"Herz Mariae" sieht die Stadt St. Ingbert in der Pflicht
St. Ingbert. Sie ist nicht nur die kürzeste, sondern auch die gefährlichste Verbindung für Fußgänger in der Stadt: Die Gasse zwischen Nassauer Graben und Rockentalstraße. Der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde Herz Mariae und der Ortsrat St. Ingbert-Mitte wollen den stark frequentierten Fußgängerweg jetzt sicherer machen und hoffen auf Unterstützung der Stadt
St. Ingbert. Sie ist nicht nur die kürzeste, sondern auch die gefährlichste Verbindung für Fußgänger in der Stadt: Die Gasse zwischen Nassauer Graben und Rockentalstraße. Der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde Herz Mariae und der Ortsrat St. Ingbert-Mitte wollen den stark frequentierten Fußgängerweg jetzt sicherer machen und hoffen auf Unterstützung der Stadt. Das wurde bei einem gemeinsamen Treffen mit Anwohnern vor Ort schnell deutlich. Vor allem die Treppenstufen haben ihre beste Zeit längst hinter sich und bergen wegen ihrer Neigung ein hohes Sturzpotenzial. Der Weg befindet sich im Besitz der Kirche - das war auch der Grund, weshalb die Stadt eine Beteiligung an den Reparaturkosten bislang verweigert hat. Norbert Jung, der Vorsitzende des Herz-Mariae-Verwaltungsrates, sieht die Sache etwas anders. "Die Stadt steht in der Pflicht, weil die Gasse von den Bürgern der Stadt genutzt wird. Zwei Drittel aller Passanten, die hier her gehen, haben mit der Kirche überhaupt nichts zu tun." Den Vorschlag, die Gasse der Stadt zu überschreiben, hat diese dankend abgelehnt.
Politische Unterstützung
Ganz ohne kommunale Hilfe soll die Instandsetzung des Weges aber nicht vonstatten gehen. "Man könnte doch die Verwaltung bitten, dass uns die GBQ hilft", schlug Norman Schlicker, Mitglied des kirchlichen Verwaltungsrates und Bauingenieur, vor. Hinter der Abkürzung GBQ verbirgt sich die Gemeinnützige Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung. Das befürwortet auch Ortsvorsteher Ulli Meyer. "Der Ortsrat wird die Verwaltung bitten, dass die GBQ die Sanierung des Weges übernimmt." Ginge es nach dem Beigeordneten Adam Schmitt, in dessen Aufgabengebiet neben dem ÖPNV und der Abfallwirtschaft auch der Verkehr fällt, wäre die Angelegenheit längst klar: "Wir reden ständig davon, den Kraftverkehr zu verringern, aber für die Fußgänger tun wir nichts."
Norman Schlicker hat das Projekt schon einmal durchgerechnet - er kalkuliert mit rund 13 500 Euro unter Berücksichtigung von Baustoffen, Geräten und Arbeitskosten. Jetzt ist wieder die Stadt am Ball. obe