Pläne für Gerätehaus Gutachten sieht kein Hindernis für Neubau

St. Ingbert/Rohrbach · Ausschusssitzung liefert weitere Details zu den Planungen des neuen Feuerwehrgerätehauses in Rohrbach.

 Mit einem geotechnischen Gutachten wurde das Gelände in der Straße „Hinter den Gärten“ in Rohrbach untersucht, auf dem ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut wird.

Mit einem geotechnischen Gutachten wurde das Gelände in der Straße „Hinter den Gärten“ in Rohrbach untersucht, auf dem ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut wird.

Foto: Cornelia Jung

„In Sachen Feuerwehrgerätehaus Rohrbach läuft alles wie geplant“, sagte Oberbürgermeister Hans Wagner (parteilos) im Stadtratsausschuss für Baumanagement. In dieser Einschätzung sah er sich auch durch ein geotechnisches Gutachten zu dem für das Gerätehaus vorgesehenen Grundstück Hinter den Gärten bestätigt, das dem Ausschuss vorgelegt wurde. In dem sogenannten Bodengutachten trifft das Erdbaulaboratorium Saar eine klare Aussage: „Nach den Untersuchungen des geplanten Standortes in Rohrbach ist davon auszugehen, dass keine größeren umweltrelevanten Belastungen aus der früheren Bebauung vorhanden sind. Es besteht kein Sanierungs- und/oder Handlungsbedarf.“ Und auch zu einem weiteren Detail des Neubaus äußern sich die Gutachter eindeutig. Wegen der Untergrundbedingungen nahe dem Festplatz und weil die dortigen Brunnen beeinflusst werden könnten, sei eine Tiefgründung nicht möglich. „Es wird daher empfohlen, die Gründung in Form einer biegesteifen Gründungsplatte in Kombination mit einem Sand/Schotterpolster weiter zu verfolgen.“

Dennoch entstand am Mittwochabend im Ausschuss eine rege Debatte um das 21-seitige Gutachten. Und die stieß Adam Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen) an. Aus Schmitts Sicht sei ein Bodengutachten zwar gut, seine finanziellen Folgen aber kaum absehbar. „Bei der Baugrundsicherung für das Gerätehaus drohen erhebliche Zusatzkosten“, bemerkte Schmitt. Neben den geschätzten Neubaukosten von über zwei Millionen Euro erwarte er eine weitere Million wegen des Baugrunds. „Die Verwaltung treibt uns in ein Projekt, dessen Gesamtkosten nicht abschätzbar sind“, meinte der Grüne. Und auch zur verkehrstechnischen Erschließung des Feuerwehrgerätehaus machte Schmitt einen Vorschlag: Man solle doch in der Straße „Hinter den Gärten“ schon jetzt ein generelles Halteverbot verhängen, damit sich die Anwohner schon daran gewöhnen könnten, wie es dort bald zugehe.

Der Oberbürgermeister wies all diese Äußerungen zurück. Schmitt nutze weiterhin jede Sitzung, um daran zu erinnern, dass er gegen das Projekt Gerätehaus sei. Man dürfe das Neubauvorhaben nicht weiter verzögern. „Hier wird ein Vorzeige-Feuerwehrgerätehaus entstehen, das der Rohrbacher Wehr für 40 Jahre eine Unterkunft bietet“, sagte Wagner. Baukosten könne man nicht immer exakt vorsehen, die Würdigung des Ehrenamts bei der Feuerwehr rechfertige im Zweifel auch Mehrausgaben. Ellen Straßberger (SPD) wiederum konnte die Debatte um das Gutachten nicht verstehen: „Aus den Unterlagen sind doch keine unkalkulierbaren Risiken zu entnehmen.“

Die Kosten für das Feuerwehrgerätehaus waren aber nochmals ein Thema, weil man aus Reihen von Familien-Partei und CDU wissen wollte, wie verlässlich die aktuelle Kostenkalkulation sei. Die Verwaltung hatte zu der Sitzung nochmals eine Kostenschätzung für die Baumaßnahme vorgelegt, die durch zwei Gutachten gestützt sei. Demnach belaufen sich die Baukosten für den Neubau auf rund 1,86 Millionen Euro plus 410 000 Euro, die sich als Baunebenkosten (22 Prozent Zuschlag auf die Baukosten) ergeben. Auf Nachfrage versicherte Alex Beck von der städtischen Abteilung Gebäudemanagement, in der Kostenschätzung des Architekten sei schon ein Aufschlag für Unwägbarkeiten beim Baugrund enthalten.

Im Ausschuss für Baumanagement befassten sich noch zwei weitere Tagesordnungspunkte mit dem Feuerwehrgerätehaus in Rohrbach. Im nicht-öffentlichen Teil ging es um Vergaben für eine Architektenleistung sowie weitere Planungsleistungen für den Neubau. Beiden Vergaben stimmte der Ausschuss zu, wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilte.

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