Gut 58 Kilometer lang ist das städtische Kanalnetz in Rohrbach

Rohrbach · An den Kanälen und Sammelbehältern in Rohrbach hat sich zuletzt vieles getan. Aber kaum jemand weiß um die Bedeutung der Arbeiten. Daher sollten jetzt detaillierte Informationen im Ortsrat für Aufklärung sorgen.

 Immer wieder kam es zu Geruchsbelästigungen aus dem Kanal in der Mühlstraße, im Hintergrund das neue Pumpwerk. Foto: Jung

Immer wieder kam es zu Geruchsbelästigungen aus dem Kanal in der Mühlstraße, im Hintergrund das neue Pumpwerk. Foto: Jung

Foto: Jung

. In den vergangenen Monaten wurden seitens des EVS verschiedene Kanalarbeiten am Abwassersystem einschließlich dazugehöriger Sammelbehälter in Rohrbach durchgeführt. Diese sollen auch fortgeführt werden. Doch kaum einer der Rohrbacher Bürger, einschließlich des Ortsrates, weiß um die Bedeutung der einzelnen Maßnahmen und ihrer Zusammenhänge. Aus diesem Grund war zur jüngsten Ortsratssitzung der bei der Stadt für den Abwasserbetrieb zuständige Mitarbeiter, Christian Fettig, eingeladen worden.

"Wir entwässern das Rohrbacher Gebiet und bringen Schmutz- und Regenwasser in die Anlagen des EVS", so seine einführenden Worte über die Aufgabe der Stadt. Rohrbach werde im Mischwassersystem entwässert und habe 58 Kilometer Kanalnetz mit 1360 Schächten, entsprechend vielen Schaltungen zwischen diesen und Sonderbauwerke, wie die Pumpstationen. Der Sanierungsbedarf der Anlagen sei je nach Alter in drei Ebenen gegliedert, wovon der Altbestand die höchste Priorität habe. Dafür liefen derzeit die Planungen. Die Arbeiten an der neuen Pumpstation in der Mühlstraße seien abgeschlossen und das Bauwerk laufe im Optimierungsbetrieb.

Für eine zweite Station mit einem vergrößerten Stauraumbecken hinter der Firma "Melfor", die 2018 gebaut werden soll, liefe derzeit die Genehmigungsplanung. Vorher habe man dafür den Marktplatz als Bauplatz vorgesehen, doch davon wegen des Grundwasserschutzes Abstand genommen. Die Pumpstation ermögliche es, dass die Druckleitung in der Oberen Kaiserstraße in Betrieb gehen kann. Eine Kanalverfilmung zur Erfassung der baulichen und hydraulischen Zustände sei geplant, nachdem diese letztmalig 1997/98 durchgeführt worden sei, so Fettig. Nach deren Auswertung könne es sein, dass die Prioritäten der Arbeiten am Kanalnetz neu gesetzt werden müssten.

Ortsvorsteher Roland Weber berichtete in der Sitzung, dass es an Häusern von der Einmündung der Straße "Boulevard" bis zur ehemaligen Wiesentalschule zu Feuchtigkeitsschäden im Sockelbereich gekommen sei. Er wollte von Fettig wissen, ob dies mit den Kanalarbeiten zusammenhängen könne, die dort Ende 2015 nach Bruch des Kanals auf Höhe der Metzgerei Meinert erfolgt waren, oder ob Leckagen oder Oberflächenwasser die Ursache sein könnten. Jörg Schuh (CDU ) führte aus, dass die Keller vieler älterer Häuser nicht abgedichtet seien, so dass es zu starken Veralgungen und Ausblühungen käme. Dass diese Häuser früher Brunnen hatten spräche auch für einen hohen Grundwasserspiegel.

Auf Anregung des Ortsrates habe man sich das angesehen, sagte Fettig, wobei keinerlei bauliche Mängel oder Verstopfungen im Kanal erkennbar gewesen seien. Den Kanal könne er daher als Ursache nicht ausmachen. Vielleicht sitze der Regeneinlauf nicht optimal, so seine Vermutung. Das Kanalnetz in Rohrbach sei aber inzwischen auf einem guten technischen Stand, wie der Abwasser-Experte betonte.

Derzeit liefen noch Untersuchungen des EVS wegen der Geruchsbelästigungen am Pumpwerk in der Mühlstraße, das am 2. Mai offiziell seiner Bestimmung übergeben wird. Man wolle hier als Abwasserbetrieb seiner Verantwortung gerecht werden und habe bereits die Einläufe geruchsdicht gemacht. Nun gehe es darum zu ermitteln, wo die Luftreinigung eingebaut werden könne.

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