Stadtrat St. Ingbert Stadtrat St. Ingbert Grüne freut Aus für weitere Brunnenbohrung im Taubental

St Ingbert · „Das ist ein ganz großer Erfolg!“, sagte Rainer Keller zu Beginn der jüngsten Stadtratssitzung. Der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen freute sich, dass das Unternehmen Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co.

 Grünen-Fraktionschef Rainer Keller.

Grünen-Fraktionschef Rainer Keller.

Foto: Carsten Simon

KG (MEG-Gruppe) seine Pläne, im Taubental zwischen Limbach und Wörschweiler nach Mineralwasser zu bohren, aufgegeben hat. Dies war am Vortag bekannt geworden. Offenbar war der Firma der Protest zu groß, weshalb man die Expansionspläne eingestellt hat. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit Dependance in Kirkel, welches zur Schwarz-Gruppe (unter anderem Lidl und Kaufland) gehört und Deutschlands größter Mineralwasserproduzent ist, vor, weitere Brunnenbohrungen zu beantragen.

Dies hätte wegen des Grundwasser-Risikos auch indirekt die Biosphäre und somit die Mittelstadt betroffen. Derzeit fördert die Firma in der Burggemeinde über 500 000 Kubikmeter Mineralwasser pro Jahr, welches unter dem Namen „Saskia“ bei Lidl vertrieben wird. Mit einer zusätzlichen Quelle wäre die Fördermenge um weitere 150 000 Kubikmeter jährlich erhöht worden.

Der St. Ingberter Stadtrat hatte sich mehrfach auf Initiative der Grünen mit diesem Thema befasst. Kreisweit regte sich Widerstand und die lokalen Stadtwerke beteiligten sich an einem Gutachten zur Grundwasserbildung (wir berichteten). Es wurden, wie in St. Ingbert, Resolutionen verabschiedet und die Öffentlichkeit sensibilisiert. In diesem Zusammenhang erinnerte Keller nochmals an eine Aktualisierung der Datenlage zur Grundwasserneubildung, die dringend erforderlich sei.Rainer Keller sieht jedoch das Verhalten der SPD als kritisch an. So bleibe seiner Meinung nach „ein fader Nachgeschmack“, da die Sozialdemokraten kreisweit den MEG-Rückzug als eigenen Erfolg verkaufen würden.

Gleichzeitig habe sich, nach Auffassung der Grünen, die SPD St. Ingbert nie wirklich beziehungsweise deutlich genug bei diesem Thema positioniert. „Ich hatte den Eindruck, man war von Seiten der SPD immer mehr um angebliche Entschärfung und ein ‚Runterkochen’ des Themas als um Transparenz bemüht“, so der Fraktionsvorsitzende.

Mit dazu beigetragen habe auch der Resolutionsentwurf der Sozialdemokraten, den diese erst wenige Minuten vor Beginn der damaligen Ratssitzung eingereicht hatten (wir berichteten). Er wisse, so Rainer Keller, dass dies nur „politische Spielchen“ waren, wie ihm einzelne Mitglieder der SPD-Fraktion berichtet hätten.

Auch habe ihm nicht gefallen, dass Esra Limbacher, SPD-Kandidat für den hiesigen Bundestagswahlkreis, die Bemühungen der Grünen im Saarpfalz-Kreis und den Räten der Kommunalparlamente, für seine Zwecke „ausgeschlachtet“ habe.

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