Hoffnung auf Denkmalschützer

St. Ingbert. Der St. Ingberter Ortsvorsteher lässt nicht locker, wenn es um die alte Turnhalle des Leibniz-Gymnasiums geht. "Die Schüler müssen im Alt- und Erweiterungsbau ordentlich untergebracht sein", sagt Ulli Meyer. Mit Blick auf die aktuellen Überlegungen des Kreises ergänzt er jedoch: "Eine gewisse Ästhetik der Gebäude sollte aber auch erhalten bleiben

St. Ingbert. Der St. Ingberter Ortsvorsteher lässt nicht locker, wenn es um die alte Turnhalle des Leibniz-Gymnasiums geht. "Die Schüler müssen im Alt- und Erweiterungsbau ordentlich untergebracht sein", sagt Ulli Meyer. Mit Blick auf die aktuellen Überlegungen des Kreises ergänzt er jedoch: "Eine gewisse Ästhetik der Gebäude sollte aber auch erhalten bleiben." Das zielt auf die alte Turnhalle. Hier wirbt der Ortsvorsteher für einen denkmalgerechten Umgang - und sammelt weiter gewichtige Argumente.

So traf sich Meyer am Donnerstagnachmittag am Leibniz-Altbau mit seinem Parteifreund Alexander Funk. Der Bundestagsabgeordnete hatte sich für eine finanzielle Förderung der Sanierung saarpfälzische Denkmal-Projekte eingesetzt - 100 000 Euro aus dem Kultur-Investitionsprogramm des Bundeskanzleramts wurden im Juni auch für die Sanierung des Leibniz-Gymnasiums bereit gestellt. Und das aus guten Gründen. "Dem Gebäude kommt wegen seiner an funktionalen Aspekten orientierten Baukonzeption und seines zeittypischen äußeren Erscheinungsbildes überregionale Bedeutung zu", lautete ein zentraler Satz, der damals die Zuschussgeber von Sanierungsmaßnahmen für den Leibniz-Altbau samt Turnhalle überzeugte. Der Satz stammte aber nicht von Funk, sondern wurde vom Amt für Heimat- und Denkmalpflege des Saarpfalz-Kreises geliefert. "Jetzt bin ich schon etwas verwundert, dass der Kreis einen Abriss der Halle thematisiert", meinte der Abgeordnete. Auch wenn Funk nach eigenen Worten "nicht die Pferde scheu machen will", stelle sich die Frage, ob nicht auch die Fördermittel in Gefahr geraten, wenn sich beim Denkmal-Ensemble des Leibniz-Gymnasiums etwas ändere. Das Mitglied des Bundestages setzt allerdings darauf, dass das Landesdenkmalamt seiner Aufsicht für das Ensemble nachkommt.

Apropos. Auch zu Vertretern des Landesdenkmalrats hält Ulli Meyer in Sachen Leibniz-Turnhalle längst Kontakt. In der vergangenen Woche hat er sich mit einigen von ihnen zu einem Ortstermin an den denkmalgeschützten Gebäuden getroffen. Meyer erkennt bei den Denkmalschützern ein architektonisches Interesse, "die alte Halle zu erhalten und nicht aus dem Ensemble zu amputieren". Eine Äußerung des Landesdenkmalrates erwartet der Ortsvorsteher noch vor Weihnachten.

Warten auf genaue Zahlen

Bis dahin erhofft sich Meyer allerdings von Kreis noch mehr Klarheit im Bezug auf Planbarkeit und Wirtschaftlichkeit für den Turnhallen-Bau - als Voraussetzung einer sachlichen Diskussion. So warte er unverändert auf einen Antwort des Landrats auf ein Schreiben, indem er wissen wollte, was für die Freiwillige Ganztagsschule am Leibniz-Gymnasium genau geplant wurde. Einstweilen hält sich der Ortsvorsteher an den Zahlen fest, die Clemens Lindemann im Bauausschuss des Stadtrates genannt hatte: "Danach stehen 2,8 Millionen plus 200 000 Euro Abrisskosten für einen Neubau den 2,9 Millionen Euro gegenüber, die für die Altbausanierung veranschlagt werden."

Dass genaue Zahlen auf den Tisch kommen, fordert auch Alexander Funk. Aus seiner Sicht könnte man über einen Erhalt der Turnhalle vor einem anderen Hintergrund diskutieren: "Wenn man diesen ernsthaft in Betracht zieht, könnte ich mich möglicherweise um weitere Denkmalmittel bemühen."

Über die Situation "Turnhalle Altes Leibniz-Gymnasium" will Ortsvorsteher Ulli Meyer auch am heutigen Montag, 10. Dezember, in der Sitzung des Ortsrates von St. Ingbert-Mitte informieren. Dazu hat er auch den Architekten Stefan Krüger, den Sohn des Architekten Rudolf Krüger, der den Leibniz-Altbau geplant hat, sowie Prof. Heinz Quasten, Leiter des Instituts für Landeskunde im Saarland, eingeladen.

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