Heute beginnen Homburger Meisterkonzerte

Homburg · Sie sind leise, sie sind bunt – und sie sollen den Meisterkonzerten einen neuen Anstrich geben: Die vom renommierten Saarbrücker Design-Büro neu gestalteten Plakate und Programmhefte für die Homburger Konzertreihe. Mit neun Meisterkonzerten wartet die neue Saison auf, darunter wieder große Namen wie der Cellist Daniel Müller-Schott und der Pianist Rudolf Buchbinder.

 So präsentiert sich das neue Gewand der Meisterkonzerte-Hefte. Die Farben sollen das Streichquartett ,,Der Tod und das Mädchen“ symbolisieren. Foto: Maack

So präsentiert sich das neue Gewand der Meisterkonzerte-Hefte. Die Farben sollen das Streichquartett ,,Der Tod und das Mädchen“ symbolisieren. Foto: Maack

Foto: Maack

Jahrelang war die Fliege das Symbol der Homburger Meisterkonzerte. Natürlich nicht die Stubenfliege, die sich ab und zu auch mal zu Meisterkonzerten einfindet, sondern die Fliege, die Männer sich um den Hemdkragen binden, wenn's offiziell wird.

Das gilt nicht nur für die Männer im Publikum, sondern auch für die Solisten. Aber bei den Planungen für einen neuen optischen Auftritt in der Öffentlichkeit, da wollte man die Fliege endgültig "in die Tonne treten", wie es der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad formulierte. Doch so schnell geben sich Designer nicht geschlagen, die Studentinnen der Hochschule der Bildenden Künste, die in der Saarbrücker Werbe- und Design-Agentur von Ivica Maksimovic das neue Aussehen der Homburger Meisterkonzerte entwarfen, behielten die Fliege als gestalterisches Erbe bei, allerdings in veränderter Form, zum Beispiel als kleines weißes Symbol auf den Programmheften. In den Programmheften kann man nicht mehr wie in einem Buch blättern, sondern sie werden aufgefaltet wie einst das Heftchen, in dem Don Giovanni die Namen seiner Eroberungen von seinem Diener Leporello eintragen ließ.

Es gibt zwei Sorten von Programm-Leporellos: das dünne für den Abend, das, in der Mitte zusammengedrückt, ebenfalls optisch einer Fliege ähnelt - und das größere, in dem alle Konzerte verzeichnet sind. Und für beide wurde ein Papier gewählt, das nicht raschelt, damit man während des Konzertes darin lesen kann, ohne die Nachbarn zu nerven.

Die ineinander verschwimmenden Farben entstanden durch Musik-Farben-Synästhesie: Dabei handelt es sich um das Erzeugen von Farbeindrücken durch Töne. Diese Form der Synästhesie basiert auf Notennamen, Tonhöhen, Tonarten, Klangfarben und akkordischen Strukturen. Ändert man einen Ton, so ändert sich auch die synästhetisch empfundene Farbe beziehungsweise Farbkombination.

Auf dem neuen Plakat, das die Meisterkonzerte ankündigt, ist derzeit die farbliche Entsprechung des Schubert'schen Streichquartetts "Der Tod und das Mädchen" abgebildet worden, ein Stück, das auch im ersten Meisterkonzert dieser Saison, heute Abend mit dem Württembergischen Kammerorchester und Linus Roth auf der Violine gespielt wird.

Beim nächsten Konzert ändert sich dann die Farbe - so bleibt der optische Eindruck der Meisterkonzerte nicht starr, sondern bunt und abwechslungsreich.

Längst überfällig war der Internet-Auftritt der Meisterkonzerte, der auch gleich im Büro Maksimovic entwickelt wurde (wir berichteten kurz). Damit erhofft man sich in Homburg eine breitere Resonanz der renommierten Veranstaltung.

Man kann sich künftig über alle Konzerte im Netz informieren und gleich die Karten dazu bestellen. Spätestens zum ersten Auftritt heute soll auch die Seite im Internet fertig sein. "Wir haben hier Solisten von einer Qualität, wie sie sonst im Südwesten nur in Baden-Baden zu finden sind, aber dann für den dreifachen Preis", sagte Dirigent und Organisator Markus Korselt. Ihm und seinen persönlichen Kontakten ist es zu verdanken, dass auch in dieser Saison wieder ein Top-Programm zusammengestellt werden konnte. Rudolf Buchbinder ist zum Beispiel darunter oder auch seine Pianisten-Kollegin Elisabeth Leonskaja. Jan Vogler tritt am 14. November mit Geigerin Mira Wang auf die Bühne. Daniel Müller-Schott spielt gemeinsam mit dem Ensemble L'arte del mondo zum Abschluss der Meisterreihe unter anderem Joseph Haydns Cellokonzert in C-Dur. Größen der Musikwelt sind aber auch die beiden Schwestern Baiba und Lauma Skride, die im Januar nach Homburg kommen.

