Kolumne Unsere Woche Hitzige Debatte, hohe Wellen

Das Wetter ist seit Wochen sommerlich schön, die Temperaturen mehr als schwimmbadtauglich. Aber rund ums Blieskasteler Kombibad gibt es derzeit nur ein beherrschendes Thema, das den Temperaturen entsprechend hitzig diskutiert wird: die Erhöhung der Eintrittspreise zum 1. Juli um bis zu rund 50 Prozent schlägt hohe Wellen.

Kolumne Unsere Woche: Hitzige Debatte, hohe Wellen
Foto: SZ/Robby Lorenz

So stieg etwa der Preis der Einzeltageskarte für Erwachsene von 4,50 auf 6,50 Euro. Grund dafür ist die Kassenlage der Stadt. Die Verschuldung drückt, und das Geld ist knapp, heißt es aus dem Rathaus. Dem hat sich auch der Stadtrat angeschlossen und unter anderem einer prinzipiellen Erhöhung der Badpreise zugestimmt. In dieser Woche wurden nun satte 2600 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern an Verwaltungschefin Annelie Faber-Wegener (CDU) übergeben. Die  wehren sich nämlich gegen die Preiserhöhungen und fordern eine Rückkehr zu den Preisen vor dem 1. Juli. Zudem wird von einigen prognostiziert, dass genau das Gegenteil passiert, was die Bürgermeisterin sagt, dass Verwaltung und Rat nämlich mittel- und langfristig die Existenz des Bades sichern wollen. Vielfach befürchten die Blieskasteler Wasserratten, dass die Gäste wegbleiben, das Bad noch unrentabler wird und letztlich ganz schließt. Doch den ernsthaften Versuch von Stadtrat und -verwaltung, das Bad zukunftsfähig zu machen, sollte man nicht in Abrede stellen, denn hier werden nicht zu knapp Steuergelder verbraten, auch von Bürgerinnen und Bürgern, die mit Schwimmen und Badevergnügen nichts am Hut haben. Sinnvoll wäre es gewesen, zuerst einmal auszuloten, wer sich  noch alles an der Finanzierung des Schwimmbads beteiligen kann. Der Kreis, der mit seiner Umlage den Kommunen kräftig in die Tasche langt, und Anrainergemeinden, deren Bürger ebenfalls vom Blieskasteler Bad profitieren, sollten angesprochen werden. Auch gerechte Tarifstaffelungen, etwa nach zeitlicher Nutzungsdauer, gehören auf den Prüfstand. Nicht gerade feinfühlig war es, gleich die Blutgrätsche auszufahren und die Preise drastisch zu erhöhen. Eine schrittweise Steigerung über einen längeren Zeitraum hinweg hätte die Schwimmbadnutzer nicht gleich so massiv belastet. Und eine finanzielle Beteiligung am Defizitabbau hätte ihnen gewiss eher eingeleuchtet und wäre wohl – wenn auch zähneknirschend – akzeptiert worden. Wer dann noch auf die Barrikaden geht, ist gefordert zu erläutern, wo denn sonst noch Einsparmöglichkeiten liegen und/oder neue Einnahmequellen erschlossen werden können.

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