Neuer Discounter Grünes Licht für Discounter Im Stegbruch 

St. Ingbert · Ein Beschluss gegen einen Metzger oder Bäcker im Discounter wurde zum Schutz der bisherigen Geschäfte in Rohrbach gefasst.

 Im Stegbruch in Rohrbach soll ein Discounter angesiedelt werden. Dafür sprach sich der Stadtrat aus. 

Im Stegbruch in Rohrbach soll ein Discounter angesiedelt werden. Dafür sprach sich der Stadtrat aus. 

Foto: Cornelia Jung

Der Ansiedlung eines Nahversorgers im Rohrbacher Stegbruch wurde der Weg geebnet. Zumindest hat der Stadtrat in seiner Sitzung dem grundsätzlich zugestimmt, nachdem der Ortsrat Rohrbach und der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss ebenfalls grünes Licht gegeben hatten.

Im Jahr 2015 hatte die Stadtverwaltung aufgrund einer Vielzahl von Anfragen seitens der Nahversorger ein Nahversorgungskonzept bei einer Dortmunder Firma in Auftrag gegeben, die das komplette Stadtgebiet auf potentielle Flächen für diesen Zweck untersuchte. Die Flächen Im Stegbruch wurden als eine Option genannt, da dort eine Ansiedlung eines Marktes aufgrund der festgestellten Unterversorgung des Einzugsbereiches und als Ergänzung des zentralen Versorgungsbereichs entlang der Oberen Kaiserstraße sinnvoll zu sein schien.

Mit dem positiven Abstimmungsergebnis für eine Marktansiedlung wird die Verwaltung nun beauftragt, mit dem Projektentwickler, der Firma AP Projektentwicklung GmbH & Co. KG unter der Leitung des Geschäftsführers Clemens Dahlem, das weitere Verfahren abzustimmen.

Dabei geht es insbesondere um die Erarbeitung eines städtebaulichen Vertrags zur Übernahme der Kosten für das weitere Bauleitplanverfahren. Wie es in dem Schreiben der Stadtverwaltung heißt, solle im Hinblick auf die bestehende Nahversorgung in der Dorfmitte Rohrbachs mit Bäckereien und Metzgereien nur ein Discounter zur Ausführung kommen. Demnach würde ein Vollsortimenter dem Einzelhandel jegliche Existenzgrundlage entziehen. Eine Vorkassenzone mit Bäcker und Metzger soll ausgeschlossen und nur eine Verkaufsfläche von bis zu 1300 Quadratmetern zur Verfügung gestellt werden. In der Beschlussvorlage wird in einem Punkt angeregt, Flächenoptionen für das Feuerwehrgerätehaus, sollte der bisher geplante Standort an der Festwiese scheitern, am Stegbruch zu suchen.

„Ich glaube, dieser Punkt ist hinfällig“, sagte Oberbürgermeister Hans Wagner in der Sitzung. „Wir halten die Ansiedlung für richtig. Aber selbst, wenn der Nahversorger auf Bäcker und Metzger im Vorkassenbereich verzichtet heißt das ja nicht, dass er das im Markt auch tut. Da müsste man vielleicht verhandeln“, sagte Roland Körner (Familien-Partei). Wagner entgegnete daraufhin, dass der Beschluss gegen noch einen Bäcker oder Metzger innerhalb des Discounters zum Schutz der bisherigen Geschäfte geschehe. „Wenn die Entwicklung eine andere ist, kann es ja einen Änderungsbeschluss geben.“

 Im Stegbruch in Rohrbach soll ein Discounter angesiedelt werden. Dafür sprach sich der Stadtrat aus Foto: Cornelia Jung

Im Stegbruch in Rohrbach soll ein Discounter angesiedelt werden. Dafür sprach sich der Stadtrat aus Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Wie Martin Ruck, Leiter des Geschäftsbereiches Stadtentwicklung und Umwelt, anmerkte, halte er einen solchen Ausschluss bestimmter Angebote bei einem Discounter, im Gegensatz zum Vollsortimenter, sowieso nicht für realistisch. Das bestätigte auch Projektentwickler Clemens Dahlem, der sagte, dass man keinen Einfluss darauf nehmen könne, was hinter den Kassen passiere. Er betonte aber, dass es bei dem Nahversorger Im Stegbruch um einen klassischen Discounter gehe. Es gab aber auch aus dem Stadtrat Stimmen pro Metzger und Bäcker in neu zu planenden Nahversorgern. „Ich als berufstätige, vielbeschäftigte Frau möchte alles an einem Ort kaufen können. Ich glaube, diese Entscheidung (gegen Einzelhändler im Vorkassenbereich, die Red.) wird eher von Männern getroffen“, sagte beispielsweise Stadträtin Petra Schweitzer (SPD). Sie verwies auch auf die bessere Parkplatz-Situation bei solchen auf der „grünen Wiese“ angesiedelten Märkten.

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