www.homburger-

meisterkonzerte.de

 Cellist Daniel Müller-Schott setzt am 5. Juni 2014 gemeinsam mit L'arte del mondo den Schlusspunkt der kommenden Meisterkonzerte-Saison. Foto: Maiwolf

Cellist Daniel Müller-Schott setzt am 5. Juni 2014 gemeinsam mit L'arte del mondo den Schlusspunkt der kommenden Meisterkonzerte-Saison. Foto: Maiwolf

Foto: Maiwolf
 Markus Korselt. Foto: privat

Markus Korselt. Foto: privat

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 Das Ensemble L'arte del mondo sieht sich in der Tradition der Alten Musik. Foto: peuserdesign.de, Wuppertal

Das Ensemble L'arte del mondo sieht sich in der Tradition der Alten Musik. Foto: peuserdesign.de, Wuppertal

Foto: peuserdesign.de, Wuppertal
 Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn ist zum Auftakt der neuen Meisterreihe heute Abend unter Markus Korselt in Homburg zu hören. Foto: Fotostudio M42

Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn ist zum Auftakt der neuen Meisterreihe heute Abend unter Markus Korselt in Homburg zu hören. Foto: Fotostudio M42

Foto: Fotostudio M42
 So präsentiert sich das neue Gewand der Meisterkonzerte-Hefte. Die Farben sollen das Streichquartett ,,Der Tod und das Mädchen“ symbolisieren. Foto: Maack

So präsentiert sich das neue Gewand der Meisterkonzerte-Hefte. Die Farben sollen das Streichquartett ,,Der Tod und das Mädchen“ symbolisieren. Foto: Maack

Foto: Maack
 Cellist Daniel Müller-Schott setzt am 5. Juni 2014 gemeinsam mit L'arte del mondo den Schlusspunkt der kommenden Meisterkonzerte-Saison. Foto: Maiwolf

Cellist Daniel Müller-Schott setzt am 5. Juni 2014 gemeinsam mit L'arte del mondo den Schlusspunkt der kommenden Meisterkonzerte-Saison. Foto: Maiwolf

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 Markus Korselt. Foto: privat

Markus Korselt. Foto: privat

Foto: privat
 Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn ist zum Auftakt der neuen Meisterreihe heute Abend unter Markus Korselt in Homburg zu hören. Foto: Fotostudio M42

Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn ist zum Auftakt der neuen Meisterreihe heute Abend unter Markus Korselt in Homburg zu hören. Foto: Fotostudio M42

Foto: Fotostudio M42
 Das Ensemble L'arte del mondo sieht sich in der Tradition der Alten Musik. Foto: peuserdesign.de, Wuppertal

Das Ensemble L'arte del mondo sieht sich in der Tradition der Alten Musik. Foto: peuserdesign.de, Wuppertal

Foto: peuserdesign.de, Wuppertal

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HintergrundKarten für die Meisterkonzerte kosten 21,50/ 19,50 Euro, ermäßigt 16,50/14,50 Euro. Für die Konzerte heute Abend und am 5. Dezember wird ein Aufpreis von fünf Euro erhoben, das Konzert am 5. Juni kostet zehn Euro mehr. Zum Abo zu 144/132 Euro gehören die acht Meisterkonzerte plus der Abend "Meister von morgen". Karten: im Kulturamt, Rathaus, Am Forum, Tel. (0 68 41) 10 11 68 und über das Internet. Info: www.homburg. de (Unterpunkt Kultur). Die Konzerte, jeweils donnerstagsabends, im Überblick: 26. September: Württembergisches Kammerorchester Heilbronn mit Linus Roth (Violine), 10. Oktober: Klavierquintett, 14. November: Jan Vogler (Cello), Mira Wang (Violine), 5. Dezember: Rudolf Buchbinder (Klavier), 23. Januar: Baiba und Lauma Skride (Violine und Klavier), 6. Februar: Kuss Quartett, 20. März: Elisabeth Leonskaja (Klavier), 15. Mai: "Meister von morgen", Anny Hwang (Klavier), 5. Juni: L'arte del mondo mit Daniel Müller-Schott (Cello). ust

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