Die „Holzhauer“ Rentrisch „Holzhauer“ übergeben „Berliner“ an „Warenkorb“

Rentrisch · Der Carnevalsverein verkaufte die süßen Teile zu Gunsten seiner Jugendabteilung und überreichte eine anonyme Spende.

 Heike Kretschmer (Dritte von rechts), Vorsitzende des Rentrischer Carnevalsverein „Die Holzhauer“, freute sich über die „Berliner“- Spende für das St. Ingberter Sozialkaufhaus Warenkorb. Wolfgang Blatt (Zweiter von links), Regionalvertreter des Verband Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), freute sich ebenfalls über die Aktion.

Heike Kretschmer (Dritte von rechts), Vorsitzende des Rentrischer Carnevalsverein „Die Holzhauer“, freute sich über die „Berliner“- Spende für das St. Ingberter Sozialkaufhaus Warenkorb. Wolfgang Blatt (Zweiter von links), Regionalvertreter des Verband Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), freute sich ebenfalls über die Aktion.

Foto: Jörg Martin

Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die für Wertschätzung und Anerkennung sorgen. So ging es auch dem Rentrischer Carnevalsverein „Die Holzhauer“ (RCV) mit seiner Faasekiechelcher-Aktion. Da in dieser Session wegen der Corona-Einschränkungen weder Kappensitzung, noch Umzug oder sonstige Fastnachtsveranstaltungen möglich waren, hatten „Die Holzhauer“ einen „Berliner“-Heimservice ins Leben gerufen. In Kooperation mit dem RCV-Hauslieferanten Michael Steinmann von der Rohrbacher Bäckerei Schweitzer wurde am Fastnachtssamstag und am Rosenmontag mit fünf Helfern und vier Fahrzeugen das leckere Backwerk zu den Leuten nach Hause geliefert. Zum Preis von 1,11 Euro pro Stück kamen die Faasekiechelcher, nach telefonischer Vorbestellung zu den Menschen nach Scheidt, St. Ingbert und Rentrisch.

„Wir haben im höheren, dreistelligen Bereich ausgeliefert. Die Leute haben sich sehr darüber gefreut“, zog Heike Kretschmer, die erste RCV-Vorsitzende, am Rosenmontag Bilanz. Es gab sogar eine größere Bestellung für einen 70. Geburtstag einer Rentrischerin. Da lag es nahe, dass man der Frau auch ein Ständchen sang. „Natürlich wurden die Abstandsregeln eingehalten und wir trugen auch alle Masken“, stellt Kretschmer unmissverständlich klar. Freuen wird sich die Jugendabteilung des Vereins. Denn für sie ist der Erlös aus der Berliner-Aktion gedacht. Ein ganzes Jahr musste man wegen des Ausfalls von Veranstaltungen völlig auf Einnahmen verzichten. „Es kam kein Geld in die Kasse“, beschreibt die Vereinschefin die Hintergründe. „Die Fastnacht ist nicht tot. Das Brauchtum lebt weiter“, lobte auch Wolfgang Blatt die Aktion des RCV. Der Regionalvertreter Saarpfalz des Verbands Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) bewunderte die Aktion alleine deshalb, da die Rentrischer der kleinste Karnevalsverein im Stadtgebiet ist. Sechs St. Ingberter Zusammenschlüsse hatten am Fastnachtswochenende, quasi Ersatz-Aktionen, für die ausgefallenen konventionellen Veranstaltungen durchgeführt. „Eine super Aktion!“, lobte Blatt. Doch am Rosenmontag konnten sich die Rentrischer Fastnachter zusätzlich freuen: Ein Mann, der großen Wert darauf legt, anonym zu bleiben, hat den „Holzhauern“ nämlich 50 Berliner für einen besonderen Zweck gespendet. Sie wurden dem St. Ingberter Sozialkaufhaus „Warenkorb“ übergeben. „Aus humanitären Gründen und als Anerkennung für das Ehrenamt“, führte Heike Kretschmer die Hintergründe des Spenders weiter aus. Es war für die Narren selbstverständlich, dass sie noch zehn Faasekiechelcher drauf legten und die Leckereien dann dem Sozialkaufhaus übergaben. Aus Datenschutz- und aus Diskretionsgründen konnte die Übergabe der Spende nicht offiziell im „Warenkorb“ selbst erfolgen, weshalb man sich am alten Waschhaus traf, um den symbolischen Akt der Übergabe zu vollziehen. Dass man die Corona-Regeln ernst nimmt, bewies man auch dadurch, dass jeder - bis auf die Angehörigen des gleichen Haushalts - mit einem Zollstock die 1,50 Meter Mindestabstand abmaß, ehe man sich für das symbolische Gruppenbild aufstellte.

Dabei ist diese Stelle am Grünflächen-Dreieck Am Spellenstein/Untere Kaiserstraße indirekt ein „wunder Punkt“: Hier wäre drei Stunden normalerweise später der Umzug entlanggegangen. „Für Faasebooze ist es traurig an so einem Tag. Deshalb haben wir die Fastnacht auch zu den Leuten nach Hause gebracht. Die Leute freuen sich. Auch, wenn das Fastnachtsfeeling ein anderes ist“, kommentierte Heike Kretschmer die Situation.

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