Rotoary Club St. ingbert Stiftung vergibt gleich drei Förderpreise

St. Ingbert · Zum zweiten Mal verlieh die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung in diesem Jahr ihre Preise zur Förderung besonders begabter junger Menschen aus den Bereichen Naturwissenschaften, Medizin und klassischer Musik.

 Unser Bild zeigt die glücklichen Preisträger: Insgesamt 60 000 Euro verlieh die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung als Fördergelder.  Foto: Selina Summer

Unser Bild zeigt die glücklichen Preisträger: Insgesamt 60 000 Euro verlieh die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung als Fördergelder. Foto: Selina Summer

Foto: Selina Summer

Junge Menschen fördern und sie unterstützen. Ihnen Mittel an die Hand geben, um ihnen dabei zu helfen, ihre Ideen zu verwirklichen. Das ist das Ziel der gemeinnützigen Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung. Kluge Köpfe aus den Bereichen Naturwissenschaften, Medizin und klassische Musik bekommen so die Chance, zum Beispiel ein Studium im Ausland zu absolvieren, Projektanträge zu erarbeiten oder ergänzende Maßnahmen im Rahmen eines Forschungsprojektes zu verwirklichen. Bereits im vergangenen Jahr wurden die Preise erstmals vergeben. Mit einem Preisgeld von 50 000 Euro gehört die Förderung zu einer der höchsten im südwestlichen Raum.

In diesem Jahr gab es gleich eine Besonderheit: Da sich das Kuratorium im Bereich Naturwissenschaften nicht auf einen ersten Platz einigen konnte, wurde der Preis in diesem Jahr im Alten Waschhaus in St. Ingbert dreifach vergeben – und dazu auf 60 000 Euro erhöht. Ehrenamtlich verwaltet wird die Stiftung vom Rotary Club St. Ingbert.

Zwei Preise gab es in diesem Jahr im Bereich der Naturwissenschaften. Zum einen für Judith Becker, die am Institut für Systembiotechnologie der Universität des Saarlandes forscht. Mit dem Förderpreis möchte sie ihre Forschung zur Wirkstoffproduktion in bakteriellen Minifabriken voranbringen und einen Auslandsaufenthalt in den USA finanzieren, um ihr Projekt auf einer Fachkonferenz vorstellen und Kontakte knüpfen zu können.

Die zweite Preisträgerin ist Ina Meiser. Sie arbeitet an einem neuen Kryokonservierungsverfahren, das helfen kann, Stammzell-abgeleitete Retina-Zellen langfristig zu lagern, die zur Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration, einer Augenerkrankung die einen Teil der Netzhaut befällt, genutzt werden. Mit ihrem Preisgeld möchte sie dieses Projekt vorantreiben und ihr Netzwerk für Kooperationen ausbauen und einen Forschungsaufenthalt an einem Partnerinsitut in Frankreich finanzieren.

Im Bereich klassische Musik wurde Lisa Saterdag ausgezeichnet. Die Unterstützung der Stiftung ermöglicht der Violinistin die Anschaffung eines Meisterbogens. Außerdem möchte sie parallel zu ihrem Studium an Meisterkursen im In- und Ausland teilnehmen, um mit anderen Musikern zu arbeiten, neue Inspiration zu erhalten und verschiedene Kulturen kennenzulernen. Bereits vor einigen Jahren unterstützte sie mit einem Projekt den Aufbau einer Schule im Kongo, die sie ebenfalls gerne besuchen möchte, um die Kinder dort kennenzulernen und mit ihnen zu musizieren. Eine Kostprobe ihres Könnens begleitete das Finale des Abends. Sie spielte aus Bachs sechs Sonaten und Partiten für Violine Solo.

Zur Preisverleihung kamen auch die Preisträger des vergangenen Jahres und berichteten von ihren Erfolgen, die sie dank der Förderpreise 2018 erzielten. Jonas Stark ermöglichte die Stiftung sein Studium in London und internationale Konzerte sowie die Teilnahme an unterschiedlichen Wettbewerben. Beate Schmitt konnte ihre Forschung an Hirntumorzellen in neuen Bereichen testen, sich bei Fachkongressen austauschen und wird bald, wenn alles klappt, zu einem Auslandsjahr in Yale aufbrechen.

„Beeindruckende Erfolge der „jungen Elite“, wie Staatssekretär Jürgen Lennartz bei seiner Eröffnungsrede betonte. „Die Entwicklung geht rasend schnell, deshalb müssen begabte junge Leute gefördert werden“, sagte er. „Ohne solche hellen Köpfe können wir keine Probleme lösen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort