Heimatfreunde Bebelsheim Jubiläums-Sekt nur mit Abstand kredenzt

Bebelsheim · Pandemiebedingt konnte es keine Feierstunde zum 30-jährigen Bestehen der Bebelsheimer Heimatfreunde geben.

 Die stellvertretende Vereinsvorsitzende der Heimatfreunde Bebelsheim, Patricia Uth, gratuliert dem Gründungsinitiator Arno Soffel. Foto: Herbert Hartz

Die stellvertretende Vereinsvorsitzende der Heimatfreunde Bebelsheim, Patricia Uth, gratuliert dem Gründungsinitiator Arno Soffel. Foto: Herbert Hartz

Foto: Herbert Hartz

Der Verein der Heimatfreunde Bebelsheim wurde vor 30 Jahren gegründet. Anfangs lag der Fokus der Vereinsarbeit auf der Pflege der Wegekreuze und der Erforschung der Dorfgeschichte. Seit 2010 unterhält der Verein einen Archivraum in der Kaiserstraße 86, in welchem umfangreiche Unterlagen zur Dorf- und Regionalgeschichte aufbewahrt und registriert sind. Aus dem Fundus wurden bereits einige Veröffentlichungen erarbeitet und aufgelegt.

Im Kulturprogramm finden sich Brauchtumsveranstaltungen wie zum Beispiel Mundart-Abende und Lesestunden, Ausstellungen, Themen-Wanderungen und Exkursionen. Außerdem bringt die vereinseigene Theatergruppe regional-historische Ereignisse auf besondere Art und Weise an Mann, Frau, Kind und Kegel. Es war anders geplant: aber nun kann zum 30-jährigen Jubiläum pandemiebedingt bedauerlicherweise keine Feierstunde stattfinden. Der Vereinsvorsitzende Herbert Hartz und seine Stellvertreterin Patricia Uth ließen sich jedoch etwas einfallen und luden den Vereinsgründungsinitiator Arno Soffel zum virtuellen Anstoßen auf das 30-Jährige ein.

Dabei waren gerade die Anfangszeiten des Vereins nicht auf Rosen gebettet. Arno Soffel erklärt, mit welchen Schwierigkeiten die am 4. März 1991 neu gegründete Gruppierung zu kämpfen hatte: „Die einen wollten lediglich die Pflege der Kreuzdenkmäler als Vereinsziel sehen; andere wollten viel mehr wie beispielsweise die Ausarbeitung einer Dorfchronik, eines Einwohnerbuches und wieder andere wollten den Verein als kulturtreibende Institution aufbauen.

Die Zielsetzungen und Vorstellungen waren sehr vielseitig. Ich bin sehr glücklich, dass wir im Laufe der Jahre von allem etwas erreicht haben!“ Heimatfreunde Bebelsheim: eine Institution, die sich im Laufe der letzten drei Jahrzehnte einen Namen gemacht hat: über ein Dutzend aufgelegte Bücher und Schriften zur Bebelsheimer Geschichte, eine Fülle von Ansichtskarten und anderen Veröffentlichungen, durch Ausstellungen und Präsentationen, geführte naturkundliche und geschichtsorientierte Wanderungen (entlang der Banngrenzsteine, Wegekreuze und über ein Teilstück des Jakobs-Pilgerweges), die Organisation verschiedenen Brauchtumsveranstaltungen, Sonderpostämter, Gemälde- und Fotoausstellungen sowie die Gründung einer Theatergruppe (auch für die Jungend) seien nur beispielhaft genannt. Auch die Denkmalpflege ist nicht zu kurz gekommen, denn die Bebelsheimer Kreuzdenkmäler befinden sich auch Dank der Heimatfreunde in ansehnlichem Zustand; einige wurden auf Betreiben des Vereins auch fachgerecht saniert. An einigen Kreuzen wurden Ruhebänke aufgestellt.

Außerdem betont Soffel auch neuere Initiativen wie die Schaffung eines Archivraumes, der nicht nur einigen Arbeitsgruppen zur Verfügung steht und in welchem viele tausend Fotos, Bücher und Urkunden verwahrt werden. Lesestunden wurden und werden weiterhin organisiert und bei einigen sozialen Projekten hat der Verein unterstützend mitgewirkt (unter anderem die Tombola zugunsten der Arbeiten von Bruder Pirmin, Unterstützung der Kirchenrenovierung und der Känguru-Kinder-Organisation). Außerdem unterhält der Verein mittlerweile sieben Ruhebänke über die Ortsrandlage verteilt und setzt sich auch immer wieder für Dorfverschönerungs- und –entwicklungsmaßnahmen ein. Selbst einige Videofilme sind bereits veröffentlicht worden und es stehen weitere Projekte für Publikationen an. Im laufenden Jahr wird bereits der 9. Band der „Bebelsheimer Geschichte“ aufgelegt und kann hoffentlich auch zu einem Anlass präsentiert werden.

Das aktuelle Projekt, die Schaffung einer Räumlichkeit im Erdgeschoß des Archivraumes in der Kaiserstraße als Präsentations- und Vortragsraum, soll vor allem auch den verschiedenen Generationen als „TREFF“(punkt) dienen, um einen Austausch / Stammtisch zu gewährleisten. „Dieses Projekt konnte wegen der Pandemie leider noch nicht abgeschlossen werden, aber wir sind guter Dinge, dass es im Jahr 2021 weitergeht!“, so der Vereinsvorsitzende Herbert Hartz.

So stießen die Vorstandvorsitzenden Hartz und Uth mit Soffel (und mit Abstand) auf (s)ein kleines Lebenswerk an und beglückwünschten ihn zu seinem Gründungsgeist und vor allem auch zu seinem beharrlich inbrünstigen Engagement für die Vereinsziele, die sich im Laufe der Jahre ständig zum großen Nutzen für die Dorfgemeinschaft aber auch für die gesamte Region weiterentwickelt haben. „All denjenigen, die vor 30 Jahren kaum einen Pfifferling auf ein längeres Bestehen des neuen Heimatvereins gegeben haben, haben wir das Gegenteil bewiesen: 143 eingetragene Vereinsmitglieder, das in all den Jahren gezeigte Interesse der Öffentlichkeit, als auch die Nutzung unseres Archivraumes trägt hiervon Zeugnis“, mit diesen Worten schließt Arno Soffel seine Glückwünsch-Worte an den Verein, seine Mitglieder und Freunde.

 Die Heimatfreund Patricia Uth, Herbert Hartz und Arno Soffel (von links) oberhalb ihres Dorfes Bebelsheim.

Die Heimatfreund Patricia Uth, Herbert Hartz und Arno Soffel (von links) oberhalb ihres Dorfes Bebelsheim.

Foto: Herbert Hartz

Die 2. Vereinsvorsitzende Patricia Uth ergänzt: „Auch wenn wahrscheinlich im Jubiläumsjahr pandemiebedingt keine konkrete Veranstaltungsplanungen getroffen werden können, so sind wir zuversichtlich, dass uns -wie schon im letzten Jahr- das eine oder andere einfallen wird, um das Wirken des Vereins in kleinerer Gruppenarbeit oder im Homeoffice voranzubringen.“

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