Ausstellung im Rathaus St. Ingbert Hartmut Köhl zeigt „Menschen und Monster“

St. Ingbert · Farbenfroh und sehr vielseitig ist die Werkschau, die Hartmut Köhl in der Rathausgalerie noch bis zum 20. Dezember präsentiert. Denn der Kunsterzieher, der viele Jahre an St. Ingberter Schulen unterrichtete, liebt es, in unterschiedlichen Techniken zu arbeiten.

 Hartmut Köhl mit Ehefrau Sabine Franke vor zwei Werken.

Hartmut Köhl mit Ehefrau Sabine Franke vor zwei Werken.

Foto: Brigitte Quack

So gibt er nicht nur einen Einblick in 40 Jahre eigenes künstlerisches Arbeiten, sondern auch in verschiedene Facetten der Bildenden Kunst.

Malerisch kommen einige seiner Zeichnungen und seiner Gemälde in Öl-, Acryl- und Aquarellfarben einher - beispielsweise die Schülerporträts und einige der Aktgemälde. Andere Werke wie etwa die in verschiedenen Variationen anzutreffenden „3 Grazien“ muten mit ihrer klaren Formfacettierung eher grafisch an. Dann wiederum geht der Kunsterzieher, der unter anderem fünf Jahre als Dozent an der Universität Saarbrücken im Fach Bildende Kunst und Kunsterziehung arbeitete, auch gerne sehr experimentell ans Werk. Auf Holzgründen hat er beispielsweise ungezählte bunte Perlen arrangiert zu archaisch wirkenden Mustern, die irgendwie an die Kunst australischer Ureinwohner denken lassen. Dann gibt es noch diese Collagen, in denen er bunte Papierteile oder aus Metall ausgesägte Figurenteile auf verschiedenste Hintergründe aufbringt - das können Aquarelle, Ölgemälde, Radierungen oder Holzschnitte sein. Mit großer Experimentierfreude, Geschick und Sachverstand integriert er die vielfach figürlichen Versatzstücke so geschickt, dass sie sich ins Ganze der Komposition bestens fügen oder sie gar komplett ausgestalten. Oder er fertigt in schlichtem Weiß ästhetisch sehr ansprechende Prägedrucke, die sich mitunter auch aus verschiedenen, geschnittenen Ebenen zusammensetzen. Parallel dazu zeigt er zudem Keramiken, die aus dem gleichen Motivfundus geschöpft sind und wiederum als Versatzstücke in so manchem seiner zweidimensionalen Werke wieder auftauchen.

All das trägt eine ganz persönliche Handschrift. Wobei bei vielen Arbeiten der grafische Umgang mit den Bildelementen, die deutlichen Linien- und Formgrenzen als wesentliches Gestaltungselement im Vordergrund stehen. Das zeigt sich klar auch in den zentralen Gemälden dieser Ausstellung, die den Titel „Von Menschen und Monstern“ trägt. Hierzu gehört etwa das Porträt von Donald Trump, in dessen Hintergrund bedeutungsschwanger Versatzstücke aus Picassos großem Antikriegsgemälde „Guernica“ zu sehen sind.

Hintergründig, sehr vielseitig, mal archaisch, mal modern und gleichzeitig auch als Ode an verschiedene Größen der Kunst kommen Köhls Arbeiten einher. Darüber hinaus dienen sie einem guten Zweck, denn der Verkaufserlös kommt vollständig dem Kinderschutzbund St. Ingbert zugute.

Hartmut Köhl „Von Menschen und Monstern“. Grafik, Malerei, Keramik. Bis zum 20. Dezember. Rathausgalerie, 1. OG Rathaus St. Ingbert, Am Markt. Montag bis Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag bis 18 Uhr, Freitag bis 12 Uhr.

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