Alt-Rohrbachfest Heiße Party auf Rohrbachs Festmeile

Rohrbach · Beim Alt-Rohrbachfest waren heiße Rhythmen und kalte Getränke für die vielen Gäste eine perfekte Mischung.

 Mit den Beinen im kalten Wasser ließ es sich aushalten. Der SV Rohrbach hatte sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um seine Gäste an den Stand zu locken.

Mit den Beinen im kalten Wasser ließ es sich aushalten. Der SV Rohrbach hatte sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um seine Gäste an den Stand zu locken.

Foto: Cornelia Jung

Es war heiß zur Eröffnung des 39. Alt-Rohrbachfestes. Der Musikverein Rohrbach war nicht zu beneiden, denn die Musiker schritten am Freitag dem Festzug voran und waren neben den Schützen wohl die einzigen Festteilnehmer, die sich nicht in sommerlich-luftige Outfits „geschmissen“ hatten. Selbst die Böllerschüsse zur offiziellen Eröffnung mochten bei der Bruthitze nicht die Gewehrläufe verlassen und verpufften nahezu. Vorsorglich wurde wegen der Brandgefahr auch das Feuerwerk abgesagt. Die Besucher hatten sich in den Schatten zurückgezogen, während Ortsvorsteher Roland Weber auf der Bühne im Eck ein schönes Fest wünschte, den Erfolg der Rohrbacher Fußballer feierte und auch das Problem mit der Datenschutzgrundverordnung ganz unspektakulär und auf die ihm eigene Art löste: „Wer nicht fotografiert oder gefilmt werden möchte, sollte am liebsten heim gehen.“

Dschungelkönig und DSDS-Teilnehmer Joey Heindle freute sich ehrlich, in Rohrbach zu sein, ließ sich gern fotografieren und hatte immer ein paar lockere Sprüche auf den Lippen. Als Stargast schlug er das Fass an – sein zweites überhaupt, wie er verriet. Die Premiere fand auf dem Münchner Oktoberfest statt, der nächste „Versuch“ nun eben im saarländischen Rohrbach. Nach einigen Schlägen saß der Hahn und das kühle Getränk konnte fließen. Am Anfang lief der Absatz des Freibiers schleppend. Niemand wollte wohl aus der schattigen Deckung kommen und sich sein Glas vom Bühnenrand holen. Wolfgang Heib dankte allen teilnehmenden Vereinen, den Hilfsorganisationen, Helfern und vor allem den Sponsoren, ohne die die Veranstaltung nicht möglich wäre.

 „Ich habe ja mal gesagt, ich will das Dorffest größer machen als das Saar-Spektakel“, so der Organisationsleiter des Festes, „das will ich immer noch. Die Stars holen sie schon von uns.“ Denn Joey Heindle wurde von den Saarbrückern ebenfalls angefragt und sagte zu „weil ich sowieso gerade im Saarland bin“. Natürlich gingen an beiden Festtagen alle kühlen Getränke am besten – Wasser, Bier, Wein, Mixgetränke mit und ohne „Schuss“ und Früchten. Einen schweren Stand schien Silvia Janas von „Silvias Suppentraum“ gehabt zu haben, denn die Moselanerin war am Samstag nicht mehr vor Ort. Und dass, obwohl sie einige Köstlichkeiten noch frisch zubereitete und so leckere Kreationen wie Süßkartoffel-Erdnuss- oder Hühner-Kokos-Curry-Suppe und zwei alternative kalte Suppen dabei hatte.

Heib hatte sie auf einem Street-Food-Festival gesehen und wollte das Angebot als neue Ergänzung fürs Fest. „Ich kannte die Veranstaltung nicht“, sagte die Frau aus Burgen, „anhand der Standgebühren habe ich gedacht, dass es nur was Kleines sein kann. Dass hier so viel los ist, habe ich nicht erwartet. Aber wenn ich bei der Buchung schon gewusst hätte, welche Temperaturen uns erwarten, wäre ich wohl nicht gekommen.“ Musikalische Wünsche dürften kaum offen geblieben sein.

 „Isser drin?“ - Stargast Joey Heindle (vorn) stach das Fass zur Eröffnung unter den Blicken von Ortsvorsteher Roland Weber, OB Hans Wagner, Orga-Leite Wolfgang Heib und der Bier-Prinzessin (von links) an.

„Isser drin?“ - Stargast Joey Heindle (vorn) stach das Fass zur Eröffnung unter den Blicken von Ortsvorsteher Roland Weber, OB Hans Wagner, Orga-Leite Wolfgang Heib und der Bier-Prinzessin (von links) an.

Foto: Cornelia Jung

Auf vier Bühnen mit wechselndem Programm war für jeden was dabei. „Jetzt ein bisschen Blasmusik wäre nicht schlecht“, sagte ein Sauerländer, der den Festauftakt mit den entsprechenden Klängen verpasst hatte. Er und seine Kumpels zwischen 60 und 70 Jahren wurden von einem Kollegen aus Rohrbach, der im Musikverein ist, eingeladen. Dieser, Markus Schiel, war bereits bei Schützenfesten rings um Menden und hatte nun zum Gegenbesuch eingeladen. Hubert, Gregor und Wilhelm gefiel‘s: „So etwas gibt es bei uns nicht. Es gefällt uns hier gut. Wir haben nette Leute kennengelernt. Und es hat richtig Spaß gemacht.“ Das würden wahrscheinlich auch all die anderen Besucher unterstreichen, die das Fest genossen, lauthals mitsangen und ausgelassen tanzten.

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