Dauereinsatz in St. Ingbert Heftiger Starkregen flutet etliche Häuserkeller
St. Ingbert · Feuerwehr und THW waren nach einem Extremwetter im St. Ingberter Stadtgebiet an mindestens 300 Stellen im Dauereinsatz.
Eine Gewitterfront mit Starkregen ist am Freitag gegen Mitternacht über St. Ingbert und die Ortsteile gezogen. Laut Polizei fielen in kurzer Zeit mindestens 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Aufgrund dieser Extremwetterlage verzeichnete die Polizei in der Nacht eine Vielzahl von Notrufen.
Um 0.08 Uhr wurde für alle Löschbezirke in St. Ingbert ein Gesamt-
stadtalarm ausgelöst. Zusätzlich kam das THW zum Einsatz. Insbesondere in der Innenstadt und in Oberwürzbach standen Keller teilweise bis zwei Meter hoch unter Wasser. Die Tiefgarage unter dem Tedi-Gebäude in der Innenstadt war ebenfalls komplett vollgelaufen. Zahlreiche Straßen waren überflutet. Den heftigen Starkregen konnte das Kanalsystem in St. Ingbert nicht mehr aufnehmen. In den tiefer gelegenen Straßen blieben Fahrzeuge im Wasser stecken und mussten von Abschleppwagen geborgen werden. In der Damm- und der Ludwigstraße wurden mehrere Pkw von den Wassermassen zusammengeschoben oder gegen Hauswände gedrückt. In der Poststraße bildeten der Schmelzerparkplatz und der Parkplatz Großbach zwischenzeitlich eine komplette Seenlandschaft. Die Wassermassen zeigten weitere Wirkung: So verzeichnete die St. Ingberter Polizei rund um die Innenstadt 32 ausgeschwemmte Kanaldeckel. Zudem meldeten Bürger 16 Gefahrenstellen im Verkehr, welche aus umgestürzten Bäumen, überfluteten Straßen und sonstigen Hindernissen bestanden. Bei vier Verkehrsunfällen kam es zu Sachschäden. Das Unwetter blieb ohne Verletzte.
In den Morgenstunden des Freitags beruhigte sich die Lage etwas. Mit Anbruch des Tages war aber auch das Ausmaß der Unwetterschäden für viele Bürger sichtbar und mancherorts wurde erst jetzt bemerkt, dass Keller geflutet waren. Dies führte laut Feuerwehr zu weiteren Einsatzmeldungen.
Die ehrenamtlichen Kräfte – bis zu 200 Feuerwehrleute, THW-Helfer und städtische Bedienstete – waren ab Mitternacht oft ohne Unterbrechung im Einsatz und beseitigten an mehr als 300 Einsatzstellen die Spuren des Unwetters. Bis zum Nachmittag unterstützten mehrere THW-Ortsverbände mit Großpumpen die Einsätze. Unter anderem ab dem späteren Vormittag in der Ludwigstraße, wo in fast allen Häusern ab der Poststraße Wasser in den Kellern stand. Vom Unwetter getroffen wurde auch die Gambrinus-Apotheke in der Poststraße, die am Freitag geschlossen blieb. Dort hatten Wassermassen die Keller des Gebäudes sowie Lageräume der Apotheke geflutet.
Nach Einschätzung der Einsatzkräfte werden die Aufräum- und Reinigungsarbeiten vermutlich noch einige Tage in Anspruch nehmen. Lob spendete Oberbürgermeister Hans Wagner am Freitag in einer Pressemitteilung für den selbstlosen und effektiven Dauereinsatz der ehrenamtlichen Helfer.