landesdenkmalrat und Kreis haben sich gestern erneut mit der Leibniz-Turnhalle beschäftigt (siehe auch Bericht am Fuß dieser Seite) Dabei gab es nach den Worten des Ratsvorsitzenden Henning Freese positive Signale für eine Einigung. > Bericht folgt
St. Ingbert. Der Vater eines Leibniz-Schülers hält es schlicht für ein Unding und eine inakzeptable Beeinflussung: In dem St. Ingberter Gymnasium habe die Schülervertretung am vergangenen Freitag in einer Durchsage über die Sprechanlage die Gymnasiasten dazu aufgefordert, sich an der TED-Abstimmung der SZ zu beteiligen, berichtet er. Handys durften demnach während der Schulzeit benutzt werden, die Schülervertretung habe für den Abriss plädiert. Schulleiterin Beatrix Lafontaine bestätigt die Aktion und erläutert zu dem Aufruf: "Die Schülervertretung wurde aus eigenem Antrieb heraus aktiv." Die Vertretung der rund 800 Schüler habe von ihrem Mitspracherecht Gebrauch gemacht. Lafontaine betont, dabei seien beide Varianten, Abriss oder Erhalt, genannt worden. Auf Nachfrage bestätigt sie, dass die Schülervertretung ihre eigene Meinung, ein Votum für den Abriss, ebenfalls bei dieser Gelegenheit äußerte. Eine Beeinflussung sieht sie nicht: "Wir legen in der Schule Wert auf Meinungsbildung. Wir haben alle Zeitungsberichte zu dem Thema ausgehängt. Die Meinungsbildung war transparent." Keiner der Gymnasiasten sei instrumentalisiert worden. Die Schule und auch die Schüler hätten sich eine Meinung gebildet. Lafontaine selbst hatte sich in der SZ in die Reihe der Abriss-Befürworter gereiht. mbe