Kita Rentrisch Grundschule Rentrisch wird zur Kita

Rentrisch · Ein aktueller Entwurfsplan des Umbaus steht fest. Laut des entsprechenden Gutachtens betragen die Kosten 2,4 Millionen Euro.

 Die Rentrischer Kita soll bis spätestens Ende 2019 in die gegenüberliegende Grundschule eingeziehen.

Die Rentrischer Kita soll bis spätestens Ende 2019 in die gegenüberliegende Grundschule eingeziehen.

Foto: Cornelia Jung

Großes Thema in der jüngsten Ortsratssitzung in Rentrisch war der Umbau der ehemaligen Grundschule zur Kindertagesstätte. Doch bevor Alex Beck von der Abteilung Gebäude und Liegenschaften der Stadt die aktuellen Entwurfsplanungen erläuterte, stellte Dieter Schörkl (CDU) etwas richtig. „Es stimmt nicht, dass die SPD das Thema Grundschule, wie in den Medien berichtet, auf die Tagesordnung hat setzen lassen“, so der Ortsvorsteher. „Zum vierten Mal besprechen wir hier dieses Thema auf mein Betreiben hin und dafür hat es keines Antrages der SPD bedurft.“ Da es auch hinsichtlich der Zahlen zu den Kosten unterschiedliche Aussagen gebe, wolle man informieren, bevor „die Gerüchteküche brodelt“. Beck stellte daraufhin die Planversion vor, wie sie mit Landes- und Kreisjugendamt, der Stadt sowie der Kita und dem Ministerium abgestimmt sei. „Der erste Arbeitsauftrag war die Sanierung des Bestandsgebäudes“, sagte er und erwähnte, dass man zu Beginn der Planungen von einer Dreigruppigkeit ausgegangen sei, nun aber bereits mit fünf Gruppen rechne. Im Gespräch sind zwei Regelgruppen mit maximal je 25 Kindern, zwei Krippengruppen mit je elf Kindern und eine gemischte Gruppe, deren Größe davon abhängt, in welchem Anteil Kinder- und Krippenkinder darin Aufnahme fänden. Anhand von Zeichnungen bekamen die Ortsratsmitglieder einen Eindruck davon, wie das Schulgebäude optisch und inhaltlich in eine Kita „verwandelt“ wird. Das klassische Schulgebäude habe Säle von je rund 60 Quadratmetern, die den geltenden Förderrichtlinien für Kitas angepasst werden müssten. Auf Grund der Größe müssen Wände eingezogen werden, in jeder Etage zwei Rettungswege geschaffen werden. Deshalb wird es auf der Seite des Haupteinganges, wo auch die derzeitige Rampe für Rollstuhlfahrer Veränderung erfährt, eine Stahlkonstruktion als Fluchttreppe geben, die holzverschalt wird. Daneben wird es mit dem Umbau der bisherigen Pausenhalle die wohl augenfälligste Veränderung geben, denn an Stelle dieses überdachten Übergangs zwischen Schulgebäude und Turnhalle wird der Küchentrakt angesiedelt. Dahinter wird es ein gestaltetes Gelände mit Freiterrasse als Spielplatz geben, wegen der Gefährlichkeit der Böschung für spielende Kinder wird es mit einem Zaun entsprechend abgetrennt. Von dort wird neben den sanierten Wasch- und Toilettenräumen mit Garderobenraum ein Zugang zum späteren Kita-Gebäude geschaffen. „Das ist eine schöne Schleuse zum Gebäude hin, wo die Kinder sich nach dem Aufenthalt im Freien auch gleich säubern können“, so Beck. Handläufe würden in kindgerechter Höhe angebracht, statt eines nicht förderfähigen Fahrstuhles werde es einen Lifter geben. Im Zuge des Umbaus werden Feuchteschäden im Keller beseitigt, die Elektrik erneuert, eine Brandmeldeanlage eingebaut und die neuen Fenster haben Vollwärmeschutz. Die Fenster zur Straße hin sollen erkermäßig „herausgezogen“ werden, so dass die Kinder innen auf den breiten Fensterbänken Platz fänden. Das passe auch gut zum angedachten Hamburger Raummodell. Die relativ moderne Heizungsanlage verbleibt und auch der Mosaikboden, der rutschhemmend sei. Beck erklärt die Idee dahinter: „Dann hat man noch was vom Bestand der alten Schule drin.“ Auch der Schulhof werde nicht verändert und wird weiterhin für Feste nutzbar sein. Die Leistungen würden im September im Ausschuss vergeben. Derzeit rechne man mit einer Bausumme von 2,4 Millionen Euro, mehr als das Doppelte der geschätzten Kosten von 2013. Verantwortlich für die „Kostenexplosion“ seien vor allem die Brandschutzauflagen, der aufwändigere Sanitärbereich, eine andere Raumaufteilung sowie zusätzliche Fassadenarbeiten. Für die Vereine, die die Räumlichkeiten in Schule und Turnhalle nutzen, werde es keine großen Veränderungen geben, die Musikschule zieht ins ehemalige Gefängnis und für die Schule für Hochbegabte sei man noch auf der Suche nach Ersatzräumlichkeiten in der Schillerschule oder dem Mint-Campus auf der Alten Schmelz. Für den Umbau würden rund zwei Jahre veranschlagt, 2019 soll die neue Kita bezugsfertig sein. „Und dann hätten wir die Kita gern als Vereins- oder Dorfgemeinschaftshaus“, wünschen sich Schörkl und der Ortsrat.

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