„Hauptsache, es ist geschafft!“

St Ingbert · Es begann im Sommer 2005. Mädchen und Jungen traten an, um am Leibniz-Gymnasium ihr Abitur zu machen. Inzwischen sind sie junge Erwachsene und haben es geschafft. Mit Eltern und Lehrern feierten sie jetzt in der Stadthalle ihren Abschluss.

 Die Abiturientinnen und Abiturienten des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums. Foto: Cornelia Jung

Die Abiturientinnen und Abiturienten des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Auch Schüler wollen gelobt werden. Wohl nie wieder vorher oder nachher hören sie so viele wohlwollende Worte wie bei ihrer Abifeier. So war es auch bei der Zeugnisausgabe an die Abiturienten des Abschlussjahrgangs des Leibniz-Gymnasiums am vergangenen Samstag in der Stadthalle. "Ihr steht heute im Mittelpunkt", so die Schulleiterin Beatrix Lafontaine an die Abiturienten gerichtet, "jeder Abijahrgang ist einzigartig, aber ihr werdet mir als besonders freundlich, sympathisch und zielstrebig in Erinnerung bleiben." Von 74 zur Prüfung angetretenen Zwölftklässlern haben 72 bestanden. Davon waren nur 29 Mädchen.

Der beste Schnitt liegt bei 1,0

"Wenn die Abiturientinnen auch zahlenmäßig in der Minderheit sind, so haben sie doch einen um zwei Zehntel besseren Notendurchschnitt erreicht und stellen die Mehrheit der Abiturienten mit einer Gesamtnote, die eine Eins vor dem Komma haben." Dass alles relativ ist, zeigt die Tatsache, dass der Primus, Lucas Küntzer mit 1,0 wiederum ein Junge ist. Im Sommer 2005 war es, als der damalige Direktor Norbert Lang diese Schüler begrüßte. 58 von ihnen gelangten "ohne Verzögerung" zum Abitur. Andere machten ein "besonderes G9", indem sie eine "Ehrenrunde" drehten. Was wünscht man bei so einer Feier? Natürlich Glück auf dem weiteren Lebensweg. Und so nahm die Erläuterung und verschiedene Sichtweisen des Glücksbegriffs, von den Klassikern bis in die Neuzeit, bei der Rede der Schulleiterin einen besonderen Raum ein.

Was für jeden Einzelnen Glück bedeute, liegt wohl im Auge des Betrachters. Mit Platon sei es Glück zu nennen, wenn "man gerne tut, was man tun muss und es gelingt, sein Leben sinngebend zu gestalten". Das gelte auch heute, so Lafontaine. Stephan Frisch beschäftigte in seiner Lehrerrede die Tatsache, dass die Brockhaus-Enzyklopädie nicht wieder aufgelegt wird. Aber was früher gebündeltes Wissen in Schweinsleder und mit Goldschnitt war, seien heute die modernen Kommunikationsmittel, Leichtgewichte aus Plastik mit so "lustigen" Namen wie I-Pod, I-Pad und ähnliches. Sie seien die modernen Taktgeber. Handlicher, schneller und günstiger und ebenso geeignet, Bildung zu vermitteln. "Der alte Herr Geheimrat würde staunen, wenn er Ihren Umgang mit diesen Wissensmaschinen sehen würde", so Frisch. Egal, wie man sein Wissen erwerbe, das Bedürfnis nach Bildung sei, laut Wilhelm Humboldt, im Inneren des Menschen angelegt. Es käme nur darauf an, was man daraus macht. "Wir haben heute einen Grund zu feiern. Doch nun seid ihr aufs Neue gefordert, denn wir leben nicht in einer Spaß-, sondern in einer Leistungsgesellschaft. Viele Türen stehen euch offen. Ich traue euch diesen Schritt zu."

