Herzliches Dankeschön unterm Regenbogen

St Ingbert · Bereits als Sechsjährige hatte Karin Bierhals ihren Traumberuf Lehrerin fest im Visier. Ab 2001 war sie in der Mühlwaldschule, ab 2005 im „Weisgerber-Haus“ die Leiterin. Am Samstag ging die 63-Jährige in den Ruhestand.

 Karin Bierhals, wie sie sich am liebsten sieht, inmitten „ihrer“ Kinder bei ihrer Verabschiedung. Foto: Cornelia Jung

Karin Bierhals, wie sie sich am liebsten sieht, inmitten „ihrer“ Kinder bei ihrer Verabschiedung. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Am Samstagmittag begrüßte die Schulleiterin der Albert-Weisgerber-Schule "alle" zum Schulfest in der "Arena" hinterm Haus, um ja keinen bei der Aufzählung zu vergessen. Und doch war es eigentlich sie, der das Fest in besonderem Maße galt. Denn es war ihr letztes, das sie als Gastgeberin eröffnete. Ab nächstem Schuljahr hat die bisherige stellvertretende Schulleiterin Susanne Biermeier das Schulleiter-Amt als Nachfolgerin der 63-Jährigen inne. Ein bisschen hatte Karin Bierhals wohl insgeheim gehofft, dass auf sie eine Überraschung wartet, aber mit so viel Tamtam hatte selbst sie nicht gerechnet. Bereits am Eingang der Schule empfing die Gäste ein Plakat mit einem Regenbogen, auf dem der bald "Ehemaligen" gedankt wird, ergänzt um den Spruch "Alles wird gut", den sie so oft verwendet. Auch auf den T-Shirts ihrer Kolleginnen, genau wie die Kinder in allen Farben des Regenbogens gekleidet, prangte auf dem Rücken dieses Motto. Obwohl alle Karin Bierhals mögen, was allein aufgrund der Lobreden, Umarmungen, Geschenke, guten Wünsche und so mancher Träne des Abschieds zu vermuten ist, war Susanne Biermeier froh, dass die "Chefin" mal zwei Tage dem Schulhaus fernblieb. Wie sonst sollte man so viele Lieder, Gedichte und Vorführungen, die zu Ehren der baldigen Pensionärin geprobt werden wollten, geheim halten? Doch es hat geklappt. Die Bläserklasse, die Karin Bierhals mit initiiert hat und in der sie selbst spielte, trat auf, der benachbarte Kindergarten bereicherte das Programm und auch "Canticum Novum", der Chor, in dem sie selbst singt, brachte ein Ständchen.

Sie genoss das Programm "ihres" Schulfestes sichtlich, und viele fröhliche Gesichter machten ihr den Abschied leichter. "Wer schaffen will, muss fröhlich sein", zitierte Karin Bierhals ihr Lebensmotto, dass sie sich bei Theodor Fontane "abgeguckt" hat. Fröhlichkeit, Optimismus, Kreativität und auch Hartnäckigkeit in Dingen, die ihr wichtig sind, zeichnete ihre Arbeit aus. Sie hatte bereits als Sechsjährige den Traumberuf Lehrerin fest im Visier. Ab 2001 war sie in der Mühlwaldschule, ab 2005 im "Weisgerber-Haus" die Schulleiterin. "Wir danken dir für Hilfe, Zuspruch und Mut, denn alles wird gut", dichtete das Kollegium. "Mit Demut und Spannung" erwartet Karin Bierhals den nächsten Lebensabschnitt. Die Zeit dürfte ihr nicht lang werden, auch angesichts ihres Enkels, der während der Feier auf ihrem Schoß saß und des zweiten, der in Kürze geboren wird. Karin Bierhals freute sich vor allem, dass "uns Susanne Biermeier erhalten bleibt" und gab die Moderation des Festes und das Schulhaus an diesem Tag gern in deren Hände.

Auch die Eltern sangen ihr noch ein letztes Ständchen auf die Melodie von Abbas "Mamma Mia": "Karin Bierhals, wir wollen ,Danke' sagen für all die schönen Jahre, bye bye, ganz viel Spaß im Ruhestand ." Und um ihr den Übergang in die Pension schmackhaft zu machen, gab es noch eine Riesentorte mit ihrem täglichen Spruch darauf.

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