Hymnische und innige Klänge

St. Ingbert. Am Sonntag, 17. März, wird um 18 Uhr in der St. Ingberter Hildegardskirche Chor- und Orgelmusik zur Passionszeit aufgeführt. Ausführende sind das Collegium Vocale Blieskastel unter Leitung seines Dirigenten Christian von Blohn, Jörg Abbing, Orgel, und Gábor Szarvas, Cello

St. Ingbert. Am Sonntag, 17. März, wird um 18 Uhr in der St. Ingberter Hildegardskirche Chor- und Orgelmusik zur Passionszeit aufgeführt. Ausführende sind das Collegium Vocale Blieskastel unter Leitung seines Dirigenten Christian von Blohn, Jörg Abbing, Orgel, und Gábor Szarvas, Cello. Zur Aufführung gelangen Werke von Johann Sebastian Bach, Thomas Tallis, Johannes Brahms, Maurice Duruflé, John Taverner, Tomás Luis de Victoria und Morten Lauridsen. Im Mittelpunkt des Konzertes steht das Werk: "O nata Lux". Dieses wird in der Vertonung von Thomas Tallis und Morten Lauridsen aufgeführt. Der amerikanische Komponist Morten Lauridsen hat in den 1990er Jahren den Text der beiden von Tallis ausgewählten Verse des Hymnus "O nata lux" als Mittelsatz für sein fünfstimmiges Werk Lux aeterna vertont. Lux aeterna wurde 1997 vom Los Angeles Master Chorale (dem das Werk gewidmet ist) uraufgeführt, auch die Texte der übrigen Sätze entstammen geistlichen lateinischen Quellen und beziehen sich allesamt auf das Thema "Licht". Während sie orchester- oder orgelbegleitet sind, erklingt der Mittelsatz "O nata lux" als reine A-cappella-Musik und bildet damit einen besonderen Höhepunkt. Lauridsen verwendet in seiner Komposition Melodien, die in ihrer Struktur dem Gregorianischen Choral ähneln und verknüpft diese mit der für seine eigenen Kompositionen typischen Harmonik, die sich durch sehr eng geführte - der "close harmony" des Jazz verwandten - Akkordfolgen auszeichnet.

Das Trisagion ist eine der ältesten christlichen Hymnen, die auch heute noch fester Bestandteil vor allem der byzantinischen Liturgie der orthodoxen Kirche ist. Es ist ein Lobhymnus an die göttliche Dreieinigkeit, und dabei Anrufung und Bitte um Erbarmen zugleich. Obgleich der Hymnus in der lateinischen Kirche seltener verwendet wird, ist er in der katholischen Kirche als Teil der Improperien Bestandteil der Feier vom Leiden und Sterben Jesu am Karfreitag. Die Vertonung des spanischen Renaissancekomponisten Tomás Luis de Victoria inszeniert die Anrufung wirkungsvoll durch ihre doppelchörige Anlage - in der griechisches Original und lateinische Übersetzung abwechselnd vorgetragen werden.

Vertonung des Trisagion

Auch bei John Taveners Svyati für Chor und Violoncello solo handelt es sich um eine Vertonung des Trisagion. Dieses erklingt in der russisch-orthodoxen Liturgie unter anderem in dem Moment, in dem eine Familie von einem verstorbenen Familienmitglied durch einen Kuss Abschied nimmt. Als einen solchen "Abschiedskuss für einen Freund" hat Tavener auch seine Komposition konzipiert, die er schrieb, als er vom Tod des Vaters einer Freundin erfuhr, und dessen Andenken widmete. In seiner Vertonung des altslawischen Textes übernimmt das Cello die Rolle des Zelebranten, des Anrufers in der orthodoxen Liturgie.

Der Chor trägt die Anrufungen und die Bitte um Erbarmen des Trisagion in feierlicher Würde vor, wobei das Spektrum von ruhigen, innigen Passagen wie zu Beginn und zum Ende des Werks bis hin zu starken, dynamisch intensiven Abschnitten reicht. Insgesamt bleibt das Werk nach den Vorstellungen des Komponisten aber immer von einer angenehmen Wärme und klanglichen Weichheit und vor allem immer eine innigliche Bitte um Erlösung für den Verstorbenen. red

Karten sind zum Preis von zehn (ermäßigt acht) Euro im Pfarrbüro St. Hildegard, Tel. (0 68 94) 22 47, sowie an der Abendkasse erhältlich.

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