Auch Landrat Clemens Lindemann kam zum Gratulieren und entschuldigte sich bei den Schülern für die Unruhe während der Baumaßnahmen und gab in diesem Zusammenhang gleich Auskunft über den Baufortschritt, denn bereits im nächsten Jahr sollen beide Standorte zentrumsnah vereinigt sein, nachdem es immer wieder Rückschläge gab. Den Abiturienten sagte er: "Ihr seid an einem Punkt, an dem ihr in der Breite am meisten wisst. (...) Das Leben ist international geworden. Und eurer Leben kann sehr spannend werden." Johanna Hofmann und Phil Klein nahmen in der Abiturientenrede die Anwesenden mit auf die Reise durch die Zeit am "Leibniz". Chaos und Angst, erst die Kleinen, später die "Neuen" im Altbau. Auf einem Papier zusammengefasst sei das Zeugnis nun ein Symbol der gesamten Schullaufbahn, wobei die Schule als Institution mal Freund oder eben Feind war.

Peter Tiefenbrunner sparte in seiner Elternrede nicht mit Kritik am Schulsystem, aber auch am "Leibniz" an sich. Doch die Schüler waren an diesem Tag das Wichtigste und ab sofort dreht sich deren "Welt nicht mehr im 45-Minuten-Takt". Doch gleich, wie die persönliche Bilanz von Lehrern, Eltern oder auch Abiturienten ausfällt. In einem sprach Tiefenbrunner allen aus dem Herzen: "Hauptsache, es ist geschafft!" . Die Zwölftklässler des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums haben das Abi in der Tasche: Salvatore Alaimo, Hassel; Hanin Al-Roubaie, St. Ingbert; Julian Backes, Niederwürzbach; Annemarie Becker, Oberwürzbach; Luisa-Marie Berstecher, Neuweiler; Christoph Beyer, Heckendalheim; Selina Blaß, Mandelbachtal-Heckendalheim; Lina Brakemeier, Wittersheim; Niklas Bredy, Hassel; Anna Damm, Saarbrücken; Katharina Debold, Rentrisch; Annika Diehl, St. Ingbert; Angela Fecht, St. Ingbert; Katharina Feichtner, Hassel; Zeynep Filiz, St. Ingbert; Laura Fritz, Rohrbach; Mirko Fuchs, Bebelsheim; Lukas Gehring, Rohrbach; Lena Götz, St. Ingbert; Lucas Groh, Spiesen-Elversberg; Lukas Grünbeck, Ommersheim; Annika Grund, Hassel; Saskia Grund, Hassel; Frederic Habermann, St. Ingbert; Philipp Hammann, Niederwürzbach; Melina-Sophie Hauch, Saarbrücken-Malstatt; Alexa Heinrich, St. Ingbert; Johanna Hofmann, Ommersheim; Katja Holzhauser, St. Ingbert; Jonas Kalmes, Spiesen-Elversberg; Katharina Kamp, Neuweiler; Marco Kelleter, St. Ingbert; Sebastian Kipper, Niederwürzbach; Phil Klein, Hassel; Enno Kleine, St. Ingbert; Philipp König, St. Ingbert; Lukas Köpke, St. Ingbert; Johannes Krebs, Heckendalheim; Lucas Küntzer, Neuweiler; Marius Luck, Oberwürzbach; Philip Meilchen, St. Ingbert; Michel Meiners, Ommersheim; Maurice Mischo, Oberwürzbach; Almuth Müller, Oberwürzbach; Jan Müller, Rohrbach; Katja Orth, Ommersheim; Christian Pauli, Ormesheim; Erik Pohland, St. Ingbert; Sebastian Pültz, Rohrbach; Benedikt Reiplinger, Niederwürzbach; Kathrin Rohe, St. Ingbert; Jana Ruffing, Ommersheim; Maximilian Rung, Ommersheim; Torbjörn Saretz, Saarbrücken-Scheidt; Philipp Schäfer, Rohrbach; Lutz Scherer, Hassel; Daniel Schmid, St. Ingbert; Yannick Schmitt, Rohrbach; Marco Schneider, Neuweiler; Niklas Schütze, Rentrisch; Tim Semmet, Oberwürzbach; Lena Staut, Hassel; Mohamad Termos, St. Ingbert; Joana Tiefenbrunner, Saarbrücken; Anne-Marie Tripp, Hassel; Moritz Uder, Hassel; Yannick Ugniwenko, Ommersheim; Felix Weiland, St. Ingbert; Mark Werland, Hassel; Ryan Wommer, St. Ingbert; Selina Wrublewsky, Kirkel-Neuhäusel; Djella Zymeri, St. Ingbert.

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