Hat dieses Märchen ein gutes Ende?

Ingobertus-StatueHat dieses Märchen ein gutes Ende?Zu: "CDU will Ingo der Pfarrei schenken" vom 19./20. Januar:Es war einmal eine Stadt, die hatte einst einen Kreisel, den eine große Sandsteinfigur, ja sogar eine Heiligenfigur schmückte

Ingobertus-Statue

Hat dieses Märchen

ein gutes Ende?

Zu: "CDU will Ingo der Pfarrei schenken" vom 19./20. Januar:

Es war einmal eine Stadt, die hatte einst einen Kreisel, den eine große Sandsteinfigur, ja sogar eine Heiligenfigur schmückte. Fremde, die in diese Stadt fuhren, rieben sich die Augen: solch einen Kreiselschmuck, beziehungsweise schmucken Kreisel hatten sie noch in keiner anderen Stadt ihres Landes gesehen. Und hoppla! Sie rieben sich erneut die Augen: Die Figur war über Nacht - es war auch noch neblig! - einfach weg. Übrig blieb für Wochen eine Steinwüste, auf der drei Friedhofskerzen den herben Verlust beklagten. Ein kluger Rat der Stadt hatte im stillen Kämmerlein diese Aktion beschlossen und hurtigst umgesetzt, ehe ruchbar wurde, dass er hätte öffentlich tagen müssen. Warum fiel die Figur, dieses Alleinstellungsmerkmal der Stadt, in Ungnade? Der König, der vormals die Stadt regierte, hatte sich als Alleinherrscher gefühlt und ohne Befragen des Rates die Figur bestellt, aus dem Stadtsäckel bezahlt und aufstellen lassen. Dies wurde ihm - auch vom neuen König - sehr verübelt. Dazu fanden kluge Juristen den Kauf auch noch unrechtens. Die Figur liegt traurig darnieder und wartet darauf, ihrem Erschaffer zurück gesandt zu werden.

Der hätte doch die Rechtmäßigkeit des Auftrags des Königs hinterfragen müssen und nicht einfach in Treu und Glauben ihn ausführen dürfen. Märchen haben oft ein gutes Ende - auch dieses? Ein wirklich kluger Rat der Stadt möchte die Figur der aus vielen Pfarreien zusammengefassten Stadtpfarrei zu ihrem Gründungsgeburtstag schenken. Bleibt zu hoffen, dass dies Zustimmung findet und wir den Heiligen an geeigneter Stelle wieder begrüßen dürfen.

Baptist Schreiner, St. Ingbert

So hässlich ist der Ingobertus nun nicht

Zum Artikel "Ingobertus soll zu seinem Schöpfer" vom 15. Januar:

Jede französische Stadt hat ihre Jeanne d´ Arc-Statue, viele bayrische Gemeinden ihren heiligen Nepomuk und dazu noch weitere andere Heiligenfiguren auf Brücken und Plätzen. Warum also sollte St. Ingbert nicht seinen Ingobertus haben? Auch wenn er ganz offensichtlich auf dubiose und undemokratische Weise zustande gekommen ist. Jetzt ist er da. Und so hässlich ist er nun wirklich nicht. Mir zumindest gefällt er recht gut.

Angesichts der Querelen um die St. Ingberter Kommunalpolitik möchte ich kein zweites Mal, wie vor einigen Wochen geschehen, von einem Radiomoderator des SR hören müssen: "Gut, wenn man kein Bürger der Stadt St. Ingbert ist."

Ann-Marie Roth, St. Ingbert

Handel und Gewerbe

Die Öffnungszeiten vertreiben Kunden

Zu: "Händler gehen gemeinsam ins Netz" vom 12./13. Januar und Lesermeinungen:

Die Öffnungszeiten der Geschäfte in St. Ingbert sind seit Jahren uneinheitlich, fast möchte man meinen, sie seien von den jeweiligen Vorfahren vererbt oder von den Vorgängern übernommen worden.

Wenn man sich vor einem Einkauf zunächst einmal bemühen muss, die diversen Öffnungszeiten herauszufinden - auf welche Art auch immer - , so ist dies der Kauflust bereits im Vorfeld abträglich, besonders auch dann, wenn man mehrere Aufträge zu erledigen hat. Öffnungszeiten von 9, 9.15, 9.30 und 10 Uhr morgens, eine unterschiedliche Pause über Mittag, eine spezielle Regelung für den Mittwochnachmittag und schließlich der Abendschluss zwischen 18 und 20 Uhr, dies alles führt doch allzu oft einfach zu der Notwendigkeit, nach anderen Standorten zu suchen,was im Übrigen von den umliegenden Gemeinden wohlwollend angenommen wird. Wie unzählige Kundenäußerungen immer wieder ergeben, geht es in keiner Weise darum, dem einzelnen Händler eine überlange Öffnungszeit zuzumuten, sondern einzig und allein um eine (annähernde) Einheitlichkeit, nach der man sich in der Innenstadt richten kann und welche gleichzeitig auch die Bemühung von engagierten Einzelhändlern unterstützen würde.

Der aktuell vorhandene Zustand geht nicht nur an der demographischen Situation in der Gemeinde vorbei, sondern ganz einfach an der Realität: Der Kaufkraftabfluss aus der Innenstadt ist doch mit bloßem Auge zu erkennen, zum Beispiel an den vielen Schließungen in der Vergangenheit und diese sicherlich auch bedingt durch eine veränderte Orientierung des Käufers, welcher Alternativen sucht und findet.

Monika Schäfer, St. Ingbert

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